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Tarja Turunen: Kein Blick zurück

Tarja Turunen hat es in kurzer Zeit geschafft, eine der bekanntesten Persönlichkeiten der internationalen Musik zu werden. Als Gesicht und Sängerin der Band Nightwish wurde sie zu einer Ikone des Gothic Metal. Mit ihrem klassisch ausgebildeten Sopran über drei volle Oktaven gab sie der harten Rockmusik neue Impulse, gilt als stilprägend für ihr Genre.

Tarja Turunen hat es in kurzer Zeit geschafft, eine der bekanntesten Persönlichkeiten der internationalen Musik zu werden. Als Gesicht und Sängerin der Band Nightwish wurde sie zu einer Ikone des Gothic Metal. Mit ihrem klassisch ausgebildeten Sopran über drei volle Oktaven gab sie der harten Rockmusik neue Impulse, gilt als stilprägend für ihr Genre.

Mastermind Tuomas Holopainen schien Tarja die episch-anmutigen Stücke gerade zu auf den Leib zu schneidern, schaffte sie es doch mühelos, mit ausdrucksvoller Emotionalität jenen majestätischen Kompositionen stets neues Leben einzuhauchen und ihnen den unverwechselbaren atmosphärischen Klang zu verleihen. Rasend schnell stieg die Popularität der Vorreiter des symphonischen Bombast-Metal. Fünf Alben in sieben Jahren katapultierten die Skandinavier auf den Höhepunkt ihrer Karriere. Doch mit dem überwältigenden Erfolg wuchsen auch die Spannungen innerhalb der Band, die letztendlich 2005, beim Abschluss­konzert der „Once“ Tour, zur Trennung führten. Völlig unerwartet – für Fans und Medien gleichermaßen.



Ein neues Kapitel …
Mehr als zwei Jahre sind seither vergangen und eine turbulente Zeit liegt hinter Tarja, die nun gefestigt und stärker als zuvor wieder ins Rampenlicht tritt. Mit „My Winter Storm“ veröffentlichte die bildhübsche Finnin ihr erstes eigenes Album. Zwar bleibt sie nach wie vor ihrem Markenzeichen treu, verbindet metallische Klänge mit orchestralen Komponenten, doch damit nicht genug: Die anspruchsvolle Klassikliebhaberin erweitert ihr kreatives Repertoire um ein Vielfaches, präsentiert auf ihren Debüt operetten­hafte Hörerlebnisse mit episch-dramatischen Soprandarbietungen sowie der melancholisch-düsteren Grundstimmung, die sich filigran durch das Werk zieht. Getragen von einer anmutigen Ästhetik, lässt Tarja die Vergangenheit ruhen und schlägt nun das erste Kapitel ihrer Karriere auf.

„Das Aus bei Nightwish war ein Desaster für mich, weil ich dem Ganzen nur mit Unverständnis gegenüber stand. Ich habe es einfach nicht verstanden - und werde es wohl auch nie verstehen, aber es ist müßig, das noch weiter zu thematisieren. Ich wünsche der Band alles Glück der Welt – ich werde die Zeit mit Nightwish und die wunderbaren Songs immer in meinem Herzen tragen. An der Trennung bin ich - trotz des ganzen Schmerzes - gewachsen. Ich hatte die Zeit, mich nur auf meine Person zu konzentrieren und die Reaktionen der Fans und meiner Mitmenschen zeigten mir, dass sie mich tief in ihr Herz geschlossen hatten, also musste ich auch für sie stark sein. Ich fühlte es tief in mir, dass ich einen großen Schritt gehen musste, um mich selbst wieder zu finden und ich entschied mich dafür, die Veränderung zu wagen“.

