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Vlad in Tears: Unter der Sonne und im Schatten

Die Medien bezeichnen sie als die italienischen Finnen, da der Sound von Vlad in Tears leicht von hier stammen könnte. Kris, Dario (D!) und Lex, die drei Brüder aus Italien, haben zusammen mit dem engen Freund und Teilzeit Familienmitglied Alexander, 2004 Vlad in Tears gegründet - die italienische Zugabe zur melancholischen, Düster-Gothic-Rock-Szene. Was aber steckt hinter dieser Band? STALKER wollte mehr vom Sänger und Songschreiber Kris Vlad wissen und fand heraus wie sie in die Düsterrock-Schiene kamen und warum die Jungs in einiger Hinsicht wirkliche stereotypische Italienische Männer sind.

Aus welcher Gegend in Italien kommt ihr?
Wir sind aus einem kleinen Ort namens Cassino. Er gehört zu der Provinz Frosinone und ist etwa 130 km südlich von Rom.

Wenn du eure Musik beschreiben müsstest, wie würdest du sie nennen und was sind eure Einflüsse?
Um ehrlich zu sein, ich hasse das wirklich. Ich will dem was ich tue keinen Namen geben. Ich versuche gute Musik zu machen. Die alte Geschichte. Ich kann aber sagen, dass wir eine Band sind die aus der härteren Ecke kommen, wie Hard Rock mit Einflüssen aus dem Gothic Genre.



Keine sehr italienische Musik …
Ich habe immer Musik aus dem Rest der Welt gehört und nie italienisches Zeug. Ich studierte die Texte und hörte internationalen Rock, Hard Rock, Gothic Rock und sogar düstere 80ziger. Unsere Musik ist ein Resultat daraus. Ich spiele auch Klavier und höre klassische Musik, aber ich versuche vorsichtig zu sein und nicht zuviel aus dieser Ecke in die Songs einzubringen, da es Musik leicht mal alt klingen lässt. Auf unserem ersten Album hatten wir noch sehr viel Einfluss von Bands wie HIM, aber das ist lange her und wir haben unseren eigenen Stil gefunden.

Stört es euch, wenn Magazine Vlad in Tears als die italienischen Finnen bezeichnen und euch mit Bands wie The Rasmus, Negative, Entwine und HIM vergleichen?
Nein, gar nicht. Das sind alles gute Band und wir haben nichts dagegen mit ihnen verglichen zu werden, solange wir wissen, dass wir unseren eigenen Stil haben und unseren eigenen Sound.

Wenn du sagst, dass du gar keine italienische Musik gehört hast, war es dann hart mit eurer Art der Musik dort anzufangen?
In Italien ist kein Platz für uns. Ich hab dort noch nie jemanden gesehen der sagte: „Guter Sound! Ich könnte eure Musik produzieren.“ Wir haben einen guten Grund in Deutschland zu sein, aber das ist auch nicht wichtig. I mag Italien nicht mal und, wie gesagt, besonders nicht die Musik. Ich ziehe es vor ein Mann von Welt zu sein und ich will spielen und in Englisch singen. Ich will jeden Tag besser werden und mich wirklich wie ein Kosmopolit fühlen und nicht wie ein italienischer Mann, der italienische Sachen macht.

Würdest du dich, außer der Musik, selber als stereotypischer italienischer Mann wie ihn sich Ausländer vorstellen, bezeichnen?
Ich weiß nicht. (lacht)

Wie alt bist du?
27.

Wohnst Du noch bei deiner Mutter?
Ja.

(Gelächter)
Dann bist du ein typischer italienischer Mann.
Ach, komm schon! Wir leben aus einem guten Grund noch bei unseren Eltern. Du musst verstehen, dass wir in den letzten beiden Jahren nur aufgenommen und Songs geschrieben haben. Daher konnten wir nicht ausziehen.



Ihr habt den Namen Vlad als euren (Künstler-) Nachnamen gewählt. Ich denk mal, dass das mit Vlad Tepes auch bekannt als Vlad Dracula zu tun hat. Was bedeutet dir diese Legende?
Ich liebe die Legende von Dracula. Ich habe viele Bücher darüber gelesen und dachte es sei eine gute Idee mehr zu erklären und meine Ansicht über seine Legende zu zeigen. Ich versuche diese Legende in Rockmusik zu packen indem ich über die Welt innerhalb Liebe und Hass schreibe. Ich liebe das ganze Blood & Tears – Ding wirklich. Es ist ein romantisches Bild.

