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Wacken Open Air 2006 Part 2

2006-09-04
Stadt / City Wacken 
Land / Country Germany 
Web www.wacken.com
 
Veranstaltungsort:
Location
 
Datum / Date03 - 05 August 2006 
Bildergalerie / Picturegalerie Wacken_2006_Teil2 
Photos: Melanie Haack, Maike Eisenmenger, Norman Sickinger, Samira Alinto, Torsten Volkmer 

Tag 3 - Samstag, 05 August 2006

Nach eigentlich fast gar keinem Schlaf und viel feiern (diesmal ohne Klaus Meines Gepfeife im Ohr) war das STALKER-Camp zwar müde, aber bestens gelaunt und nach viel Kaffee auch reif für die ersten Bands. Zuvor aber mal ein kleiner Vergleich des letzten Wackens mit diesem hier in Hinsicht auf die Organisation. Wenn zwischen 40.000 und 70.000 Leute in ein Dorf einfallen sind gewisse unumgängliche Schlangen nicht zu vermeiden. Wer letztes Jahr über Schlangen an den Kassen und Geldautomaten gemeckert hat, wird diesmal verzweifelt sein. Schon am ersten Tag stank es auf dem Festivalgelände heftigst nach Urin, was aber weniger an zu wenig Dixies und Spülungs-Toiletten lag, denn die waren okay und in ausreichender Zahl vorhanden – dieser Meckerpunkt geht an die Pinkler. Letztes Jahr gab es noch den tollen Sms-Service der frühzeitig Bescheid gab, wenn es Änderungen, Neuerungen etc. gab – dieses Jahr gab es den zwar auch, aber nur für WAP-fähige Handys. Schade, denn nicht alle sind Tchnikfreaks. Die Securities waren dieses Jahr wieder sehr nett und hatten, soweit ich mitbekommen habe, alles im Griff. Als wir unser STALKER-Banner am Sonntag morgen abnehmen wollten mussten wir uns erst ausweisen. Sehr löblich nachdem sonst immer einge Banner fehlten (wobei ich mich frage wer sowas klaut und wozu?). Was die Bühnen anging gab es bis auf die enorme Höhe auch nichts zu beanstanden. Das Essen war wie immer fürchterlich, aber daran sind wir ja schon gewöhnt, oder? (sa)


ABORTED
Samstag 12:00 – 12:45
Black Stage


Wow!! Wirklich erstaunlich, dass ich schon zu dieser frühen Stunde und nach den nächtlichen Frozen Margherita Exzessen den Weg auf das noch recht spärlich besuchte Festivalgelände gefunden hatte. Grund für den morgendlichen "Ausritt" war jedoch der Auftritt einer der wenigen Todesblei Formationen. ABORTED hatten geladen, den Fans die letzten Alkoholreste aus dem Nacken zu pressen. Im Gegensatz zu vielen anderen Bands hatten ABORTED nicht mit den sonst oft vorherrschenden katastrophalen Soundverhältnissen zu kämpfen. Die vier Herren und das zierliche weibliche Persönchen am Bass konnten somit aus dem Vollen schöpfen und nutzen ihre Chance die technisch anspruchsvollen Blastsalven zielgenau zu platzieren, was im Verlauf des Gigs noch einige Besucher mehr vor die Black Stage lockte. ABORTED legten eine Sicherheit an den Tag, die für eine Band der eher kleineren Clubs mehr als beachtlich war. Selbst die zierliche Dame am Viersaiter taute nach und nach auf und honorierte die Anerkennung der Fans mit immer wilder werdenden Mosh-Attacken. Als Krönung ließen es sich die Fünf nicht nehmen einer Legende Tribut zu zollen und feuerten mit "Heartwork" ein blitzsauber gespieltes CARCASS Cover ins Rund. Als Belohung für diesen tighten Auftritt gab es für diese Urzeit verdienten Beifall. (Norman – Metal.de)


Forum Band
Samstag, 12:00 – 12:30
W.E.T. Stage


Die Forum Band "VICTIMS OF MADNESS" gibt es seit einigen Jahren im W.E.T. Stage und ist aus einer – im wahrsten Sinne des Wortes – Schnapsidee entstanden. 12-16 Leute spielen, abwechselnd, Coversongs zusammen ohne je miteinander geprobt zu haben. Geübt wird wenn überhaupt zuhause.



Die einzig vorherige Absprache ist die Songauswahl, die von AC/DC, über Maiden bis zu einigen Exoten reicht. Da wird der Songtext von einem Mädel noch vom Zettel abgelesen, das KREATOR-Intro "The Patriarch" so schief gezockt, dass sich Mille im Grab umdrehen würde, wenn er tot wäre, ein etwas moppeliger Grufti, der nach The Cure ausschaut säuselt "Hi! Ich bin Bill und ich liebe Euch alle!" ins Mikro und stimmt kurz TOKIO HOTELs "Durch den Monsun" an bevor der Deathshouter, der vor ihm auf der Bühne war eine augengezwinkerte Klopperei anfängt, die in einem Duett mit BH und Schlüpferregen endete. Herrlich schräg! (sa)


METAL CHURCH
Samstag 12:00 – 12:45
Party Stage


Was für eine Art den Wacken Party Stage am Samstag mit der US Metal Legende METAL CHURCH zu eröffnen… Den Start machte ihr Opener "A Light In The Dark" von ihrer neuen gleichnamigen CD. Vor der Bühne hatte sich eine noch mittelprächtig große Menge eingefunden. Bei der Uhrzeit – kein Wunder! Aber schon nach ihrem Klassiker "Ton Of Bricks", gefolgt von "Start Of Fire" und "Save Us" war das Publikum schön gewachsen und auch schon richtig wach und dabei. Sänger Ronny Munroe war in einer exzellenten Verfassung und lieferte eine tolle Performance mit neuen und alten Songs ab. Es mag auch am kürzlich zur Band gekommenen Drummer Jeff Plate (SAVATAGE) gelegen haben, dass die Jungs Reihweg topp motiviert und in Bestform zu bestaunen waren. Einer ihrer neuen Songs " Mirror Of Lies" war ein gutes Beispiel dafür, dass die Band nichts modernisieren will, oder ruhiger werden will. Viele Bands ihres Genres verärgern ja gerade durch solche neuen Tendenzen ihre alten Fans. Es muss für METAL CHURCH ein tolles Gefühl gewesen sein nicht nur alte Fans im Publikum zu sehen, sondern mindestens genauso viele Youngsters, die sich im morgendlichem Headbangen übten. Wenn doch nur mehr alte Bands sich so treu bleiben würden – die Metal Szene wäre stärker. Gerade als ich dachte, dass die viel zu kurzen 45 Minuten zu Ende waren, kam die Band nochmals auf die Bühne, diesmal mit einer Videokamera, um noch mal "Mirror Of Lies" in einer besonderen Live-Version zu spielen. (gp)


CALIBAN
Samstag 12:50 – 13:50
True Metal Stage


Was ein Einstand für die jungen Wilden auf der größten Bühne des Geländes. CALIBAN kamen, sahen und rissen alles nieder was sich ihnen während den gut 60 Minuten in den Weg stellen sollte. Die Jungs hatten gleich zu Beginn die Herrschaft an sich gerissen und bereiteten ihre Gefolgschaft mit Nachdruck darauf vor, was gleichen folgen sollte: die erste Wall Of Death. Artig gehorchte das noch recht junge Publikum den Jungs aus dem Pott und teilte sich fast biblische in zwei Hälften, um bei Ansage tosend ineinander zu krachen. Ein herrliches Schauspiel, das dann auch gleichzeitig Vorbote für ein komplettes Aus der Stromzufuhr der True Metal Stage war. Statt sich jedoch in Star-Allüren zu ergehen, jammte man kurzerhand stromlos weiter, ganz zur Begeisterung des Publikums. Selbst eigentlich mittlerweile genervter Kritiker dieses überlaufenen Genres zeigten die Pottler Metalcore auf allerhöchstem Niveau und wiesen das Gros der Nachahmer mit lautem Getöse in ihre Schranken. CALIBAN sind sicher das Baste, was das Genre zu bieten hat und nicht nur in Deutschland. Diese Band ist reif für den großen Angriff. Spielfreude, Energie und auch Routine sind jedenfalls ausreichend vorhanden. Well done boys! (Norman – Metal.de)


Arch Enemy
Samstag 13:55 – 14:40
Black Stage


So groß wie ARCH ENEMY mittlerweile geworden sind, mag es verwundern, dass sie schon so früh am Samstag die Black Stage betreten mussten. 14 Uhr ist wahrlich nicht die beste Zeit für ein schwedisches Aushängeschild, um die Menge zu begeistern, erst recht nicht, wenn mindestens zwei Tage Festivalparty und ungewöhnlich sonniges Wetter bereits ihren ersten Tribut forderten. Dennoch war der Platz mehr als gut gefüllt, schon am Soundturm standen die Metalheadz dicht an dicht. Da blieb auch vor lauter Erstaunen Michael Amotts Gitarre erst mal die Luft weg, als jener zu den ersten Takten von "Nemesis" ansetzte und fand erst nach und nach japsend nach Luft langsam zu einer passablen Schärfe, die leider viel zu selten in adäquater Lautstärke durch die Luft schnitt.

