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Negative: Angst vor durchtrainierten Typen!

Der Hype, der in den Anfangsjahren um Negative herrschte, ist ein wenig abgeflaut, dennoch ist die Band selbst präsenter denn je. Deutlich erwachsener und reifer präsentiert sich ihre letzte Veröffentlichung „Neon“. Die junge finnische Band Negative hat einen grossen Teil ihres Erfolges ihrem charismatischen Sänger Jonne Aaron zu verdanken, und dieser hat sich in Zürich trotz Stimmproblemen Zeit genommen, um mit STALKER zu sprechen.

Wie geht es dir?
Es geht mir gut. Ich fühle mich gut, aber meine Stimme ist angeschlagen. Ich fühle mich nicht so toll deswegen.


Oh das ist schlecht, denkst du, dass du heute Abend singen kannst?
Natürlich.

Also, du versuchst dein Bestes zu geben!
Ja, jede Nacht, aber die neuen Songs sind sehr anspruchsvolle Songs für den Sänger. Aber es ist alles gut, ich muss einfach noch meine Stimme öffnen, aber ich hatte nicht genug Zeit, da ich so lange geschlafen habe.

Oh, OK, aber du wirst noch genügend Zeit dafür haben nachher, nicht dass dich dieses Interview zu sehr stresst?
Ja, ja.

Ok, wie ist es wieder in der Schweiz zu sein?
Es fühlt sich gut an. Ich mag diesen Ort und ich bin gespannt darauf, wie es heute Abend wird. Wir haben ein sehr straffes Set mit Negative im Moment. Wir haben im Frühling 2010 angefangen mit dem neuen Album „Neon“ zu touren, also haben wir schon ziemlich viele Shows gemacht. Jetzt haben wir mit diesem Teil in den Niederlanden begonnen, dann sind wir nach Deutschland, Tschechien, Rumänien gegangen und da war noch was…Oh Ungarn. Und jetzt sind wir hier und gestern waren wir in Österreich.

Wie war die Fahrt hierhin, wegen dem Schnee?
Ich weiss es nicht, ich habe geschlafen. (lacht) Aber es war gut. Ich bin gerne unterwegs. Es ist toll zu sehen, dass die Leute kommen, um unsere Band zu sehen, immer und immer wieder. Das ist wirklich toll und es wärmt mein Herz. Es macht es wert, hierher zu kommen.

Wie waren die Shows bis jetzt?
Sie waren toll. Gestern hatte ich am meisten Energie bis jetzt.

Waren viele Leute da, wie war es?
Es war…gut. Wie soll ich es sagen, es war nicht ausverkauft, aber es war gut. Warte - ich kann dir ein paar Bilder zeigen. Ich habe einige Bilder gemacht. Ich mache gerne Bilder von der Bühne aus. (Er zeigt einige Bilder vom Publikum auf seinem zerbrochenen Handy) Ich habe den Bildschirm zerbrochen. (lacht) Das ist das Publikum von gestern Nacht.

Oh Wow! Ok, das sieht gut gefüllt aus. Schön.
Ja ,(lacht) genug um eine tolle Show zu machen.


Was bevorzugst du: In Finnland zu spielen oder wo anders?
Mhh… beides hat seine tollen Seiten. Ich spiele gerne in Finnland, weil du die Möglichkeit hast, nach der Show nach Hause zu gehen. Die Distanzen sind nicht so gross, wenn du es mit Europa vergleichst. Um in Europa oder im Ausland zu touren, musst du weg von deinen Angehörigen. Also ist es nicht so einfach. Vor allem wenn zuhause etwas abgeht, wie zum Beispiel einer deiner Angehörigen ist vielleicht krank oder etwas, weisst du. Dann machst du dir ein wenig Sorgen um sie oder ihn. Dann ist es wirklich schwierig, aber du musst damit einfach klar kommen.
Aber ich liebe es …hier zu sein. Also vielleicht ausserhalb von Finnland, weil es den Anschein macht, die Leute in Finnland nehmen Negative einfach als existent wahr. Weisst du was ich meine? Sie glauben, wir sind immer noch da, wir sind hier. Wir sind etwas, das sie für selbstverständlich halten. Wann auch immer wir hier her kommen, scheint es als wären die Leute wirklich aufgeregt und das zeigen sie auch, weil es uns nicht möglich ist, jede Woche her zu kommen. Das macht es ein wenig speziell.

Also, gibt euch das Publikum mehr, weil sie euch nicht jede Woche sehen?
Genau, aber ich liebe die finnischen Frauen, die extra wegen uns hier her fahren.

Oh, sie kommen aus Finnland, um euch hier zu sehen?
Ja. Jede Show. Ich schätze das wirklich. Es ist sehr beeindruckend. Es ist wirklich nett. Aber ich mag es dort zu spielen. Ich meine wir haben unsere DVD “In the Eye of a Hurricane” 2006 veröffentlicht, es war in unserem Zuhause Pakkahuone (Club in Tampere) und das ist immer noch mein Lieblingsvenue, in Finnland. Ich liebe es.

