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Ultima Ratio Festival

2007-11-17
Stadt / City Oberhausen 
Land / Country GER 
Web www.ultimaratio-festival.de
 
Veranstaltungsort:
Location
Turbinenhalle 
Datum / Date03.11.2007 
Bildergalerie / Picturegalerie Ultimaratio_2007 
Photos: Cornelia Wickel 

Zum zweiten Mal überfielen Wikinger und Paganhorden eine Stadt, dieses Mal allerdings nicht Krefeld, sondern Oberhausen. Da sich der Einlass aufgrund (laut Forumsinfo) nicht anwesender Sanis, ohne die man nicht öffnen durfte, verzögert hatte, die Schlange übelst lang war und irgendwie nichts voranzugehen schien, trudelten wohl knapp die Hälfte der Festivalbesucher erst gegen Ende des Sets der zweiten Band Minas Morgul in der Halle ein. Wolfchant, deren Auftritt schon um knapp 20 Minuten verschoben worden war, hatten dementsprechend viele verpasst.

Minas Morgul
Zu Minas Morgul kann ich also nur sagen, dass, gemessen an den Reaktionen des Publikums, für die noch recht frühe Uhrzeit schon eine ordentliche Stimmung herrschte und auch die Halle ansehnlich gefüllt war. (CW)

Waylander

Waylander waren eine meiner favorisierten Bands beim Ultima Ratio und der Gig sollte auch nicht enttäuschen. Mit Kriegsbemalung und allerlei traditionellen Instrumenten, wie der irischen Rahmentrommel bodhrán, kam man auf die Bühne und überzeugt mit wunderbar keltischer Folkmetal. Optisch (dank blauer "Kriegs"bemalung) wie musikalisch bereits ein erstes Highlight, so konnte es gerne weitergehen. (CW)

Thronar
hatten einen etwas schweren Stand, da sie verdammt kurzfristig für die heißerwarteten Equilibrium einspringen mussten. Im Nachhinein muss ich aber sagen, dass sie, wie auch einige andere Bands eine wirklich positive Überraschung waren. Der Name dieser Band sagte mir eigentlich gar nichts und so begab ich mich dann zu Beginn des Gigs recht erwartungslos in den Fotograben. Musikalisch wurde da definitiv andere Kost als Equilibrium geboten, aber da diese eh überall spielen, war´s mehr als eine nette Abwechslung. Gerne wieder! (CW)

Heidevolk

Heidevolk waren definitiv mit die Abräumer des Festivals für mich. Irgendwo, irgendwann in Wacken war ich einem der Jungs über den Weg gelaufen und habe einen Flyer in die Hand gedrückt bekommen, zu Hause dann mal brav in ein paar Songs reingehört, aber das hat mich dann doch nicht so vom Hocker gehauen. Live war das dann aber etwas komplett anderes. Einfach herrlich, was die Niederländer da an Stimmung mit auf die Bühne gebracht und aufs Publikum übertragen haben. Und der Sänger von Thronar hatte hier auch gleich den zweiten Auftritt des Tages, dieses Mal als Gitarrist. Ein wirklich sehr unterhaltsamer und mitreißender Gig, der mich auf ganzer Länge überzeugt hat. Live werde ich mir Heidevolk jedenfalls gerne wieder geben! (CW)

Helrunar
Der Gig von Helrunar begann meiner Meinung nach etwas verhalten und konnte mich zu Beginn so gar nicht überzeugen. Nach einigen Songs änderte sich das aber irgendwie schlagartig, und so kann ich auch hier nur sagen "ordentlicher Gig". Die Zahl der Headbanger und Pommesgabeln im Publikum nahm im Verlauf des Auftritts auch merklich zu. (CW)

Suidakra

Für Suidakra ist es beinahe ein Heimspiel. Die Jungs aus dem ca 30 km entfernten Düsseldorf liefern einen souveränen Auftritt und haben auch einen Dudelsack im Gepäck. Dieser und der Bass setzen sich auch am besten durch, denn der Sound ist leider sehr matschig und viele Details der Songs verschwinden im Dröhnen. Trotzdem ist die Stimmung, vor allem in den vorderen Reihen, gut, die Halle relativ voll. (AS)

Eluveitie

Die acht Musiker, die unter anderem Geigen und Flöten dabei haben, sind einfach eine Bühnengewalt. Das haben die Schweizer von Eluveitie schon auf den Sommerfestivals bewiesen, darum füllt sich die Halle schnell bis ganz hinten, und schon beim Soundcheck ertönen begeisterte Rufe. Doch leider ist auch bei diesem Auftritt der Sound alles andere als optimal abgestimmt. Partystimmung ist trotzdem vorhanden und obendrauf gibt es auch noch einen kleinen Kurs in Sachen Schweizerdeutsch. Das vorwiegend Deutsche Publikum darf nachsprechen: „Käse“, „Fondue“, „Schoki“, und schließlich „TegernakÓ, einer der Abgehsongs von Eluveitie. (AS)

