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ICELAND AIRWAVES FESTIVAL – part 2

2014-11-16
Stadt / City Reykjavik 
Land / Country Island / Iceland 
Web www.icelandairwaves.is
 
Veranstaltungsort:
Location
verschiedene Venues/ different venues 
Datum / Date05.11. – 09.11. 2014 
Bildergalerie / Picturegalerie Iceland_Air14_2 
Photos: Stefanie Oepen 

TAG DREI (7. NOVEMBER)

Mit dem dritten Tag hatte eine gewisse Routine eingesetzt: aufwachen, feststellen, dass ich das Frühstück mal wieder verpass habe, die Fotos vom Vortag durchsehen, einen Zeitplan für den Tag aufstellen und dann auf dem Weg zum ersten Veranstaltungsort oder direkt dort etwas essen. Für mich war es der Tag mit dem grauesten Wetter, dem dunkelsten offiziellen Veranstaltungsort, der bisher besten Stimmung, und außerdem die längste Nacht. Als ich endlich wieder in meinem Hotel ankam, hatte ich gelernt, dass auch die beste Kamera ihre Grenzen hat und das Vertrauen gewonnen, dass fast jede Art von Musik interessant sein kann, wenn man sie live hört.

Am dritten Tag groovte ich zu Elektro-Beats von Kajak und Elektro Pop im Stil der 80er von Berndsen, genoß Singer/Songwriter Greta Svavo Bech, Lindy Vopnfjörð und Pétur Ben, fand The Anatomy Of Frank immer noch grandios und bekam noch einmal Klassart zu hören. Dazu kamen spaßiger Alt Rock mit Rökkuró, noch mehr Eletro Pop von Kiriyama Family und François Pernel an der Harfe.

VERANSTALTUNGSORT: IÐA ZIMSEN

Die erste Anlaufstelle des Tages war ein Café und Buchladen, wo The Anatomy of Frank vor den Regalen spielten. Seit Beginn des Festivals hatten sie schon eine gewisse Anhängerschaft gewonnen und die Gerüchteküche sagte, im Vorjahr sei das nicht anders gewesen. Da sich die Band dessen durchaus bewusst war, erklärten sie, sie hätten vor wenigstens einen unterschiedlichen Song bei den verschiedenen Auftritten zu spielen, um die, die wiederkämen nicht zu langweilen. Alle außer dem Sänger Kyle spielten verschiedenen Instrumente, währen dieser sich als Geschichtenerzähler hervortat. Er ließ uns wissen, dass sie vorhätten, auf jeden Kontinent ein Album aufzunehmen und erzählte Geschichten über Familie und Freunde. Sie strahlten so viel positive Energie aus, dass alle im Publikum während des Konzertes lächelten und mit jedem Lied mehr mitgingen. Als sie schließlich eine Freundin auf die Bühne holten, um mit ihnen zu singen, wurde der Applaus noch lauter. Für den letzten Song teilte Kyle das Publikum in zwei Gruppen auf und brachte uns (nur pantomimisch!) bei, was wir zu singen hätten. Niemand verweigerte sich, und so wurde der Mitsingteil zum großen Finale. Ich kam nicht darüber hinweg, wie glücklich mich die wunderschönen und folkig angehauchten Songs machten. Vielleicht gab es später noch mal die Möglichkeit, diese Band wieder zu sehen.

VERANSTALTUNGSORT: EVRÓPUSTOFA

Moment mal? Ein Konzert im Informationszentrum über die EU? Mit belegten Broten, Kuchen und Getränken? Aber sicher doch! Ich könnte wetten, Airwaves hat schon seltsamere Veranstaltungsorte gehabt. Als ich ankam, spielte gerade der Französische Musiker François Pernel’s. Er spielte fast mythische Songs auf der Harfe, von folkigen Einflüssen bis zu experimentellen Klängen. Nicht unbedingt die Musik, die ich mir sonst so anhöre, aber sein geschicktes Spiel war wirklich ein Genuss.

Singer/Songwriter Petúr Ben kam als nächstes. Er spielte eine gute Mischung aus eigenen Songs und Coverversionen. Seine Musik war ehrlich und direkt, ohne Schnörkel und Verzierungen. Ein typischer Singer/Songwriter, genau so wie ich es mag.

