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Aesthesia
STALKERs Fresh Act - Februar 2008


Falls ihr schon immer wissen wolltet, was in den tiefsten Tiefen von Paris vorgeht, dann seid ihr hier genau richtig. Aesthesia, die mit ihrem Debütalbum „Serious Conspiracy“ schon unseren STALKER Rezensenten umgehauen haben, kennen sich dort ganz genau aus und erzählen hier, wie sie sich aus den düsteren Katakomben der Stadt der Liebe ganz nach oben kämpfen wollen, für ihre Sicherheit ist dabei, dank des gut behüteten, aber leicht bekleideten Security-Personals, gesorgt.



Salut et comment ça va? [Hallo und wie geht´s?] Das ist so ziemlich alles, was ich mir noch aus dem Französischunterricht merken konnte
Wooow!! Ca va très bien merci!! [Mir geht´s sehr gut, danke] Du sprichst sehr gut französisch!

Wer seid ihr denn überhaupt? Stellt euch doch mal kurz vor!
Hmm... Ich bin Nico Marlyn, Sänger der Hard Rock´n´Roll band Aesthesia. Die Band besteht aus Julien Gatter an der Leadgitarre, Voodoo an der Rhythmusgitarre, Dim Obolensky am Bass und Mike Marcia an den Drums.

Wer ist denn das “Security” Personal von eurer Myspace-Seite?
Von Anfang an, seit unserer Maxi „Take It As A Last Chance Ride“, haben wir ein paar Pinups, die diese Musketierhüte tragen (das ist unsere französische Note, ha ha). Das „Security“ Personal sind also die Pinups, die in unserem Albumbooklet und auch in unserem Video „Cold Case“ auftreten und dort (im Video) für unsere Sicherheit sorgen. Eigentlich war es geplant, dass das gesamte Personal in dem Videoclip mitspielt, aber es war einfach zu viel Arbeit mit den ganzen Cartoons. Wie dem auch sei, sie sollten in unserem nächsten Video in echt mitspielen...

Ihr habt letztes Jahr euer Album “Serious Conspiracy” rausgebracht. Worum geht´s bei dieser Verschwörung?
Hmm, es geht darum, wie wir die Songs schreiben in unseren Kellern, es zeigt die Band in heruntergekommenen Clubs in den tiefsten Tiefen von Paris, dort wo niemand uns ernst genommen hat und wie schwer es war, das Album zu finanzieren. Es steht für die Art und Weise, wie wir alles selbst gemacht haben, um mit der Band nach oben zu kommen. Ja, es war so was wie eine Verschwörung für die Band bis zu diesem Album. Es ist in dem Comic im Albumbooklet dargestellt, wo unser Fahrer („Cold Case“), das Skelett „Doctor Serious“, – seine Name stammt von einem unserer Songs „Don´t Take Me Serious“- uns aus den Gräbern in den Katakomben von Paris erweckt. Das ist die Metapher dieser Verschwörung.



Wer schreibt die Songs, Musik und Lyrics?
Meist ist es so, dass das Songschreiben mit einer Riffidee von mir [Julien] oder Voodoo anfängt, aber es ist auch möglich, dass zuerst alle Riffs geschrieben werden und erst danach, bei den Proben mit den anderen Jungs, der Song dann komplett fertig gestellt wird, mit Lyrics, Backing Vocals, Bridge...und natürlich: dem Gitarrensolo!!!! Es passiert oft, dass unterschiedliche Passagen eines Songs von verschiedenen Bandmitgliedern geschrieben wurden. Zu den Lyrics, Nico hat sie früher mit unserem letzten Bassisten Ox Comrol (Hungry Dog, Snazzy Side) zusammen geschrieben, aber er schreibt den Hauptteil der Lyrics, auch die anderen Bandmitglieder können zu den Vocals beitragen. Das Gleiche trifft auch auf die Melodie zu.

Was inspiriert euch?
Das tägliche Leben, unsere Stadt, unsere Geschichten, unsere Gefühle, unsere dreckigen Straßen, die Abgründe der Stadt der Lichter, Leute, die wir hassen, Leute, die wir lieben, Leute, die wir kennen, Freunde. Alle Songs basieren auf wahren Geschichten...

Wie hat´s mit der Band angefangen?
Vor ein paar Jahren haben Julien und ich die Band mit drei weiteren Musikern gegründet. Wir haben ein paar Gigs gespielt, aber 2003 haben wir entschieden, uns aufzulösen und als eine richtige Rock´n´Roll Band noch mal anzufangen – und hier ist Aesthesia!

Was machst du neben der Musik?
Ich habe hier und da ein paar kleinere Jobs und mache Illustrationen, um mir Geld zu verdienen.

Habt ihr in der Zwischenzeit schon ein Plattenlabel gefunden?
In der Tat hatten wir verschiedene Angebote von Labels, aber wir waren mit den Bedingungen nicht zufrieden. Wir suchen nach einem Label, dass uns einen Vertrag gibt, der Booking und Werbung für die Band beinhaltet.

Wie schwer ist es, ein Album ohne die Unterstützung eines Labels aufzunehmen?
Hmm, sehr schwer. Besonders dann, wenn man kein Geld hat und man welches auftreiben muss, um ein ganzes Album aufzunehmen. Aber so ist das nun mal, wenn man bestehen will. Wir glauben an uns, also... Ich denke, wir hätten auch einen „Besonderen Dank“ an all die aussprechen sollen, die versucht haben uns finanziell zu ruinieren. Es ist immer die gleiche alte Leier in diesem Geschäft. Aber jetzt ist Aesthesia wie eine Lok, die wir mit unseren eigenen Händen gebaut haben und jetzt rollt der Zug an...



Seid ihr von Vergleichen mit Bands wie Guns´n´Roses oder Mötley Crüe geschmeichelt? Verfolgt ihr gar den selben Lebensstil?
Weißt du, als Lars Ulrich “Appetite for Destruction” das erste Mal gehört hat, dachte er, es wäre das neue Aerosmith Album. Als Aerosmith anfingen, Gigs zu spielen, wurden sie als die „US Rolling Stones“ bezeichnet. Auch in der Stimme von Jocke Berg von Hardcore Superstore kann man Steven Tyler´s Einfluss hören, also nein, wir nehmen diese Vergleiche an und sind geschmeichelt. Das sind alles angesehene Bands. Aber sicherlich, wissen wir auch, dass wir unsere eigene Identität haben. Und wenn der Vergleich mit diesen Bands gemacht werden kann... alles, was wir hören, beeinflusst uns.
Zum Lebensstil, nun, es ist für uns nicht das Wichtigste, so einen Lebensstil wie jene Bands zu verfolgen...Aber wir sind eine Rock´n´Roll Band, das bedeutet, wir Leben mit dem Chaos. Aber ich denke, wir trinken mehr Wein, als unsere amerikanischen Kollegen und wir streifen nicht auf dem Hollywood Boulevard herum, sondern in den Tiefen von Paris...

Was würdest du wählen, wenn du dich zwischen Sex, Drugs und Rock´n´Roll entscheiden müsstest?
Hmm, keine Ahnung...Rock´n´Roll ohne Sex, das ist wie Paris ohne Eiffelturm... ich würde mich für Sex und Rock´n´Roll entscheiden...

Eine französische Band, die auf englisch singt, klingt für mich recht ungewöhnlich. Wird das in eurem Heimatland akzeptiert? Würde Französisch überhaupt zu eurer Art von Musik passen?
Hmmm, ja, ungewöhnlich, vielleicht hast du recht. In unserem Land ist die französische Sprache natürlich sehr wichtig...aber meiner Meinung nach, passt sie überhaupt nicht mit echter Rock´n´Roll Musik zusammen. Akzeptiert? Das ist uns eigentlich egal. Wenn wir auf die Bühne gehen und wenn das Publikum die Show sieht, dann sagen wir „scheiß drauf, so ist es eben“. Man kann unsere Sprache hassen oder lieben, uns ist das egal, es ist unsere Identität. Und das ist Rock´n´Roll.