Egal, mittlerweile hatte man sich auf diesem Wacken ja schon an die mäßige Klangqualität gewöhnt und so trümmerten ARCH ENEMY ohne viel Aufhebens in routinierter und nicht besonders aufgeregter Art und Weise ein Best-Of ihrer zeitgenössischen Hits in die Menge. "My Apocalypse", "Skeleton Dance", "Burning Angel", "Dead Eyes See No Future" und Angela Gossows selbst erklärter ARCH ENEMY-Lieblingssong "Ravenous" ließen trotz einer als etwas zu selbstverständlich genommenen Performance und einer zeitweise nervig übersteuerten Stimme Angelas die Zeit recht schnell vergehen, so dass man am Ende des Sets zum mittlerweile zum Standardrausschmeisser avancierten "We Will Rise" übergehen konnte, den die Menge dankend aufnahm. Kein wirklich außergewöhnlicher Auftritt, aber als Aperitif zum Aufwärmen für den letzten Festivaltag durchaus geeignet. (Imperium – Metal.de)


INFINIGHT
Samstag 14:40 – 15:10
W.E.T. Stage

Zugegebenermaßen hatten es die Saarländer nicht einfach gegen die Übermacht anzukämpfen, die FEAR FACTORY zumindest versucht haben auf die True Metal Stage zu zaubern. Egal, ein kleiner aber feiner Haufen hatte es trotzdem ins Zelt geschafft um die Jungs von INFINIGHT zu unterstützen. Allerdings gelang es den Power-Thrashern nur schwer das Publikum auf ihre Seite zu ziehen, was dann letztendlich auch dafür verantwortlich war, dass die Mucke von der Schwüle im Zelt aufgefressen wurde und leider nie wirklich zur Geltung kam. INFINIGHT gaben ihr Bestes, hatten allerdings gegen recht unwirkliche Umstände anzukämpfen. Schade, da wäre sicher mehr drin gewesen. (Norman – Metal.de)


FEAR FACTORY
Samstag 14:45 – 15:45
True Metal Stage


Ganz entspannt betraten Burton C. Bell und seine Mitstreiter von FEAR FACTORY am Samstagnachmittag die Black Stage. Aber kaum hatten sie ihre Plätze eingenommen, ging es auch schon los. Ein Knaller-Song folgte dem nächsten: "Machines Of Hate", "Cyberwaste", Demanufacture" und "Edgecrusher" sind nur ein kleiner Teil der für ein Festival perfekt ausgewählten Playlist. Die harten Gitarrenriffs von Christian Olde Wolbers, das durchdringende Schlagzeug von Raymond Herrera und der grandios gespielte Bass von Byron Stroud ließen keinen FEAR FACTORY-Fan still stehen. Die Menge hatte bei dieser Playlist kaum Zeit sich auszuruhen, denn kaum war der eine Song zum Moshen vorbei, folgte der nächste zum Pogen. Selbst während der klaren Gesangsparts von Burton C. Bell waren die Leute unentwegt in Bewegung. FEAR FACTORY haben schon vor langer Zeit bewiesen, dass sie eine ausgezeichnete Live-Band sind. In Wacken haben sie einmal mehr bewiesen, dass sie problemlos auch ein ganzes Festivalpublikum mitreißen können. (me)


ORPHANED LAND
Samstag 16:00 – 17:00
Party Stage


Angesichts der aktuellen politischen Ereignisse bekommt eine Band aus Israel eine ganz besondere Bedeutung, auch wenn die Band selbst weit davon weg ist, politisieren zu wollen. Aber das ist auch nicht der Fokus dieser Band, denn dafür ist die musikalische Reichweite viel zu dominierend, als müsste man sich während der Stunde mit politischen Machtspielchen in den Vordergrund rücken. ORPHANED LAND sind trotzdem ein Paradebeispiel dafür unterschiedliche musikalische Kulturen und Wurzeln in ihrer Musik zu verbinden. Nicht selten werden die sehr komplexen Songs von orientalischen Intarsien durchzogen und verleihen so den Stücken eine außergewöhnliche Tiefe. Genau diese musikalische Gradwanderung wird vom Publikum dankend aufgenommen und entsprechend honoriert, denn nur bei wenigen Bands will sich eine derartige Fan- und Jubelgemeinde einfinden wie bei den Israelis. Angesichts dieser Jubelbekundungen laufen dann auch die Musiker zu Höchstleistungen auf und genießen sichtlich das besondere Flair das von Wacken ausgeht. Ein starker Auftritt der Formation dessen Völker verbindende Wirkung durchaus auch im eigenen Land Nachahmer finden sollte. (Norman – Metal.de)




SUIDAKRA
Samstag 17:00 – 17:45
W.E.T. Stage

Waren SUIDAKRA einfach so beliebt, oder tat eine Überdosis Kai Hansen in den letzten Jahren, das ihrige dazu? Wie auch immer, es war brechend voll, matschig und schwül, aber das tat der schon beim ersten Song herrschenden Feier-Stimmung keinen Abbruch. Die Melodic-Folk-Death Metaller SUIDAKRA nutzen die Möglichkeit einige Songs ihres bald erscheinenden Albums zu spielen und bekamen auch prompt ein positives Feedback. Okay, es mag daran liegen, dass die neuen Songs ähnlich wie die alten klingen, aber schlecht sind sie auf keinen Fall. (sa)


TOURETTES SYNDROME
Samstag 18:15 – 19:00
W.E.T. Stage

They came all the way from Down Under und ich kann nur sagen es hat sich gelohnt. Eigentlich ist mir die Kapelle vor diesem Auftritt nicht wirklich ein Begriff gewesen und das wäre wohl auch so geblieben, wenn mich nicht ein Kollege auf eine sehr burschikos wirkende Dame aufmerksam gemacht hätte, die recht verloren durch den Backstage-Bereich stapfte. Auf jeden Fall hat dieser Anblick Lust auf Mehr gemacht und mich zu den Australiern ins Zelt getrieben. Dort gab es dann eine musikalische und optische Vollbedienung in Form der Frontfrau Michele, die jeden Zentimeter der Bühne abspurtete und dabei sich und ihre Jungs in rockender, grölender und manchmal auch feinfühliger Weise durch das Programm trieb. TOURETTES SYNDROME legten einen formidabeln Auftritt aufs Parkett und dürften über kurz oder lang noch reichlich Staub aufwirbeln, den es in ihrem Heimatland bekanntlich in ausreichenden Mengen gibt. Schade nur, dass das Publikum nicht ähnlich feurig zugange war wie Band. Es kann natürlich auch daran liegen, dass die vielen harten Metaller voller Erfurcht auf die Bühne starrten und dieser geballten Frauenpower, die ihnen gut 45 Minuten entgegenschlug wenig entgegenzusetzen hatten. (Norman – Metal.de)


ORPHANED LAND - Meet Your Stars with Metal.de, Powermetal.de und STALKER.cd
Samstag, 18:20-18:40 VIP/Presse-Wiese

Okay und wieder unser glückliches Händchen. Diesmal gewann doch tatsächlich der Fanclubleiter des Orphaned Land Fanclubs Frankreich das Meet & Greet! Auch hier wieder als Zweitewahl, aber trotzdem… Die Organisation seitens des Labels sah so aus, dass auch sie wieder nicht viel in Sachen Backstage-Access vorbereitet hatten, aber die Band bereit gewesen war mit auf das Gelände zu kommen. Das wäre zwar super nett gewesen, aber wirklich ungestört wäre man ja nicht gewesen. Nachdem der Norman und ich schon am rotieren waren, kam die Rettung von einem STALKERianer, der eigentlich gar nicht für den STALKER da war, aber uns bei diesem Problem aus der Patsche helfen konnte. Danke Konz! Wir haben ja nicht schlecht gestaunt als wir der Band den Gewinner, Yannick Wattiau (Paris – Frankreich), vorstellen wollten und die sich alle schon kannten. Wie auch immer: beide Seiten haben sich tierisch gefreut sich wieder zu sehen und die zwanzig Minuten waren dann auch viel zu schnell vorbei. Hoffen wir mal, dass wir es auf dem Summer Breeze etwas einfacher haben werden. Schönen Dank an Orphaned Land und Jan Hoffmann von Century Media (sa)




Mehr Bilder vom Meet & Greet mit Orphaned Land findet ihr hier !