VERANSTALTUNGSORT: THE LAUNDROMAT CAFÉ

Mit einem Platz an der bar war ich im Laundromat Café bereit für Rökkuró. Was ich allerdings nicht erwartet hatte, war plötzlich mittendrin zu sein, als der Basser beschloss, auf der Bar zu spielen. OK, cool, ich bin gerne nah dran und so bekam ich ein paar interessante Fotos. Die Musik? Die war großartig! Schöner, aktueller Indie Rock, der auf alle Besucher mitreißend wirkte. Ihre Songs zeichneten sich durch große Vielfalt aus, manche rockten, andere waren eher sanft. Es war deutlich zu spüren, dass sie ihren Auftritt genossen, sie nahmen das Publikum schnell für sich ein und ließen mich mit dem Wunsch nach mehr zurück.

VERANSTALTUNGSORT: FREDRIKSEN

Der Abend begann wider im Fredriksen mit Sängerin Greta Svavo Bech von den Färöer Inseln, die viele von ihr so angekündigte „sehr deprimierende Songs“ spielte. Sie war alleine auf der Bühne, mit Gitarre, E-Piano und Keyboard, aber als ihre kräftige Stimme den Raum erfüllte wurde klar, dass sie keinerlei Unterstützung brauchte. Ihr Stil ist schwer zu beschreiben, da sie Elemente verschiedener Genres vereint. Ein bisschen Pop hier, etwas Elektro da, ein paar Einflüsse aus der Klassik und andere Klänge, die die Kategorie Singer/Songwriter sprengen. Bei der unterschiedlichen Musik, die sie alleine spielte, fragte ich mich, wie sie sich wohl anhörte, wenn sie noch eine Band oder gar ein Orchester dabei hätte. Es ist bestimmt interessant, sich anzuhören, was sie in Zusammenarbeit mit anderen Musikern aufgenommen hat. Wie dem auch sei, ihr Set gefiel mir sehr gut.

Lindy Vopnfjörð mag einen isländischen Namen haben, ist aber Kanadier. Er unterhielt uns mit seinen Geschichten und seiner Gitarre, sang Songs über das Leben und alltägliche Begebenheiten. Einige der Lieder gefielen mir sofort, andere mochte ich nicht so, aber insgesamt machte er Spaß. Er bewies Sinn für Humor, als er witzelte, wenn wir ihn nach dem Auftritt sprechen wollten, fänden wir ihn in einem Zustand der Überraschung. Er nahm sogar Rücksicht auf seine Wurzeln und mischte einen isländischen Song unter ein Lied über seinen Großvater. Dabei sang ein großer Teil des Publikums mit. Dieser Auftritt hatte Spaß gemacht!

VERANSTALTUNGSORT: HÚRRA


Auf der anderen Straßenseite vor dem Húrra standen lange Schlangen in der Kälte, während es drinnen so voll war, dass es in kürzester Zeit ziemlich warm wurde. Ich kam gerade rechtzeitig, im das Elktro Duo Kajak zu hören, wobei sie viel besser waren, als ich erwartet oder gehofft hatte. Es war nicht nur so, dass ich mir ihre Musik gut anhören konnte, sondern sie gab mir sofort das Gefühl, tanzen zu wollen, und bald schon wiegte ich mich im Takt. Viele andere taten dies auch, manche tanzten sogar fast wie in Trance. Während sie spielten, projizierten sie Landschaftsbilder auf eine Leinwand im Hintergrund und erschufen davor beeindruckende Klanglandschaften. Die Drums in Tribalklänge in ihrer Musik sprach mich auch ohne Worte an und hielten mich gefangen. Es machte auch Spaß, ihre Interaktionen mit den Fans zu beobachten. Einer von ihnen bekam einen Drumstick in die Hand und durfte mittrommeln. Was für ein tolles Konzert!

Einer der bekannteren Künstler des Festivals war Berndsen, der Popmusik der 80er mit elektronischen Elementen wieder aufleben ließ und dabei neu erschuf. Die Musik erinnerte an OMD oder auch Ultravox, um nur ein paar zu nennen. Dieser Gig allein war Schlangestehen absolut wert, und insgesamt pures Glück. Nicht nur das Publikum, sondern auch die Band auf der Bühne bewegte sich im Rhythmus. David Berndsen scheute sich keineswegs davor, dem Publikum sehr nahe zu kommen und kommentierte schon bald „Hat Euch das erschreckt? Macht Euch keine Sorgen, es wird noch schlimmer!“ Es war gleichzeitig unglaublich gut und zum Kaputtlachen, Musik, um sich darin zu verlieren uns alles Schlechte im Leben zu vergessen. Nach einem tollen Finale kamen sie für eine Zugabe zurück. Ein Roadie half Berndsen aus dem T-Shirt und er nahm bei „Gimme Gimme“ ein Bad in der Menge. Nach dem Gig verließ ich das Húrra mit einem glücklichen Grinsen auf dem Gesicht.

VERANSTALTUNGSORT: FREDRIKSEN

Nachdem ich eine Weile ziellos umhergewandert war und im Harpa in ein paar Bands reingehört hatte, beschloss ich, dass es erstmal genug mit Elektropop war, entschied mich gegen FM Belfast und dafür, Klassart mit ihrer kompletten Band zu sehen. Es war genau die richtige Entscheidung für mich. Die verschiedenen Instrumente fügten ganz neue Schichten zur Musik hinzu und sie gefielen mir alle. Am Ende konnte ich mich nicht entscheiden, ob mir die komplette Band oder das Duo besser gefallen hatte. Beide Auftritte waren auf ihre eigene Art ganz wunderbar.


Im Anschluss dann doch wieder elektronischer Pop mit Kiriyama Family. Sie waren die letzten, die ich an diesem Abend sah und obwohl mir die Musik gefiel, fühlte ich mich zu erschöpft, um sie wirklich zu genießen. Der lange Tag wurde spürbar und das teilweise betrunkene Publikum was auch nicht wirklich angenehm. Daher schaffte es die Band nicht wirklich, mich zu beeindrucken, obwohl ich sicher bin, dass sie gut waren. Vielleicht gebe ich ihnen noch einmal eine Chance, aber in jenem Moment war es an der Zeit, nach Hause zu gehen.

ZUSAMMENFASSUNG

Der Tag ließ mich völlig erschöpft, aber glücklich zurück. Ich hatte ein paar Bands gesehen, von denen ich nie erwartet hätte, dass sie mir so gut gefallen würden und zweie, die ich sehr mochte, noch einmal gesehen. Es war die perfekte Musikmischung und hat schon alleine für den Spaßfaktor 8,5 Hirsche verdient.

Mehr Fotos von den Bands in der Galerie, Link oben!



TAG VIER (8.NOVEMBER)

Nachdem ich endlich mal ausgeschlafen hatte und ein kurzer Blick nach draußen auch noch Sonnenschein zeigte, erschien der Tag gleich viel freundlicher als die vergangene Nacht. Die Temperaturen waren zwar unter den Gefrierpunkt gesunken, aber alles sah irgendwie neu und glänzend aus. Es war der perfekte Tag, um sich touristischen Aktivitäten zu widmen, aber da ich schon mehrfach in Island war, hatte ich gar keinen Probleme damit, stattdessen einfach weitere Bands zu sehen. Die Nacht endete früher als geplant und bis dahin hatte ich gelernt, dass nicht alle Empfehlungen auch für mich passen, aber ein volles Haus ein guter Indikator für gute Shows ist.

Am vierten Tag haute mich die Leidenschaft und die Spielfreude, die Mammút und Future Islands auf die Bühne barchten, beinahe aus den Schuhen, fragte mich, warum nur so wenige gekommen waren, um sich die wunderbare Musik von Íkorny anzuhören, genoß die Elektro Pop Band Moving Houses, verließ Slippbarin auf jeden Fall zu früh, nachdem ich mir dort Vio angehört hatte und sah mir The Anatomy of Frank noch einma an. Lange Schlangen bei den kostenlosen Konzerten hielten mich davon ab, noch mehr zu sehen.

VERANSTALTUNGSORT: HITT HÚSIÐ

Der Veranstaltungsort befindet sich im selben Gebäude wie das Postamt, und auf dem Weg hörte ich schon die Musik aus den draußen aufgestellten Lautsprechern schallen. Bis ich dann drin war, war die Band allerdings fertig und ich konnte es mir gemütlich machen und auf die – für mich – einzige deutsche Band des Festivals warten: Moving Houses. Das Duo spielte schönen Pop mit Elektro Einflüssen auf Gitarre, Keyboards und Cello. Nicht nur gefielen mir die Stimmen und die Musik insgesamt, das Cello war der Höhepunkt für mich. Instrumente, die über den Standard von Gitarre, Bass, Drums und Keyboards hinausgehen, machen mich immer glücklich. Die Musik konnte man sich gut anhören, genau der richtige Anfang für diesen Tag. Danach blieb ich, um mir die vielfach empfohlenen Toneron anzuhören, aber sie sprachen mich so gar nicht an und ich ging, bevor sie fertig waren.

