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Barbe-Q-Barbies: Alles ist möglich im Sommer der Liebe
STALKER Serie „Women In Rock“


STALKER stolperte in den letzten Jahren immer wieder über diesen unbestreitbar coolen Bandnamen – also Zeit herausfinden, wer sich hinter den "Barbe-Q-Barbies" verbirgt. "Fünf Femme Fatales, die jeden Ken in die Knie zwingen", verrät ihre Webpage, und uns verrieten sie backstage nach ihrem "Kallio kukkii"-FestivalGig im heimatlichen Helsinki unter anderem, was sich einst mit W.A.S.P.-Frontmann Blackie Lawless in den Duschräumen zutrug...

Zuerst einmal vielen Dank, Mädels, dass Ihr Euch etwas Zeit für ein Interview mit uns genommen habt. Mögt Ihr Euch zunächst einmal kurz vorstellen?
Kaisa: Ich bin Kaisa und ich spiele Gitarre in der Band.
Niina: Ich bin Niina. Ich spiele die Drums.
Minttu: Ich bin Minttu, die Bassistin.
Niki: Und ich bin Niki und ich singe in der Band.

Und eigentlich seid Ihr fünf Mädchen...
Niki: Ja, Ekkis, die andere Gitarristin... Sie müsste eigentlich noch kommen...

Und, Minttu, Du bist ein brandneues Gesicht in der Band, oder? Ich hab` Dich erst eben auf der Bühne zum ersten Mal gesehen. Was ist mit Katja passiert?
Niki: Nichts Schlimmes. Wir haben lediglich festgestellt, dass es nicht mehr so gut funktioniert. Es gab keinerlei persönliche Differenzen oder dergleichen. Es war einfach eine Entscheidung, die man gemeinschaftlich getroffen hat. Es gab also kein böses Blut. Es war einfach nur die bessere Lösung. Und nun geht`s von hier aus weiter...

Wann hat der Wechsel stattgefunden?
Niina: Vor etwa drei Wochen...
Kaisa: Wir waren also ziemlich beschäftigt damit, eine neue Bassistin zu finden.

Und wann kamst Du dann in die Band, Minttu?
Minttu: Nun, vor etwa zwei Wochen... [Gelächter]

Also seid Ihr bloß eine Woche ohne Bassistin gewesen...
Barbe-Q-Barbies: Genau!


Ihr habt eine ziemlich lange Geschichte, da die Barbe-Q-Barbies ja auch schon seit fast zehn Jahren existieren, und bei meinen Recherchen bin ich auf Namen wie "Terhi", "Maria" und "Katriina" gestoßen... Könnt Ihr uns ein bisschen mehr über Eure Biografie und die vorangegangenen Wechsel in der Bandbesetzung erzählen?
Niina: Nun, Terhi war unsere erste Sängerin und nach Terhi kam Maria und Katriina war unsere erste Bassistin.
Niki: Aber Katriina macht überhaupt nichts mehr mit Musik. Sie hat sich dazu entschlossen, sämtliche Musikgeschichten hinter sich zu lassen, und arbeitet heute im Computer-Bereich.
Niina: Und Terhi... Ich denke, dieser Musikstil war nicht wirklich ihr Musikstil. Sie steht mehr auf diesen 50s-Rockabilly-Style, also war es ähnlich wie bei Katja, dass wir halt zu dem Schluss kamen, dass es nicht mehr funktioniert...
Kaisa: Sie hat jetzt eine andere Band, "Cold Call".
Niina: Ja, also Terhi macht noch Musik, im Gegensatz zu Maria, die sich wie Katriina dazu entschlossen hat, die ganze Musiksache komplett hinter sich zu lassen. Maria war Gitarristin bei den Thee Ultra Bimboos, bevor sie bei uns einstieg, aber sie interessierte sich auch sehr für Kunst, sie ist Malerin, und irgendwann hatte sie einfach das Gefühl, dass ihre Zeit für die Kunstsache gekommen war und dies eher ihre Bestimmung ist. Es gab also kein großes Drama bei irgendeiner dieser Entscheidungen. Man hat sich einfach in unterschiedliche Richtungen entwickelt; das ist alles.