GAMMA RAY
Samstag 17:15 – 18:30
True Metal Stage


Nach drei langen Jahren sind Hamburgs ganz eigene GAMMA RAY wieder da und wüten auf der True Metal Stage wie die Furien. Nach dem obligatorischem Instrumental Opener, folgte ein Double Bass Angriff in Form von "Garden Of The Sinners", gefolgt von "Man On A Mission" und Henjo Richters neuesten Komposition "Fight" vom neuen Album "Majestic". Wie immer waren Kai Hansen und seine Mannen in Top-Form und unterhielten das Publikum glänzend. Der nächste Mitschrei-Hit war "Heavy Metal Universe", bei dem Henjo Ritchie Blackmore kopierte indem er sich dessen Melodie auf der Gitarre auslieh und Kai die Vokals. Was wäre eine GAMMA RAY Show ohne einen HELLOWEEN Song? Gar nichts, also wurde diesmal "I Want Out” ausgesucht. Die 75 Minuten schienen mit Songs wie "Vally Of The Kings" im Nu verflogen zu sein. Leider fehlten "Last Before The Storm" und "Dethrone Tyranny” im Set. Der Sound war im Großen und Ganzen sehr gut, die Performance klasse und Dan Zimmermanns donnerndes Schlagzeugspiel einfach herrlich. Für alle Power Metal Fans war die Show ein muss und für mich die tighteste Show des Tages. (gp)

ATHEIST
Samstag 18:45 – 19:45
Party Stage

Genau diese Band gab letztendlich den Ausschlag wieder den beschwerlichen Weg in den hohen Norden anzutreten und Wind und Wetter zu trotzen. Ganz so schlimm war es dann allerdings nicht, denn die Sonne strahlte und hieß die für 13 Jahre abgetauchte Band herzlich willkommen. Nachdem Ausnahmebasser Roger Pattersen 1991 verstarb war es sehr still geworden, bevor man 2006 endlich wieder unzählige Fans am eigenen Können Teilhaben ließ. Mir war schon im Vorfeld bewusst, dass diese Band ein heimlicher Headliner des Festivals werden könnte, dies ließ zumindest meine Erwartung und die unzähligen ATHEIST-Shirts erahnen. Dass es allerdings derartig voll werden würde vor der Party Stage übertraf jedoch meine optimistischsten Erwartungen für die sympathische Band. Erstarkt durch Flitzefinger Tony Choy am Bass bliesen sie Jungs zum Angriff und nahmen die Festung Wacken im Sturm. Als wäre die Band nie verschwunden gewesen von den großen Bühnen der Metal-Welt zelebrierten die Ausnahmemusiker ein Feuerwerk an technischer Brillanz gepaart mit erdiger Härte. Songs wie "Unholy War", "Breathe" oder "Retribution" krachen derart Nachhaltig ins Rund, dass selbst die Besucher im letzten Winkel erkennen mussten, dass diese Band auch nach vielen Jahren der Abstinenz die Hosen an hat und die gar so trendigen Hüpfkapellen mit Leichtigkeit an die Wand zu spielen vermag. ATHEIST haben mit diesem denkwürdigen Auftritt beweisen, dass sie weit davon entfernt sind zum alten Eisen zu gehören und ihre vermeintlich angegraute Musik vielleicht heute aktueller ist denn jemals zuvor. Killer! (Norman – Metal.de)


SOULFLY
Samstag 18:45 – 20:00
Black Stage


Schnellen Schrittes betrat Max Cavalera die Bühne in Wacken, als ob er es kaum erwarten konnte, wieder vor einem Publikum zu stehen. Die Energie, die der Brasilianer ausstrahlte, fand sich auch bei den Fans wieder. Tausende Hände reckten sich ihm entgegen und Max begrüßte die wartende Meute mit einem lauten "hello Wacken". Die Stimmung während des Gigs war voller Energie - sowohl auf als auch vor der Bühne. Spätestens, als SOULFLY die alten Sepultura-Hits "Chaos A.D." und "Roots Bloody Roots" spielten, standen auch die Leute in den hinteren Reihen nicht mehr still. Aber auch ihre eigenen Stücke wie "Back To The Primitive" oder "Babylon" brachten die Leute zum Pogen und Moshen. Natürlich fehlte auch die übliche Trommelsession von Max nicht. Diese Session und der Applaus vom Publikum schien Max Cavalera noch einmal zusätzlich Hummeln im Hintern zu machen: Ausgiebig moshte er bis zum Ende des Gigs, als würde er tagtäglich nichts anderes machen. Leider war die gute Stunde, die SOULFLY spielen durften, viel zu kurz und auch wenn sie wahrscheinlich gerne gewollt hätten, gab es trotz der lauthalsen Zugabe-Rufe der Fans keine weiteren Stücke zu hören. (me)


