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Dream Theater: Spontane Einblicke

Einige Stunden vor ihrem erfolgreichen Gig in der rappelvollen Philipshalle in Düsseldorf nutzte Dream Theater Sänger James LaBrie die Gelegenheit, STALKER schnell mal zu erzählen, was seiner Band so bevorsteht, und gewährte einige Einsichten (allerdings unterbrochen vom Manager, der das Interview kurz halten wollte.. und er hat das auch geschafft...)



James, eine knifflige Frage vorweg: Da jede Band ihre Klassiker hat, die die Fans jede Nacht hören wollen, hast du nicht manchmal schon die Schnauze voll davon, ständig “Pull Me Under” singen zu müssen?

Kein Problem. Naja, es gibt Zeiten, wo es etwas nervt, aber sobald ich loslege, die Menschenmenge höre und sehe und von den Fans so tolle Reaktionen kriege, dann baut mich das auf. Wie du vielleicht bemerkt hast, ist Dream Theater eine vielseitige Band, und wir haben so viele abwechslungsreiche Songs, die wir in der Hinterhand haben, also wird es wohl nie langweilig, denke ich (lacht). Wir ändern unsere Setlist sehr oft, also ist dann für jeden etwas dabei. Und dadurch bleibt es auch für uns interessant.

Stichwort “Systematic Chaos”, eure aktuelle CD, habt ihr dieses Mal etwas anders gemacht?

Ja, in der Tat. Das Album ist sehr spontan, organisch, und wir gingen ins Studio mit dem Gedanken, alle Ecken und Kanten stehen zu lassen, was wohl etwas ungewöhnlich für eine Band ist, die allgemein als progressiv bezeichnet wird (lacht). Ein starkes Live-Feeling wird deutlich, und das ist – und das war eigentlich immer – die Essenz von dem, wofür Dream Theater steht.

Wo siehst du die Unterschiede – auch, was den Gesang betrifft – zwischen “Systematic Chaos”, “Train Of Thought” und “Awake”, beispielsweise?

Ich habe stimmlich eine Menge zu tun in dieser Band, von klaren Tönen wie bei “Images And Words” und rauheren Phrasierungen, die ich schon bei “Awake” benutzt habe. Als Sänger versuche ich immer, etwas anzubieten, was jeder einzelne Song individuell benötigt. Zum Beispiel “Train Of Thought”, wo John (Petrucci) einige echt heavy Riffs heraushaut. Und natürlich will ich dem auch etwas entgegensetzen. Bei “Images And Words” hatten wir einen anderen Zugang, wegen der melodischen Struktur des Albums. (Der Manager klopft heftig an die Tür ... James verdreht die Augen.)

Es ist kein Geheimnis, dass du offensichtlich in der Vergangenheit Probleme mit der Stimme hattest. Nun scheint das Problem völlig beseitigt zu sein. Wie das?

Ganz einfach, ich litt einige Jahre unter einer Lebensmittelvergiftung. Ich suchte Spezialisten auf und nahm mir Zeit, meine Stimme völlig zu regenerieren. Ich fühle mich besser als je zuvor. Allgemein solltest du als professioneller Sänger auf deine Gesundheit achten, auf die du bauen musst. Die Versuchung ist da, wenn du auf Tour bist, aber ich trinke keinen Alkohol und ich versuche, in Form zu bleiben, indem ich täglich 5 Kilometer laufe. Es ist auch wichtig, in der Lage zu sein, eine bestimmte Stimmqualität zu erzeugen, rau zum Beispiel, ohne sich gleich zu erschöpfen. Naja, das Tolle daran, in einer Band wie Dream Theater zu sein, ist, dass ich die Möglichkeit habe, all die verschiedenen Aspekte meiner Stimme auszuloten.

Was Bands, progressive Bands betrifft, was hörst du so gerade?

Ich hör mir nicht unbedingt Bands an, die so wie wir klingen. Aber im Moment steh ich auf Bands wie Opeth, Pain Of Salvation, Spock´s Beard und Muse, Bands, die einzigartig sind. Ich glaube, sie sind so wie wir, aber klingen nicht wie wir. Progressiv ist nur so ein Etikett, weisst du (Der Manager klopft wieder an die Tür.... aarrrggh).

Da es ja so viele Kopien von euch da draussen gibt, wie geht ihr mit solchen Bands um, die offensichtlich Dream Theater zu imitieren versuchen? Nervt euch das nicht?
Wenn sie mit dem glücklich sind, was sie machen, dann ist es OK. Es regt mich nicht wirklich auf. Es gibt so viele Talente da draussen, aber dieses Talent im Kontext einer Band umzusetzen, ist eine andere Geschichte. Ich stehe auf etwas, das leicht zu identifizieren ist und gefühlvoll, Bands, die mich bewegen.



Danke für dieses (kurze) Interview und all diese Einblicke...



Autor: Autor: Dirk Seegers, transl. K. Weber, photos: Dream Theater
Eingetragen am: 2007-10-10

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