Ich habe im Forum gelesen, dass einige Fans enttäuscht über diese kurze Tour sind, warum ist das so? Habt ihr bereits Pläne für einen zweiten Teil?
Ja das ist wahr, aber wir werden mit “Neon” für die nächsten beiden Jahre touren. Ihr solltet kein neues Album erwarten für mindestens die nächsten beiden Jahren. Wir touren für „Neon“, es wurde vor sechs Monaten veröffentlicht, wir machen es in kleinen Teilen. Wir machen es nicht in einem.


Warum nicht?
Weil es viel einfacher ist, eine Pause dazwischen zu haben und Werbung zu machen. Alles braucht Zeit, also haben wir jetzt südamerikanische Daten für den Frühling. Wir werden sehen. Ich freue mich darauf. Und England wird auch bald dabei sein. Wir arbeiten daran. Das ist das Hauptziel für Negative neben der jetzigen Tour. Wir wollen auf zu neuen Ländern.

Ihr seit nur noch fünf, nachdem Gary nicht mehr in der Band ist, bleibt das so?
Eigentlich war er nur zwei Monate in der Band. Wir fühlen uns besser denn je mit dem, wie es jetzt ist. Es war anders mit zwei Gitarristen, wir haben bemerkt, dass wir unseren Sound so noch direkter und wie soll ich es sagen..spezieller machen, wenn wir keine zwei Gitarristen mehr haben. Wir haben einen harten Job gemacht, alles so hin zu bekommen wie es jetzt ist, und wir werden nie mehr einen zweiten Gitarristen nehmen. Wenn wir etwas dazu nehmen, dann Background-Sängerinnen. Wir werden sehen. (lacht)

Ok, naja ,ich weiss nicht ob eure weiblichen Fans davon so begeistert sein werden. (lacht) Also, “Neon” wurde im Juli 2010 veröffentlicht. Warum habt ihr den Titel “Neon” gewählt?
Wir wollten etwas Neues ausprobieren, eigentlich war es Larrys Idee. Er kam mit dem Namen an. Es war etwas, das nicht so offensichtlich war.
(Larry, der auch im Raum ist, sagt etwas über Neon zu Jonne)
Eigentlich ja, unser Studio war dekoriert mit all diesen Neon-Tafeln, die wir bei Ebay bestellt und in L.A. gekauft haben. So kam es dazu. All diese grossen Neonlichter haben uns auf eine abgefahrene Weise fasziniert. Und in Griechisch bedeutet es etwas Neues. Es gibt einige Bedeutungen. In Finnisch bedeutet es „Sie sind“. Neon Negative! „Ne“ ist sie und „on“ ist sind. Also gibt es viele Bedeutungen dahinter.

Ok und all diese Bedeutungen passen auch zu eurem Album und Negative.
Genau! Wenn du an den Wendepunkt Karma Killer denkst, der schon mit einer Gitarre war. Aber dieses Mal haben wir es wirklich Live im Studio gemacht, jeder hat gejammt. Wir haben einfach die besten Teile genommen.


Ihr habt “Neon” in L.A. aufgenommen. Warum habt ihr euch entschlossen, es dort aufzunehmen und wie war es?
Jeff Blue, der Songwriter, der die New Metal Szene entdeckt hat, kam nach Finnland, um einige neue Finnische Bands zu entdecken und er hörte zufällig einiges von unserem Karma Killer Album, und er war wirklich gespannt darauf und hat mich nach Helsinki eingeladen, an seinem letzten Abend in Finnland. Ich nahm einen Zug und ging in sein Hotelzimmer und wir hörten uns alle Arten von Musik von Negative an, und Musik, die wir beide mochten und dann hat er mich eingeladen mit ihm gemeinsam Songs zu schreiben. Das war eine gute Idee, und in ein paar Wochen hatte ich schon fünf Flüge gebucht und ich ging in seine Villa. Er hatte eine grosse Villa oben in den Hügeln, sehr wahrscheinlich die coolste Sicht auf L.A. - da war ein Tal auf der einen Seite, und auf der anderen Seite das Hollywood- Zeichen. Ich habe dort einige Wochen, einen Monat verbracht und habe Sachen geschrieben und er war mein geistiger Coach. Wir haben zwei Songs geschrieben „End oft he Line“ und „Jealous Sky“ für Neon. Und ein wenig von „Believe“. Ich denke, dass er mir eine Neue Perspektive für „Believe“ gegeben hat. Und dann ging ich zurück nach Finnland, wir haben viele Demos gemacht mit der Band und das war ein wirklich langer Prozess. Wenn es so lange wird wie ich dir bereits gesagt habe, werden wir mit diesem Album für eine lange lange Zeit touren.