Wie ist denn die Hardrock Szene in Frankreich überhaupt?
Nicht sehr groß...Im Prinzip wird in Frankreich nur Varieté, Pop oder Rapmusik produziert. Aber egal, wenn wir im Norden, Osten oder in der Bretagne (Westfrankreich) spielen, unterstützen uns die Leute wie sonst nirgends. Also, denke ich, wartet die Hardrock Szene nur darauf endlich aufzuwachen und richtigen Rock´n´Roll spielen zu können und dann gibt´s nicht nur diese üblichen, geschmacklosen Möchtegerns. Andere Rock´n´Roll Bands fahren auch die ersten Erfolge ein. Aber um ganz ehrlich zu sein, unser erstes Ziel ist es nicht Frankreich zu erobern, sondern im Moment eher andere Länder.

Es gibt auch nicht so viele französische Bands, die außerhalb ihres Heimatlandes bekannt sind, wie wollt ihr das ändern?
Das erste Mal, das wir im Ausland gespielt haben, war 2005 in München, im neuen Backstage. Und dort waren die Leute total begeistert von der Band. Es war einfach geil! Wir haben seit diesem Konzert viele Freunde in Deutschland. Und wir glauben, dass wir in jedem Land, in dem wir spielen, den Klub in eine Hölle verwandeln können. Vor System Of A Down hat auch keiner geglaubt, dass eine armenische Band so berühmt werden könnte!

Wie sind eure Liveshows so? Was ist für euch der perfekte Gig?
Nun, stell dir einfach vor, dass fünf Rock´n´Roll Zombies aus den verkommensten Straßen von Paris auf der Bühne stehen...Auf der Bühne spielen wir mit unserer ganzen Seele, auch wenn nur 10 Leute oder mehr im Publikum sind, wir spielen jedes Mal so, als ob vor uns 10.000 Leute stehen. Es ist Chaos, weil es Rock´n´Roll ist... Ich weiß nicht, wie der perfekte Gig wäre, jeder Gig ist anders. Ich kann nur sagen, dass ich nie so richtig zufrieden bin, deshalb gehe ich auch immer mit der Einstellung auf die Bühne, den Gig jedes Mal so perfekt wie möglich zu machen. Gestern war gestern. Jeder gute Gig ist anders, weil es verschiedene Hallen, Länder und Publikum gibt. Das ist das Besondere am Rock´n´Roll...Aber wenn die Mädels im Publikum anfangen, ihre Möpse zu zeigen, yeah, dann denke ich, sind wir nah dran am „perfekten Gig“!!



Was ist bei eurem schlimmsten Gig passiert?
Da gibt´s zu viele Geschichten zu erzählen, haha!!! Ich erzähl mal eine, die uns in der Normandie passiert ist, im Westen Frankreichs, als wir um 3 Uhr früh auf die Bühne gegangen sind. Es gab die ganze Zeit Probleme mit Betrunkenen in der Halle. Bei einigen Shows brachen richtige Prügeleien aus...das ganz normale Chaos eben...Aber wir haben bis jetzt noch nie eine Show abbrechen müssen, wir wollen nicht, dass sich die Kids im Publikum verletzen, letztendlich sind die Leute ja gekommen, um Spaß zu haben...

Was sind eure Ambitionen mit der Band?
Um ehrlich zu sein, es gibt keine Grenzen für unsere Ambitionen. Wenn wir so weit gehen können, wie wir wollen, dann werden wir es tun...

Was sind eure Pläne für die Zukunft?
Zuallererst müssen wir „Serious Conspiracy“ so viel wir können promoten, mit Konzerten, Radiointerviews... Wir hoffen, mit Hilfe der Platte einen regulären Vertrag mit einer Plattenfirma zu bekommen. Und danach, sehen wir mal, wie es mit einem zweiten Album aussieht, für das wir schon neue Songs vorbereitet haben, aber es dürfte mindestens noch ein Jahr oder so dauern bis es fertig ist...

Merci beaucoup et bonne chance avec le nouveau album! [Vielen Dank und viel Glück mit dem neuen Album!] Oder so…
Merci aussi pour cette interview! [Danke auch für das Interview!] Beste Grüße!!

http://www.myspace.com/aesthesiamusic



Autor: Kathleen Gransalke, photos: Aesthesia
Eingetragen am: 2008-01-31

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