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7 Todsünden
Lumi – Frontmann von Aberrant Vascular und Severnaja


Oh, das wird nicht leicht. Wir hatten viele dieser Themen-Interviews, aber diesmal wird es nicht die übliche Diskussion über das Konzept Sünde, das ist nun was anderes.
Mit finnischer Präzision und kurz angebunden, dennoch voller Tiefe, kommentiert Lumi die 7 Todsünden. Lumi (was in Finnisch “Schnee” bedeutet) ist die Stimme (und der Texter) von zwei finnischen Bands, die post-apocalyptischen Severnaja und die ziemlich Avant-garde nd very avant-garde and indefinable Aberrant Vascular (unser aktueller Fresh Act des Monats). Beide Bands sind nach wie vor unbekannt und ohne Label, aber absolut wert angehört zu wwerden – anders, tiefsinnig und bemerkenswert, und völlig anders als alles, was ihr bisher aus Finnland gehört habt. Ihr werdet euch die Sachen immer wieder reinziehen, sobald ihr es nur einmal gehört habt. Das kann ich euch versprechen. Klassischer Operngesang und Metal bzw Elektro, und noch viel mehr. Da steckt noch viel mehr dahinter, als man beim ersten Reinhören vermuten würde.



Habgier:
Wir sind sehr unkommerziell. Wir sind nicht an einem Plattenvertrag interessiert, aber wir sind ebenso nicht gewillt, uns an etwas anzugleichen, das wir nicht sind.

Faulheit:
Wir alle müssen mal innehalten und atmen, eine Zeitlang. Jedoch sich willentlich in einen Tiefschlaf zu begeben, sozusagen, nimmt viel von dem wieder weg, was bisher erreicht wurde.


Völlerei:
Aberrant Vascular wurde nicht auf leeren Magen gegründet.

Neid:
Ich könnte die Stimme von Freddie Mercury oder das Genie Mozarts beneiden, oder den Geist Albert Einsteins. Also was würde mir das bringen? Nichts. Aber es würde meinen Genuss schmälern, wenn ich ihre Individualität empfinde.
Jemanden zu beneiden ist die Negierung der eigenen Möglichkeiten.


Eitelkeit:
Ich mag es, wenn sich eine Frau bemüht, so auszusehen, wie ich es gerne möchte. Jedoch gibt mir Eitelkeit als Lebensstil nur Kopfschmerzen. Und da stellt sich immer die Frage, wer entscheidet, dass etwas schön ist und was anderes nicht? Wie Baudelaire suche ich Schönheit dort, wo sie allgemein nicht gesehen oder erwartet wird.

Zorn:
Es ist nicht natürlich, wütend zu sein, sondern gibt dem Zorn selbst ein Dasein, macht dich schliesslich bitter und verschlossen. Worüber warst du wütend? Du kannst dich nicht einmal daran erinnern.
Zorn und Negativität müssen entladen werden, aber sollten nicht dein Handeln steuern.


Lust:
fürchte das Gift, aber fürchte noch mehr die vergiftete Quelle
deiner verfluchten grünen Augen;
Tümpel, in denen ich meine schlotternde Seele beobachte, spiegelverkehrt
meine unzähligen Träume
drängeln sich an diese bitteren Schlünde, um ihren Durst zu stillen.

Oder etwas einfacher ausgedrückt in Severnaja:

Euphoria
es gibt kein Entkommen
die Gottheit ist gefangen
du gehörst mir.
Die Felder der Leidenschaft
in Flammen und brennend







Autor: Marina Minkler, transl. K. Weber, photos: 1-3 Ulla Nikula, 4+5 Magdalena Rönnlöf
Eingetragen am: 2014-06-30

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