WHITESNAKE
Samstag 20:15 – 21:30
True Metal Stage


Ein weiterer klassischer Act hatte sich zu Wacken eingefunden: die dieses Jahr wieder zusammen gefundenen WHITESNAKE. Gründungsmitglied und Sänger David Coverdale und der Langzeitdrummer Tommy Aldrige, die legendären 80ziger Gitarren-Helden Doug Aldritch (ex LION, HOUSE OF LORDS, HURRICANE und DIO) und Reb Beach (ex DOKKEN) zusammen mit dem neuen Bassisten Uriah Duffy und Keyboarder Timothy Drury zusammen auf der Bühne zu sehen hat schon was. Der erste Song des Sets war Deep PURPLEs 74er Hit "Burn" der mit "Stormbringer” zu einem DEEP PURPLE-Medley kombiniert wurde. Als nächstes waren mit "Fool For Your Loving” und "Love Ain´t No Stranger” zwei Top Ten Hits an der Reihe. Jeder der die Band in den 70zigern oder 80zigern mal gesehen hat, wurde von Tommy´s Markenzeichen – seinem mit den Händen gespielten Drum Solo und von dem Gitarren Solo Duell zwischen Doug und Reb, dass irgendwie an den Film "Crossroads" indem Steve Vai den Teufel spielt. Ein neuer Song namens "Ready To Rock” wurde dann an diesem Abend auch noch kredenzt. Wieder mal eine Band die ihren Fans gegenüber sich treu blieb und noch wie vor 20 Jahren klingt. Alles in Allem war die Performance, samt Bühnenshow genauso top, wie man es von einer Band mit einer so langen Erfahrung erwarten darf. Die eine Stunde und 20 minütige Show ließ sich was Hits angeht nicht lumpen und so durften auch "Crying In The Rain", "Is This Love" "Love Is No Stranger" und "Gimme All Your Love" natürlich nicht fehlen. Wenn man nach dem Sound des neuen Songs geht, hat sich was Style und Richtung an geht nichts verändert, was ihr neues Album bereits zum Klassiker macht, bevor es ein Klassiker ist. Alle alten Fans des Genres, die die 80ziger verpasst haben, sollten sich die nächste Show in ihrer Stadt ansehen. (gp)


MOTÖRHEAD
Samstag 23:15 – 00:30

True Metal Stage


Wenn eine Band in 16 Jahren 4 Mal auf dem gleichen Festival spielt kann sich genau das entweder sehr kreativ gestalten, oder es immer das Gleiche sein, wobei sich nur die Reihenfolge der Songs ändert. Leider trifft letzteres bei MOTÖRHEAD zu und nur in der Reihenfolge der Songs unterschied sich die diesjährige Performance von der letzten. Seit ich das Wacken Open Air besuche hat sich nur eine einzige Show von den anderen abgehoben und das war die in 2001, als ein Bomber auf der Bühne stand. Seit mehr als 10 Jahren das gleiche Line-Up, die gleiche Frische und Spielfreude wie in 1991… ich bin mir sicher, dass sie andere Songs haben, als immer die Gleichen mit Ausnahme von "Ace Of Spades", "Bomber" und "Overkill" auf die das Publikum nun einmal immer wartet. Zwanzig Veröffentlichungen müssten genug Material in sich haben um mal ein verändertes Programm auf die Beine zu stellen. Sicher, Lemmy (Ex-HAWKIND) ist einzigartig als Sänger und seinem schräg über Kopf hängenden Mikrophone und Phil Campell ist ein exzellent dreckiger Rock´n´Roll Gitarrist und dann ist da noch Mickey Dee (Ex King Diamond, Don Dokken und John Norum), der allen alten Klassikern einen heftigen Tritt in den Arsch gibt – sie arbeiten und spielen toll zusammen. "Warum ändern, wenn es funktioniert?” fragen sich die einen; "Warum jedes Jahr das gleiche Set?" die anderen. Die Musik die MOTÖRHEAD heute machen ist ebenso gut wie die alten Sachen, wenn nicht sogar aggressiver und ansprechender für das junge Publikum unserer Tage. Ich verstehe einfach nicht, warum Bands immer noch neues Material herausbringen, wenn sie nur einen Song daraus spielen und den Rest wie immer abspulen, denn dadurch nimmt sich die Band selbst die Chance, dass einer ihrer neuen Songs zum Klassiker werden kann. Für alle Fans der alten Songs und der gleich bleibenden Shows ist ein Besuch auf dem nächsten Konzert natürlich wie immer ein Muss. Für alle anderen lohnt es sich nur, wenn es eine Special Show ist. (gp)


WE
Samstag 19:30 – 20:15
W.E.T. Stage


Sie sind DIE Überraschungsband aus Norwegen, die in ihrer Heimat bereits sämtliche Preise absahnte: WE sind in Norwegen schon lange bekannt und mittlerweile hat man auch hierzulande gemerkt, dass die Jungs einfach anders sind. Und genau das bewiesen sie beim W:O:A auf der W.E.T.-Stage – allen voran der leicht durchgedrehte, charismatische Frontmann Thomas Felberg. "Cosmic Biker Rock ´n Roll" heißt ein Song der Norweger und damit lassen sich die meisten Songs, die die Band in Wacken spielte, wohl perfekt beschreiben. Wer Stoner Rock mag, mit Psychedelic Rock auch hier und da etwas anfangen kann und WE nicht gesehen hat, der kann sich ärgern. (mh)


LAKE OF TEARS
Samstag 20:45 – 21:30
W.E.T. Stage


Und wieder eine Überraschung! Hatte man die Schweden doch tatsächlich ins Zelt verbannt und dann auch noch zur besten Headliner-Zeit, gaben sich doch gerade auf der True Metal Stage WHITESNAKE die Ehre. Doch dies Sollte dem Gig der Schweden keinen Abbruch tun, denn trotz meiner jahrelangen Wacken-Erfahrung habe ich das Zelt niemals so gut gefüllt erlebt wie an diesem lauen Sommerabend. Und das zu Recht, denn die melancholischen Songs der Jungs wurden glänzend inszeniert und bildeten im Zusammenspiel der einzelnen Instrumente in Verbindung mit den ergreifenden Vocals von Daniel Brennare eine bewegende Symbiose. Dabei wurden sowohl Stücke des aktuellen Longplayers zum Besten gegeben als auch eine feine Auswahl älterer Schmankerl. Diese Band hat auf jeden Fall mehr verdient als magere 45 Minuten Spielzeit. (Norman – Metal.de)


EMPEROR
Samstag, 21:45 - 23:00
Black Stage


Totgesagte leben länger! So, eben auch Emperor, die nach Jahren in der Versenkung, verstärkt durch Secthdamon (Zyklon) am Bass verstärkt, wieder unter den Lebenden weilen. Was war nur mit Ihsahns Stimme los? Vielleicht eine Erkältung? Nun, hoffen wir nichts bleibendes, denn auch wenn er mit Songs wie „With Strength I Burn“ und „The Loss And Curse Of Reverence“ sein beträchtliches Publikum in Verzückung versetzte, fehlte das gewisse Etwas und der Power in seiner Stimme. Mit leichter Pyro war das Konzert rein optisch wirklich gelungen und wenn man so böse auf der Bühne wirken muss, waren die gelegentlichen Gesichtsentgleisungen in Form von zufriedenen Lächeln bis leichter Rührung, zwar ein Manko, aber ein sehr sympathisches. Mitten im Set, bedankte sich Ihsahn bei seinen Fans für den Support, der ihn dazu bewogen hatte, EMPEROR nach sechs Jahren wieder aus der Versenkung zu holen. Mit „Inno A Satanas“ als Abschluß war die Songauswahl zwar sehr abwechslungsreich, aber durch die fehlende Stimmkraft war das Konzert leider keines derer, die im Gedächtnis haften bleiben werden. (sa)


Rose Tattoo
Samstag, 00:30 – 01:45
Party Stage


Die Australier, Rose Tattoo, spielten gleich nach MOTÖRHEAD und irgendwann mussten auch wir mal nach was Essbarem suchen. Den letzten Song und die beiden Zugaben habe ich dann aber noch mitbekommen. Nach dem schweren Schlag, den der Tod von Peter Wells, der im März diesen Jahres einem Krebsleiden erlag, scheint die Band es noch einmal wissen zu wollen, allerdings schien die Technik nicht ganz mitzuspielen, denn zumindest bei den drei Songs die ich noch mitbekam war der Sound blechern, viel zu laut und Gary "Angry" Andersons Stimme nur in den Höhen laut und dort zu sehr. Der ehemalige BÖHSE ONKELZ Gitarrist Matthias Röhr aka. Gonzo gab dann noch seinen angekündigten Special Guest Auftritt. Kommen die jetzt alle separat immer mal wieder? Na ja, jedem das Seine. Da der Sound auf der bald erscheinenden Single "Black-Eyed Bruiser" sicher gnädiger ist, sollten Hard Rock Fans auf jeden Fall mal reinhören. (sa)