Ihr habt im Jahre 2002 mit der Band angefangen und wie lange blieb Terhi?
Niina: Ich meine, Terhi kam erst 2003 in die Band, denn anfangs hatten wir gar keine Sängerin, also sang ich, und wir haben dann auch eine Schallplatte veröffentlicht, "Rodeo Roll". [Gelächter] Ja, das waren ich, Ekkis und unsere erste Bassistin Katriina. Wir haben diese Songs also als Dreier aufgenommen... Und ziemlich bald darauf kam auch schon Kaisa in die Band.
Kaisa: "Wir haben diese Songs als Dreier aufgenommen"!?! [Gelächter] Ja, ich kam 2003... [Gelächter] In die Band! Ihr kleinen Perverslinge!
Niina: Oh, und wir haben wirklich diese LP aufgenommen! [Gelächter] Ja, aber es funktioniert nicht, wenn ich die Sängerin bin, also stieg Terhi bei uns ein und blieb bis 2004 oder 2005. Direkt danach kam Maria, bis 2007. Und seit 2007 haben wir Niki. Niki hatte damals ein Soloprojekt am Laufen. Ich sah sie im "Tavastia" spielen und war sofort hin und weg von ihr. [Gelächter]
Kaisa: Wir hatten einen gemeinsamen Gig mit Niki`s Soloprojekt, als noch Maria unsere Sängerin war...
Niina: Ja, und als Maria sich dann dazu entschloss, die Band zu verlassen, schlug ich gleich vor, Niki anzurufen. Ich wollte herausfinden, ob sie in die Band passen würde, was tatsächlich der Fall war. Wir hatten Spass bei den Bandproben und alles - und es ist heute noch so!
Niki: Und nun bin ich hier und wir haben einen Fünfer! [Gelächter]

Wie hieß Dein Soloprojekt und machst Du noch etwas damit?
Niki: Nein, nein, nein. Ich arbeite an Musik und ich schreibe Musik und all diese Dinge, aber das Soloprojekt hab` ich hinter mir gelassen. Und es hieß einfach nur "Niki".

Und wahrscheinlich ist es auch lustiger, andere Mädchen um sich herum zu haben als alleine auf der Bühne zu stehen...
Niki: Nun, ich habe nie wirklich darüber nachgedacht, ob es einen Unterschied macht, ob man mit Mädchen herumhängt und spielt oder mit Kerlen. Ich meine, selbst mit meinem Soloprojekt stand ich nicht alleine auf der Bühne, sondern wurde von einer Band begleitet, die dann tatsächlich auch nur aus Kerlen bestand. Aber für mich spielt es wirklich keine Rolle, ob ich von Mädchen oder von Kerlen umgeben bin, solange es gute Musiker und gute Leute sind...

Neben den Namen früherer Bandmitglieder bin ich bei meinen Recherchen auch auf Songs wie "Gucci Girl" und "Wasted" gestoßen...
Barbe-Q-Barbies: [Schmunzeln] Ja, das sind ältere Sachen!
Niki: "Wasted", ja. Hin und hin wieder spielen wir den Song immer noch. "Wasted" ist auch auf youtube und wurde dort schon sehr oft angesehen. "Gucci Girl"... [Gelächter] Diesen Song haben wir schon seit etlichen Jahren nicht mehr gespielt.
Kaisa: Ich denke, wir haben dieses Lied irgendwie hinter uns gelassen...
Niki: Ja, wir... Weisst du, wir machen Musik, und wenn man Musik macht, dann produziert man eine Menge davon und all diese Musik landet eines Tages auf irgendwelchen Alben - oder eben nicht. Man muss entscheiden, ob ein Song gut genug ist, um es auf ein Album zu schaffen oder nicht, und wahrscheinlich... Wobei dieser Song... Na ja, ich denke, es war einfach nicht mehr unser Stil...
Minttu: Hatte dieser Song nicht sogar ein paar andere Namen, bevor er "Gucci Girl" hieß?
Die anderen Mädchen: "50s Girl"!
Minttu: Ich nehme an, das war, als Terhi noch in der Band war...
Kaisa: Das ist ein Oldie!
Niina: Oldie Goldie!
Niki: Und dann habe ich den Song umbenannt in "Gucci Girl". [Gelächter]
Niina: Ja, und falls du dich jetzt wunderst: Minttu ist nicht einfach irgendeine Person, die wir auf der Strasse aufgegabelt haben. [Gelächter] Wir kennen sie schon seit einer ganzen Weile. Eigentlich spielen wir zusammen in einer anderen Band; das ist auch der Grund, warum wir dieses Mal nur eine Woche ohne Bassistin auskommen mussten...
Minttu: Nichts desto trotz erfahre auch ich gerade sehr viel durch dieses Interview! [Gelächter] Ich bin in die Band eingestiegen, ohne soviel von der Bandgeschichte zu wissen...


Ich persönlich bin ja ein Riesenfan von The 69 Eyes und sehr, sehr viele The 69 Eyes-Fans da draußen kennen Euren Namen und tragen Eure T-Shirts seit etwa fünf Jahren, was eine beachtlich lange Zeit ist, insbesondere wenn man in all den Jahren gar keine wirklichen Veröffentlichungen hatte. Waren die Wechsel in der Bandbesetzung der Grund, warum es so lange gedauert hat, bis Euer Debüt-Album "All Over You" endlich heraus kam?
Kaisa: Ja, ich denke, das hatte schon einen sehr großen Einfluss darauf. