Obwohl der Eiserne Vorhang ja schon länger der Vergangenheit angehört, haben Metalbands aus Russland doch noch immer ein wenig exotischen Beigeschmack. Und so oft kriegt man die Leute auch nicht zu Gesicht... ANJ aus Moskau, 2003 gegründet, haben allerdings schon bei der Finnischen Metal Expo 2006 auf sich aufmerksam gemacht und legen mit „With Honor To Live“ ihr zweites Album in englischer Sprache vor. Und das kracht ja gleich ordentlich los, der fette Gitarrensound (Finnvox-Studios!) lässt Assoziationen zu Pantera aufkommen, Anatoly Zhuravlevs Organ erinnert an Taneli Jarva in seinen besten (Sentenced) Zeiten. Sobald man sich an den Akzent gewöhnt hat, macht die CD auch richtig Spass – 80er Metal Marke Manowar meets NuMetal, Midtempo-Headbanger-Hymen und komplexere schrägere Sounds. Um den positiven Eindruck nicht zu vererben, würde ich empfehlen, den Track Nummer 7, Mikhail Gorbachyov gewidmet, zu überspringen – die Mischung aus Metal, Pop und russischer Folklore ist meiner Meinung nach doch etwas zu gewagt.
Klaudia Weber
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