VERANSTALTUNGSORT: IÐA LÆkJARGATA

Ein weiterer Tag, ein weiteres Geschäft und wieder war es Zeit, sich in der Musik von The Anatomy of Frank zu verlieren. Sie entschuldigten ihren „Drummer“ (anders gesagt: Gitarristen / Multiinstrumentalist), der nach einer „etwas harten Nacht“ abwesend war, und waren ohne ihn genauso unterhaltsam. Das Publikum bestand diesmal aus weniger Personen, stand um die Jungs herum, die diesmal gleich am Eingang, direkt im Hauptfenster des Ladens spielten. Einige Kunden betraten während des Konzerts den Laden, machen blieben und ein paar schauten auch von draußen zu. Wie dem auch sei, die Musik bewirkte, dass ich die Umgebung sofort vergaß und anfing, zu den wunderschönen Melodien zu träumen. Die Interaktionen der Band mit dem Publikum kam ganz natürlich rüber und ihre kurze „Werbepause“, um ihr Album und ihre T-Shirts anzupreisen, war einfach nur witzig. Die Jungs sind einfach so sympathisch, dass es schwer ist, ihnen zu widerstehen, und darüber hinaus können sie auch noch gute Musik machen.

Daher überraschte es mich nicht, dass mehrere Leute, mich eingeschlossen, mit ihnen zum Hitt Húsið übersiedelten, um dort ihren nächsten Gig zu hören. Bei diesem zweiten Konzert spielten sie einen Song, den ich bisher noch nicht gehört hatte und es machte genau so viel Spaß wie das erste. Die Stimmung war etwas anders, vielleicht ein wenig ernsthafter, weil der Veranstaltungsort sich mehr nach Konzert anfühlte. Es ist jedoch so, dass The Anatomy Of Frank es immer schaffen, das Publikum in ihren Bann zu ziehen, völlig unabhängig davon, wo sie gerade spielen. Auch hier strahlte das Publikum am Ende und sang mit. Ich hoffe, dass ich diese Band bald wieder sehe.

VERANSTALTUNGSORT: SLIPPBARINN

Nach einem flotten Spazierganz zum Hafen, erreichte ich die Bar rechtzeitig für die Nachmittagskonzerte. Die Alternative Rock Band Vio hatte ich erst an diesem Morgen eingeplant, nachdem ich mir ein paar ihrer Songs angehört hatte. Es war ein entspanntes Konzert, bei dem viele Menschen vor der Bühne auf dem Boden saßen und andere einfach an der Bar standen und von dort zuhörten, ohne die Band zu sehen. Die weiche Stimme von Sänger Magnús hat genau das richtige Maß an Rauheit, um die Songs glaubhaft zu machen und die anderen Musiker in der Band sing genauso gut. Es ist gar keine Überraschung, dass den isländischen Nachwuchwettbewerb für Bands nur ein paar Wochen nach ihrer Gründung gewonnen haben. Das Konzert war schön, ich hätte gerne mehr gehört.

Danach machte ich den Fehler, die Bar zu verlassen – die Schlange vor dem Laundromat Café waren zu lang, um Sin Fang sehen, und als ich zur Bar zurückkehrte, um vielleicht Agent Fresco zu erhaschen, war auch dort die Schlange viel zu lang.


VERANSTALTUNGSORT: IÐNO

Das alte Theater am Teich (auch noch auf der Straße der Hoffnung) war ziemlich leer, als ich dort ankam, und bis Íkorni anfingen zu spielen, waren vielleicht 30 Leute dort. Die Musik hätte ein größeres Publikum verdient gehabt und in einem Gespräch, dass viel später stattfand, stimmten wir überein, dass wir eines Tages wahrscheinlich stolz berichten würden, wir seinen dabei gewesen, als sie vor ein paar Leuten spielten. Die Musik war eine interessante Mischung verschiedener Instrumente und Stile, die sich zu einem komplexen Gewirk zusammenfügten. Klassisch mit Streichern und Flöte, Pop mit Gitarre, Bass und Drums, alles verwoben mit zwei schönen Stimmen. Die Songs reichten von sanften, beinahe kitschigen Balladen bis hin zu Country-Melodien und leicht jazzig angehauchten Tönen. Insgesamt gefiel mir diese Vielfalt und ich wechselte zwischen Beobachten der Band, die „einen Menge Spaß“ auf der Bühne hatte, und Betrachten der glücklich tanzenden Fans hin und her. Das war ein guter Start in den Abend.