Bevorzugst du auch in deinen Beziehungen Drama?
Das ist die Geschichte meines Lebens. (lacht)
Ich kann dem einfach nicht entgehen. Liebe ist eine großartige Sache und sehr machtvoll, aber es kann dich auch verrückt machen und dich verdammen. Ich muss jemanden lieben um zu leben, aber ich hasse es. Verstehst du das?

Äh, nö.
Nicht? Ähm… ich rede von der Liebe zu lieben. Wie ich in einem meiner Songs sage “I love, but I hate love” und das ist es worüber ich rede. Ich brauche es zu lieben, aber manchmal hasse ich die Liebe, weil es sehr schwierig ist glücklich zu sein wenn man jemanden liebt – zumindest für mich.

Euer neuestes Album heißt „Underskin“. Was ist die Bedeutung dahinter? Innerliche Ängste? Emotionale Musik?
Du hast schon die meisten Bedeutungen gesagt. (lacht) “Underskin” wie in „unter der Haut“ kann alles Mögliche sein: Schmerzen, Leidenschaften, Erinnerungen… Ich denke Musik kann dich all das fühlen lassen.

Sind deine Texte eher fiktional oder persönliche Themen?
In den meisten Fällen schreibe ich über Sachen aus meinem Leben, meine Geschichten und Erinnerungen. Manchmal schreibe ich auch über Jemanden den ich seit langer Zeit kenne und kann mich so der bestimmten Person näher fühlen und das fühlt sich gut an.

Deine Brüder und du sind alle ungefähr in dem gleichen Alter. Ist es nicht schwierig zusammen zu leben und jetzt auch noch zu touren?
Nein, es ist wunderbar. Wir sind zusammen aufgewachsen und haben die gleichen Sachen gemacht, glauben an die gleichen Dinge und lieben das Gleiche. Wenn wir auf Tour sind, leben wir den gleichen Traum.

Ihr geht euch also nicht gegenseitig auf die Nerven?
Nein, überhaupt nicht!
(lautes Gelächter von ihrem Tourmanager)
Okay, okay. Manchmal, zum Beispiel wenn einer von uns sehr müde ist und schlafen will, während die anderen Lärm machen – dann können wir schon ärgerlich werden, aber wir haben nie wirklich Streit.



“Underskin” wurde von John Fryer produziert. Wie war es mit so einer Größe zu arbeiten?
Es war großartig. John ist ein wirklich erstaunlicher Mann. Er war für einen Monat mit uns in Italien um alle Songs aufzunehmen und das Mischen war dann in Norwegen. Es war sehr interessant und wir haben eine Menge von ihm gelernt. Ich erinnere mich daran wie wir uns zusammen gesetzt haben um zu schreiben und es war fantastisch. Wir wissen noch nicht ob wir das nächste Album wieder mit ihm machen, aber wir hoffen es wirklich sehr.

Was war das außergewöhnlichste was dir während des Tourens bisher passiert ist?
Da gab es eine Menge – gute und nicht so gute Sachen. (lacht) Eine auszusuchen… Vielleicht war einer der wichtigsten Dinge, das als wir ihn da (zeigt auf den Tourmanager) trafen. Er (Christian „Chrischa“ Fäßler – Anmerkung der Redaktion) war ein richtiger Rock-Manager und genau auf der gleichen Wellenlänge wie wir. Wir haben uns letztes Jahr im Juli kennengelernt und es war sehr lustig, aber eben auch sehr wichtig für uns. Er ist der Grund warum wir heute in Hamburg sind, also war das schon eine außergewöhnliche Sache.

Was habt ihr für die Zukunft geplant?
Gute Frage. Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung.

Wie wäre es mit einer Finnland-Tournee? Da würdet ihr definitiv hin passen.
Ich weiß nicht, aber ich würde gerne. (schaut zu seinem Tourmanager)

Dieses Interview wird nicht das letzte Mal sein, dass der STALKER ein Auge auf dieser Band hat. Um die Konzertreview zu lesen schaut mal hier und die Kritik zum Album „Underskin“ bekommt ihr hier.



Autor: Samira Alinto, Photos: Vlad in Tears
Eingetragen am: 2010-05-25

Kommentare lesen: Warning: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable in /var/customers/webs/stalker/www.stalker.cd/inc/kommentar.inc.php on line 8 0                           Kommentar schreiben


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