Also hast du irgendwie genug vom Platten machen im Moment?
JA! Ich kann über keine neue Idee nachdenken, jetzt! Niemand sollte sich Sorgen darüber machen , wie kurz diese Tour ist weil es neue Tour Daten geben wird. Die Band wird wieder hierher kommen.

Was bevorzugst du den? Ein Album in Finnland zu machen oder in L.A.?
Eigentlich ist der Grund, warum wir nach L.A. gingen noch gar nicht klar. Also, ich ging zu Jeff und traf dort unseren Produzenten Jimmy Westerlund, wir haben uns betrunken. Er war interessiert daran, unser Album zu produzieren und ich dachte: „Was zur Hölle, warum nicht!“ Ich kam zurück nach Finnland und erzählte es den Jungs, dass ich diesen Typen getroffen habe und dass wir es dort machen sollten. Er hatte eine tolle Ausrüstung dort und eine nette Location, also gingen wir dort hin, das ist der Deal. Das ist das Ende der Geschichte.
Also, natürlich war es sehr toll und inspirierend, dort aufzunehmen. Es war ein Traum, der wahr wurde. Mich selber in L.A. zu finden und meine Morgenrunde dort jeden Morgen zu drehen und frische Früchte zum Frühstück zu essen und dann ins Studio zu gehen.

Und wie ist es, wenn du in Finnland bist?
Es ist anders. Ich mag es auch, vielleicht machen wir nächstes Mal etwas anderes, auf dem Mond oder so etwas. (lacht) Es war eine weite Distanz und es war gut für uns. Weisst du, der Bandgeist wurde so (schlägt seine Hände zusammen) Es war der letzte Moment, es so straff zu machen wie es jetzt ist. Nachdem Chris die Band verliess. Du weisst was ich meine. Das ist das Ende der Geschichte, er ist Geschichte, diese Ära.

Du meinst das ihr jetzt einen tollen Teamgeist habt.
Yeah, jeder vertraut dem anderen. Wir haben einen tollen Zusammenhalt in der Band. Die Atmosphäre ist sehr kreativ und wohlgesinnt. Wir waren alle am Ende 2006. Zu viele vergiftete Sachen.

Heute nicht mehr?
Heute geht alles um die Balance. Wir waren viel jünger damals, wir sind immer noch jung (lacht) , aber es geht nicht darum, sich immer zu besaufen. Der Grund warum wir hier sind, ist gute Shows für die Leute zu machen und nach der Show kann jeder machen was er will. Und vor der Show , solange sie noch tolle Shows spielen können.


Wie ist es mit den Fans: Ich habe gehört das in Russland einige Fans dir fast die Hosen weggerissen haben. Wie sind solche Situationen für euch?
Das war unheimlich! Ich habe alle möglichen Sachen gesehen, sehr wahrscheinlich alle Sachen die man als darstellender Künstler sehen kann. Ich habe alles gesehen, es überrascht mich nichts mehr. Vor einigen Tagen kletterte ein männlicher Fan auf die Bühne und fing an mich zu umarmen und zu küssen, und er drückte mir seine Zunge bis in meinen Rachen runter. Das war widerlich.

Und jetzt bist du deswegen krank.
Ich weiss es nicht. Das kann passieren. Aber irgendwie hat es mich auch angemacht! (mit einem verschmitzten Lächeln)

(Lacht) Ok, na dann! Aber was denkst du im Allgemeinen darüber, ist es schmeichelnd für dich oder nervt es einfach?
Ich habe keine Angst vor den Mädels, ich weiss, dass ich mit ihnen umgehen kann. Aber wenn da ein voll durchtrainierter Mann auf die Bühne klettert und du das sehen kannst und nicht weisst, ob er aggressiv ist oder nicht. Du weisst was ich meine. Aber er war voller Liebe, nach der Show haben mir seine Freunde erzählt, dass sie nicht wissen was mit ihm passiert ist. Er sei normalerweise ganz ruhig, irgendwas muss während der Show passiert sein, also…(lacht) vielleicht dachte er ich sei nicht der echte Jonne.
(Die Tourmanagerin erscheint: “Letzte Frage”)

Ok, wenn du zurück schaust auf die vergangenen Jahre, in denen du Musik machst, gibt es Dinge, die du bereust und die du ändern würdest, wenn du die Chance dazu hättest?
Oh yeah. 2006 hätte ich Ferien genommen und Teile der Tour mit Negative gestrichen. Aber du kannst die Zeit nicht zurück drehen, weil ich sonst nicht hier wäre. Also keine Reue, letztendlich.

Ok, dann. Danke viel Mals für deine Zeit, ich wünsch dir eine tolle Show und alles Gute für deine Stimme.
Danke dir, Danke vielmals. Jetzt hole ich mir was zu essen!

http://www.negative.fi/ngt/




Autor: Sandy Mahrer, Photos: Negative, Warner Music
Eingetragen am: 2011-02-15

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