Viel Zeit ließ die Skandinavierin nicht verstreichen und verfestigte die Vorstellungen und Ideen, die sie schon seit längerer Zeit im Kopf hatte:
„Mir schwebte ein Album mit Musik vor, wie ich sie von Filmen her liebe. Ich wollte mit Leuten kooperieren, die ansonsten Kino-Soundtracks schreiben und produzieren. Seit ich denken kann, faszinieren mich die cineastisch anmutenden Bombast-Klänge, ich liebe einfach Filmmusik! Ich fragte mich oft, wie arbeiten diese Künstler? Wie schaffen sie diese tief atmosphärische Dichte?“

Die Antworten auf ihre Fragen lieferte ihr Hans Zimmer, Schöpfer der Musik zu Kassenschlagern wie „Gladiator“, „Fluch der Karibik“ oder „Black Hawk Down“.
„Ein Traum!“, sprudelt es aus der attraktiven Sängerin heraus. „Ich fuhr also nach Los Angeles in die Control Studios und arbeitete mit Künstlern, die an den größten Leinwanderfolgen der Filmgeschichte beteiligt waren. So etwas in der Art wollte ich schon immer machen, deswegen unterstützten mich die Musiker, wo sie nur konnten und es hat sich gelohnt: Die hoch opulenten Arrangements auf dem Silberling verbinden sich fast magisch mit den episch düsteren Gefühlstimmungen, trotzdem ist es kein negatives Album“, wie Turunen betont: „Ganz im Gegenteil! Es sprüht nur so vor positiver Energie, alle Gefühle, die mich inspirierten, alles was ich bin, reflektiert „My Winter Storm“. Ich schaue nicht mehr zurück, es sind schlimme Dinge passiert, aber es gab auch genügend Schicksalsschläge, die wesentlich heftiger waren. Hass ist verlorener Spirit und was Dich nicht umbringt, macht Dich nur stärker! Und meine wahre Stärke - nur noch auf meine innere Stimme zu hören - habe ich erst in den letzten Monaten deutlich gefunden“.



Sie ist gewachsen, – das ist deutlich erkennbar - und sie weiß, wofür sie kämpft, auch wenn hinter der neuen Verantwortung ein gewaltiges Pensum Überwindung liegt, schließlich offenbart sich die ausgebildete Opern-Vokalistin ihrem Publikum intim, wie nie zuvor.
„Viel Erfahrung hatte ich beim Songwriting bisher nicht, aber ging mit Hilfe einige Musiker ganz offen an diese Aufgabe und wurde schnell von einer Passion erfasst, die Dich nicht mehr loslässt, und wenn es um die emotionale Vernetzung von Wörtern geht, kann man auch nicht viel falsch machen. Ich bin wirklich sehr stolz auf mich, dass ich mich so weit öffnen konnte, denn Lyrics sind eine sehr persönliche Sache und gleichen einem Spiegel der Seele“.

Mit „Oasis“ hat sich Tarja somit einen Traum erfüllt: Das Lied stammt komplett aus der Feder der Künstlerin, entstanden am Klavier in ihrer Wohnung:
„Obwohl der Titel in Englisch ist, hat er einen finnischen Text, denn in meiner Muttersprache fühle ich mich am sichersten, kann mich am besten artikulieren. „Oasis“ symbolisiert den inneren Frieden, den ich nun gefunden habe. Jeder Mensch sollte sich trotz der extremen Hektik Tag für Tag, Momente der Ruhe und Freiheit schenken, die nur ihm gehören. Die kleinen Dinge des Lebens zählen! Es müssen nicht immer die ganz großen Träume sein, Hauptsache Du hast noch Träume und verfolgst diese auch, nur darauf kommt es an!“

Ausgeglichen und entspannt wirkt die Sopranisten, die bereits im zarten Alter von sechs Jahren mit der Musik angefangen hat, bei diesen Worten und bestärkt ihre Meinung:
„Ich liebe das, was ich momentan mache. Ich genieße meine Freiheiten als Solo-Künstlerin und kann selbst bestimmen, welche kreativen Einflüsse ich aufnehmen und verarbeiten möchte. Ich bin glücklich, einfach nur glücklich…“



Autor: Jasmin Froghy, transl. K. Weber, photos: T.Turunen
Eingetragen am: 2008-01-20

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