VERANSTALTUNGSORT: REYKJAVIK ART MUSEUM

Er ging weiter in der für mich bisher größten Halle des Festivals, die schon voll war, als ich zu den letzten Tönen von Introbeats dort ankam. Mammút war eine der wenigen Bands, die ich schon lange vor Beginn des Festivals auf meiner Liste gehabt hatte. Wie sie dorthin gekommen waren, wusste ich nicht mehr, aber die positiven Beschreibungen, die ich während der ersten drei Tage hörte, bestätigte meinen Eindruck, dass man diese Band nicht verpassen sollte. Bei so viel Lob kann es natürlich leicht passieren, dass eine Band dem nicht gerecht wird, aber das war hier nicht der Fall. Sie lieferten eine Schow, die meine Erwartungen deutlich überstieg, rockten den Saal und versüßten mir die Nacht. Ich liebe den Gesang, die Instrumentierung, den Klang, das Licht und den Auftritt insgesamt. Sie spielten mit so viel Energie und Leidenschaft, dass es unmöglich war, sich dem zu entziehen.

Sie bedienten sich bei allem was in der gegenwärtigen Rockmusik gut ist und mischten das zu einem neuen und wieder erkennbaren Sound zusammen. Zusammen erschufen sie komplexe, aber eingängige Melodien, die man immer wieder hören möchte. Mammúts unglaubliche Energie und ihre Spielfreude waren ansteckend. Das Publikum bewegte sich, tanzte und headbangte zur Musik mit glücklichen Lächeln auf den Gesichtern. Diese Band war für mich das Highlight des Abends.

Der Spaß ging mit Future Islands weiter, die sogar die Menschen vorne im Graben zum Tanzen brachten. Mit einer groben Idee davon, wie sich diese US Band anhörte, aber wenig Ahnung, worauf ich mich einließ, war die Entscheidung, an diesem Ort zu bleiben, eher der Bequemlichkeit als genauer Planung zu verdanken. Die Belohnung war ein energiegeladener Auftritt, bei dem Frontmann Samuel T. Herring sich so wild über die Bühne bewegte, dass er damit alle anderen anregte, es ihm gleich zu tun. Im starken Kontrast dazu stand Basser William Cashion beinahe unbeweglich auf der rechten Bühnenseite und spielte gelassen sein Instrument. Zugegeben, ich war so aufs Zuschauen fixiert, dass ich keine Ahnung habe, worum es in ihren Texten ging. Die Musik war aber interessant und vor allem tanzbar und das war in diesem Moment mehr als genug. Das Konzert war ziemlich hypnotisch, machte Spaß und ließ mich zufrieden zurück.


Nach diesem natürlichen Hoch war ich etwas unentschlossen, was ich nun tun sollte, die Bands, die im Harpa spielten, hörten sich interessant an, aber irgendwie fühlte sich das bisher Erlebte so gut an, dass es mir genug erschien, und so beschloss ich, den Abend hier zu beenden und vielleicht noch etwas Schlaf nachzuholen.

ZUSAMMENFASSUNG

Glück war an diesem Tag das vorherrschende Gefühl, und Dankbarkeit für die Möglichkeit, dort sein zu können. Es kommt nicht allzu oft vor, dass ich so viele einnehmende, Spaß machende und einfach gute Musikerinnen und Musiker in so kurzer Zeit zu sehen bekomme, und obwohl es am vierten Tag deutlich wurde, dass ich für jede großartige Band, die ich gesehen hätte, an anderer Stelle fünf großartige Auftritte verpasst hatte, gab es absolut nichts zu bedauern. Bei Airwaves geht es nicht darum, was man alles verpasst, sondern um die Künstler, die einen im Hier und Jetzt bewegen, erstaunen und glücklich machen. Die Schönheit des Ganzen liegt in der Tatsache, dass es bei der generell hohen Qualität der Musik kaum eine falsche Wahl gibt. Wen auch immer man sich ansieht, selbst wenn es ein Genre ist, mit dem man sich normalerweise nicht beschäftigt, solange man unvoreingenommen ist, wird man auf jeden Fall unterhalten. Und falls man doch einmal auf eine Band trifft, mit der man so gar nichts anfangen kann, gibt es nur um die Ecke mehr als genug Alternativen. Wieder 8,5 Hirsche für den Spaß und die Magie an diesem Tag.

Mehr Fotos von den Bands in der Galerie, Link oben!


Stefanie Oepen


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8.5/10



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