Moonsorrow

Es wird Zeit für die ersten Finnen zu Werke zu gehen, denn die dürfen bei einem Festival dieses Genres natürlich nicht fehlen. Doch das Publikum aus den vorderen Reihen erzählt sich nach diesem Gig, dass Ville offensichtlich etwas zu tief ins Glas geschaut hat. Allerdings fällt das nur im vorderen Drittel der großen Halle richtig auf. Ansonsten ist der Sound bei Moonsorrow relativ klar und die Halle sehr voll. Der melancholische Folk/Black Metal passt gut zur Atmosphäre der Turbinenhalle und schon der erste Song Kirvenkantaja reißt das Publikum mit. Doch immer wieder gibt es nun Probleme mit der Double Bass, und während einem melodischen Gitarrenpart setzt ein ohrenbetäubendes Pfeifen ein, sodass sämtliche Leute die Gesichter verziehen. Dies und möglicherweise Villes Zustand dürften wohl Grund dafür gewesen sein, dass die Finnen die Bühne nach dem letzten Song fluchtartig ohne ein letztes Wort verlassen. (AS)

Korpiklaani

Beim Intro von den Humppa-Jungs hat man bereits das Gefühl, dass sich die Anlage nun endgültig verabschiedet. Es knackt und knistert in den Boxen. Dann beginnt der erste Song. Das heißt, es beginnt die Violine mit dem ersten Song. Alle anderen Musiker spielen zwar auch, doch man hört sie leider nicht. „Shit happens“, kommentiert Sänger Jonne mit finnischer Gelassenheit, als die Jungs nochmal von der Bühne müssen. Nicht mehr ganz so locker dürfte er es genommen haben, als nach dem zweiten Startversuch immer noch Soundprobleme auftreten. „Seems like we still have a problem“, kommentiert er und das ist wahr: Die Gitarren haben leider gar keinen Druck, sind kaum zu hören. Doch Korpiklaani gehen auf der Bühne trotzdem professionell ab und vermitteln Humppaspartyfun und das Publikum dankt es ihnen. (AS)

Kivimetsän Druidi

Kivimetsän Druidi, die hierzulande wohl noch ein recht unbeschriebenes Blatt sind, waren für mich ein kleines Mysterium oder besser gesagt ihre Position im Billing. Warum man eine noch recht unbekannte Band quasi bestraft, indem man sie nach der Partyinstitution schlechthin, Korpiklaani, spielen lässt, ist mir schleierhaft. Wie zu erwarten war, spielten die Finnen vor einer stark dezimierten Menge. Nicht wenige hatten sich bei Partyklaani dermaßen verausgabt, dass sie direkt danach den Heimweg antraten. Schade drum, denn die Finnen lieferten dann, trotz später Stunde keinen schlechten Gig ab. Auch wenn hier mal wieder der schlechte Sound seinen Tribut forderte, so dass man die Sängerin stellenweise kaum hörte. So schlimm war das vielleicht auch wieder nicht, da ihre Stimme (zumindest live) dann doch nicht so recht ins Konzept passen wollte. (CW)

Fazit: Die Turbinenhalle erwies sich als Veranstaltungsort gleichermaßen als Fluch und Segen für die Veranstaltung. Auf der einen Seite ist die Location einfach perfekt geeignet für ein Metalfestival: Düster, melancholisch, stilvoll, mit viel Platz zum Relaxen, sowie um die Bands auf der Bühne abzufeiern. Diese Umstände sorgten dafür, dass das Ultima Ratio für ein Hallenfestival erstaunlich viel Atmosphäre hat. Anderseits bringt die Turbinenhalle auch einige organisatorische Probleme mit sich: Die Getränkepreise waren, wie die Veranstalter im Nachhinein einräumten, viel zu hoch angesetzt (allerdings von den Besitzern der Halle). Wasser kostete – paradoxerweise genau wie Bier – 3 Euro ohne Pfand. Allerdings wurde Met für 2 Euro verkauft und sogar kostenlos aus dem Bühnengraben ausgeschenkt. Doch es gibt noch weitere Mängel beim Catering: Wer hungrig ist, muss sich zum Mac aufmachen, denn in der Turbinenhalle war lange Zeit gar nichts Essbares aufzutreiben, von Auswahl ganz zu schweigen. Das will man im nächsten Jahr auf jeden Fall ändern, und hoffentlich wird auch die Belüftung und die Situation am Einlass zum nächsten Ultima Ratio verbessert.

Des weiteren trübte der schlechte Sound den Festivalspaß. Bei manchen Bands konnte man nur von einem Soundbrei sprechen, des öfteren pfiff, brummte oder krachte es noch zusätzlich aus den Boxen. Die tollsten Bands nützen nichts, wenn der Sound total im Eimer ist, das hat vielen den Spaß vermiest. Ansonsten hätte man vielleicht leichter über andere organisatorische Probleme hinwegsehen können. Ein Lob an die Security, die größtenteils trotz Stress gut aufgelegt und immer für ein Späßchen (oder sogar ein Tänzchen bei Korpiklaani im Fotograben) zu haben waren.
(AS, CW)

Cornelia Wickel (CW), Aziza Schwenke (AS)


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6/10



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