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Primordial: Ein Wink des Schicksals

Die Jungs aus Dublin erregten STALKERs Aufmerksamkeit, als ihr sechstes Album „To The Nameless Dead“ mit einer aufregenden, epischen Mischung von Black und Pagan Metal nur um Haaresbreite die maximale Bewertung verfehlte. Hebt die Karriere der Band, die 1987 (!) gegründet wurde, nun doch endlich ab? Sänger Alan alias A. A. Nemtheanga zeigt sich da eher vorsichtig...



Seid ihr mit den Reaktionen auf das neue Album soweit zufrieden?

Ehrlich gesagt bin ich da nicht sicher, es ist vielleicht noch etwas zu früh, um etwas zu sagen. Die Reaktionen in der Presse bisher waren einfach unglaublich (verschiedene grosse Metal-Medien erklärten “To The Nameless Dead” zum Album des Monats, Anm.d.Red.), aber ob die Leute die CD auch wirklich kaufen, bleibt abzuwarten. Möglich, dass wir einfach eine Kult-Band bleiben.

Beschreibe doch mal deine Bandkollegen, deren typische Eigenschaften oder Macken

Macken?. Ciaran (MacUiliam, guitars) ist still und methodisch, mit einem sehr trockenen Humor, Paul (MacAmlaigh – bass) ist viel feuriger und aggressiver und kann Dummköpfe nicht lange ertragen. Michael (O’Floinn – guitars) ist sehr ruhig und eher in zurückgezogen. Simon (O’Laoghaire – drums) ist lässig und ruhig. Ich bin der eher Eigensinnige, Schwierige und Intensive…

Wie steht es mit der irischen Metalszene? Was hat sich in all den Jahren geändert?

Sie ist klein, aber eng verbunden, die meisten Leute kennen sich und helfen sich gegenseitig. Es hat sich alles so unglaublich verändert in den Jahren. Irland entwickelte sich stark seit den 80ern und frühen 90ern, als wir anfingen, von einem „Zweite-Welt-Land“ zu einer völlig andersartigen Gesellschaft. Und das zeigt sich auch in der Metalszene.

Was was das Bizarrste, das euch so passiert ist?

Da gibt es viel zu viel in der Richtung. Wir befanden uns sehr oft in sehr seltsamen Situationen. Wenn ich nur an die Story denke, wie ich bei dieser Band landete. Ich war der einzige, der 1991 auf eine kleine Anzeige im örtlichen Metal-Laden geantwortet hat, die nach einer Stunde wieder entfernt wurde. Und ich wäre an diesem Tag fast nicht in diesen Laden gegangen... seltsam, wie sich Sachen manchmal so ergeben.



Apropos Bandhistory – das liest sich ja manchmal wie Spinal Tap (Ich kann nur empfehlen, die Story auf der Band-Website mal nachzulesen). Wart ihr da nicht oft soweit, alles hinzuschmeissen und einen „richtigen“ Job anzugehen?

Tja, wir machen keine Kohle mit Primordial. Das ist also nicht unser Job, wir haben daher alle Varianten einer „richtigen“ Arbeit, die du hier meinst. Primordial ist eine Art Institution im Leben aller Bandmitglieder...

Also was macht ihr, wenn ihr nicht in der Band seid?

Weisst du was? Darauf antworte ich nie. Ist ja auch egal, denn das ist weder interessant noch wirklich wichtig.

Woher holt ihr euch die Inspiration für Songs & Lyrics?

Eine sehr vage Frage… kann ich sagen “leben”, um ebenso vage in der Antwort zu bleiben? Geschichte, Politik, Reisen, Leute, Glauben…

Was bedeutet „Heidentum“ für euch, ist es eher eine persönliche Philosophie, oder eine musikalische Ausrichtung (Pagan Metal)?

Heidentum im 21. Jahrhundert ist eben schwer zu definieren, da es keine strikten Regelungen gibt. Es ist keine Religion im engeren Sinne, also gibt es dazu keine Dogmen, die damit verbunden wären und denen du folgen solltest. Auf einer persönlichen und sehr einfachen Ebene würde ich sagen, dass du den Elementen in deiner Umgebung bewusst bist und versuchst, mit ihnen in Harmonie zu leben, nicht in Opposition mit ihnen. Was sehr schwierig ist im 21. Jahrhundert, aber du kannst dich ja anpassen. Du kannst sogar sagen, dass Früchte und Gemüse beim örtlichen Händler zu kaufen anstelle vom multinationalen Supermarkt zu holen schon “heidnisch” ist, da du das örtliche natürliche Umfeld unterstützt... schwer zu sagen.



Seid ihr alle am Songwriting beteiligt? Wie sieht denn so eine typische Probe aus?

Genauso wie damals um 1991… Räume, dunkel, feucht, verraucht. Jede Menge Streiterei und Geschrei. Nix mit Laptops, mp3 Tausch, Geschnippel, cut-and-paste oder Pro Tools…

Deine persönlichen Top 5 Metal Alben

Das ist schwer.
Iron Maiden – Iron Maiden
Bathory – Blood Fire Death
Holy Terror – Mind Wars
Rotting Christ – Triarchy of the Lost Lovers
Exodus – Bonded by Blood… unter viel zu vielen anderen.

Was ist deiner Meinung nach cool/total Scheisse am Musikerdasein?

Das beste daran ist, live zu spielen, zu reisen und Orte zu sehen, wo du sonst wohl nie hinkommen würdest. Interessante Leute zu treffen. Das Schlimmste? Von Labels über den Tisch gezogen zu werden.

Ihr habt Anfang des Jahres in Finnland gespielt – wie wars, wie gefiel euch dieses Land und die Metal-Meute hier?

Toll. Lustige und leidenschaftliche Leute mit sehr düsterem Sinn für Humor. Wir haben viel zu viel getrunken, aber ich glaube, das war ja zu erwarten... hoffentlich kommen wir 2008 wieder dorthin.

Wann tourt ihr wieder? Zukunftspläne?

Wer weiss … hoffentlich im Jahr 2008! Keep the faith...

www.primordialweb.com





Autor: Klaudia Weber, photos: Primordial
Eingetragen am: 2007-12-13

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