FINNTROLL
Samstag 00:45 – 01:45
Black Stage


"FINNTROLL - noch mehr Wikinger?" Fragten sich so einige auf dem W.O.A. als sie diesen Namen lasen. Nein, keine Wikinger, sondern Trolle, wie es der Name schon sagt. Finnische Trolle mit schwedischem Gesang um genau zu sein. "Trollish Metal" eben, wie die Band selber sagt. Das zumeist grüne Licht auf der Bühne verlieh der Trollmusik den letzten Schliff, um in ihre Welt einzutauchen. Den sechs gelang es, nur durch ihre Musik und ein wenig Licht ein ganz eigenes Bühnenbild zu schaffen, das den Zuhörer in seinen Bann zog. Das melodische aber durchdringende Keyboardspiel von Aleksi Virta trug einen zeitweise in die Welt der Trolle, was man erst bemerkte, wenn Mathias Lillmans wieder mit seinen Growls begann. Der neue Sänger der finnischen Band machte sich gut auf der Bühne und wusste, wie er das Publikum zu nehmen hat. Aber nicht nur Mathias verstand den Umgang mit der Meute - seine Bandkollegen standen ihm da in nichts nach. Die Leute wurden während des gesamten Gigs immer wieder von der Band angeheizt und aufgefordert, ihr Haupthaar zu schütteln. Auch auf der Bühne sah man die meiste Zeit nur fliegende Haare. FINNTROLL sind auf jeden Fall eine der Bands, die den Spaß an ihrer Musik auf die Fans übertragen kann und somit eine ganz besondere Stimmung bei ihren Auftritten schaffen. Warum haben diese Jungs eigentlich nicht den Soundtrack zum "Herrn der Ringe" gemacht!? (me)

Die Gewinner des diesjährigen Metal Battle sind DRONE aus Deutschland. Leider können wir Euch zu der Band nichts sagen, da wir sie leider verpasst haben. Sie werden es wohl verdient haben. Glückwunsch!


SUBWAY TO SALLY
Samstag 02:00 – 03:00
True Metal Stage


SUBWAY TO SALLY ließen es schneien: Die Potsdamer spielten am Sonntagmorgen um 2 Uhr den letzten Auftritt des Festivals und begannen ihr Set mit dem Song "Schneekönigin" ihres aktuellen Albums Nord Nord Ost. Passend dazu ließen sie Kunstschnee auf die ersten Reihen nieder rieseln und verwandelten Wacken in eine kleine Winterlandschaft bei Nacht. Eigentlich begann das Konzert jedoch schon Minuten vorher, denn wie üblich bei Gigs des Septetts stimmten sich die Fans mit dem Kultsong "Julia und die Räuber" ein und so erklangen auch in Wacken die Worte "Blut, Blut, Räuber saufen Blut. Raub und Mord und Überfall sind gut!". Die Mittelalter-Rocker um Sänger Eric Fish lieferten zwar ein absolut mitreißendes Konzert mit Liedern wie "Kleid aus Rosen" und "Falscher Heiland", Wehmutstropfen gab es dennoch: So schön es ist, als letztes auf dem W:O:A zu spielen - die Spielzeit beträgt nur eine Stunde, was angesichts normaler Konzerte der Band, die länger als zwei Stunden dauern, doch arg zu kurz waren. Klar, die Band konnte nichts dafür. Schade nur, dass sie diese Stunde nicht ganz ausnutzte: Nach der obligatorischen Zugabe "Julia und die Räuber" wäre zeitlich noch Platz für ein weiteres Lied gewesen. Schade auch, dass bei einer Stunde Spielzeit zwangsläufig Hits auf der Strecke bleiben. Dennoch: Ein Lied wie "Veitstanz" oder ein anderer Klassiker mehr in der Setlist fehlten. Nicht desto trotz war der Auftritt ein wunderbarer Schlusspunkt des Festivals – noch Minuten, nachdem die Band die Bühne verlassen hatte und zwischendurch wiedergekommen war, um sich beim Publikum zu bedanken, harrten viele Zuschauer aus und sangen weiter: "Blut, Blut, Räuber saufen Blut Raub und Mord und Überfall sind gut…" (mh)



FAZIT:
Nach einer tollen Abschlussfeier mit keinem wirklichen Ende ging wiedermal ein tolles Wacken zuende. Sehr schön, monströs, aber kultig. Auf ein Neues in Wacken 2007 auf dem wir Euch sicher wieder mit einigen coolen Gewinnspielen in Form von Meet & Greets aufwarten können. Bitte schreibt uns doch Eure Ideen und Vorschläge für besondere Leckerlies für 2007 in unser Kommentarfeld! (sa)

Samira Alinto (sa), Melanie Haack (mh), Maike Eisenmenger (me), Gabriele Palermo (gp), guest authors: Metal.de (Norman Sickinger & Imperium)


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