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Spiha - Spirituelle Namensfindung & finnische Bandbande

Spiha sind kein neuer Act aus Finnland, denn die Jungs sind schon seit 1998 dabei, allerdings haben sie sich anders als Musikerkollegen wie HIM, The Rasmus, 69 Eyes, Negative etc. noch nicht wirklich in Deutschland behaupten können. Auf ihrer ersten kleinen Tour in Deutschland haben wir es uns nicht nehmen lassen Euch diese Band mal etwas näher vorzustellen.

Neben einem Tourreport, der seit ein paar Tagen online ist, konnten wir Henri Lönnrot aka Henry Lee Rock (vocals), Juhana Rantala aka Ringo Deathstarr (drums), Timo Paavola aka Daemon P.A. Volume (guitar) und Mikko Juntunen aka Junza (guitar) für ein Interview gewinnen. Wer hier über die Künstlernamen lacht, denke nur einmal an Jyrki 69 von den 69 Eyes, der sich als 69 Eyes noch Glamrock spielten Jyrki Darling nannte… so was gehört bei vielen finnischen Bands anscheinend zum guten Ton.



Seit wann gibt es eure Band, und woher stammt der Bandname „Spiha“?
Henry Lee: Unsere Band gibt es seit 1998. Es gibt eine kleine Story zur Findung unseres Bandnamen.
Daemon: Nun, diese Geschichte ist schon ein klein wenig verrückt.
Henry Lee: Wir saßen alle zusammen bei Daemon und diskutierten über den richtigen Namen für unsere Band. Irgendwann ging Daemon dann duschen. Dort konnte er uns natürlich dank rauschendem Wassers nicht mehr so gut verstehen. Wir unterhielten uns gerade über die Band „Birds“ - übrigens eine legendäre Band aus den 70ern – und da Daemon nichts mitbekam, rollten wir ihm die Scheibe rüber. Diese rollte dann immer weiter, bis vor den Spiegel – ... verkehrt herum. Mh, da der Spiegel beschlagen war, sah nun das umgedrehte und spiegelverkehrte Logo von Birds aus wie Spiha und nun, der Name klang gut, außerdem hatte die ganze Sache etwas spirituelles an sich. Der Name sollte es wohl sein.



Wo liegen Eure musikalischen Wurzeln?
Henry: Hm, die liegen in verschiedenen Richtungen. Ich mag z.B. den Kram von The Cult, Alice in Chains, Pearl Jam – aber auch den von The Doors. Ja, da wären auch noch alte Bands wie „Jerichofuzz“ mit Sacho Superstar. Sacho ist übrigens so etwas wie ein Mentor für mich. Und natürlich nicht zu vergessen, ganz legendär: Black Sabbath!
Ringo: Jeep, und natürlich auch Motörhead meinerseits!

Was meint ihr, weshalb etliche Bands aus Finnland immer mehr angesagt sind?
Henry Lee: Ja, das ist so, denn in dieser Art der Musik findet man noch ein gewisse Tiefe. Schau dir z.B. mal Hanoi Rocks an. Diese erfolgreiche finnische Band gibt es bereits seit 1981, oder auch Heavy Games. Es sind die Wurzeln des Garage Style, Street Rock.
Rock`n`Roll ist eben keine Mode, sondern eine Lebensart.
Junza: Zum einen sicherlich, weil die Wurzeln der finnischen Bands in unterschiedlichen Richtungen des Rock und Metal mit den unterschiedlichsten Styles kombiniert werden. Außerdem legen wir viel Wert auf die Qualität der Musik, es kommt eben noch auf das gute Handwerk beim Spiel der Instrumente und der ganzen Arrangements an. Dadurch ist der Sound lebendiger, abwechslungsreicher und hat mehr Tiefe



Wie entstehen eure Songs?
Henry Lee: Hm, mal sind da zuerst die Texte, manchmal sind aber auch Junzas oder Daemons Riffs als erstes da. Bei uns ist es eher eine Art Teamwork. Der Sound, die Texte – beides baut sich gemeinsam auf. Wir kreieren eben auf lebendige Weise unsere Musik.

Hat jemand von euch schon vorher in anderen Bands gespielt?
Henry Lee: Mh, Junza, unser Leadgitarrist, war bei den Fish Faces. Davor war er in einer Band namens Pump. Dann noch so eine kleine verrückte Geschichte: Ringo, unser Drummer, spielte früher die Drums bei HIM. Eines Tages stand Ringo hinter einem Tresen, im legendären Tavastia und zapfte fleißig Bier. Wir suchten an diesem Abend einen Drummer. Wir fragten ihn einfach so ob er in unserer Band spielen würde. Ringo sagte kurz und knapp – ja. Das war alles.



Das aktuelle Album „Spiritual Hallucination“ ist ja gerade frisch auf dem Markt. Euer erstes Album heißt „ Egoreaktor“, darauf gibt es den Song „ Samurai of Sound“ – ist da nicht im Song die Stimme von Jyrki 69 zu hören?
Henry Lee: Ja, das ist richtig,. Jyrki von den 69 Eyes ist ein sehr guter Freund von mir. Es ist cool, wir lieben beide die Musik, die gleichen Clubs, in denen wir manchmal gemeinsam abhängen . Die Geschichte mit Jyrkis Stimme bei dem Song „Samurai Of Sound“ war schon eine verrückte Idee. Übrigens, auch Jussi 69 ist auch ein sehr guter Freund von mir.

Wie ist eigentlich die Atmosphäre unter den finnischen Bands – gibt es da Fehden untereinander?
Henry Lee: Nein, so etwas nicht! Es gibt zwar viele Bands und nicht alle sind die dicksten Freunde, doch wir respektieren uns. Sicher sind einige Bands erfolgreicher, doch das ist okay. Tja, so wächst eben das Interesse an Finnland und seinem Rock`n`Roll.

Seit ihr eigentlich alle aus Helsinki?
Henry Lee: Nein, wir kommen aus verschiedenen Gegenden, halten uns aber in Helsinki und Umgebung auf. Junza kommt aus Kallio.
Daemon: Ich stamme aus Rovaniemi, das ist im Norden Finnlands, direkt neben am arktischen Polarkreis und nicht all zu weit entfernt von Oulu.

Könntest du dir vorstellen, eine zeitlang in einem anderem Land zu leben?
Henry Lee: Für eine Zeitlang schon. Ich mag Paris sehr, erst letztes Jahr war ich dort. Es ist eine lebendige Stadt, kulturell genauso wie durch ihre besonderen Bauwerke, Ich liebe diese Stadt und ihre Atmosphäre. Natürlich besuchte ich das legendäre Grab von Jim Morisson – dies war ein besonderer Moment in meinem Leben.



Gibt es besondere Filme oder Bücher die du magst?
Henry Lee: Wenn du mich da so fragst, ja, die Kalevala ist definitiv das Buch für mich, sie ist das finnische Epos. Sie umschreibt die mythische Frühzeit, sozusagen die kulturgeschichtliche Wurzel Finnlands. Was Filme betrifft, so mag ich die Filme von Aki Kaurismäki sehr. Ich habe ihn vor kurzem übrigens persönlich getroffen, er ist wirklich cool. Seine Filme sind genial, aus dem Leben gegriffen aber mit genialem Humor.

War dies eure erste Tour in Deutschland?
Henry Lee: Ja, gerade heute spielten wir zum ersten mal einen Gig in Berlin K 17. Die Stimmung und die Atmosphäre im Club war gut, die Fans waren cool und rockten ab. Wir hörten , dass einige unserer Fans sogar stundenlange Autofahrten auf sich nahmen, um uns live zu sehen. Wir freuen uns darauf, bald wieder her zu kommen! Seid cool, rockt weiter und vergesst nicht Euch gegenseitig zu respektieren!


Autor: Anna Routsis, Photos: www.spiha.net, translation: Kathleen Gransalke
Eingetragen am: 2005-11-04

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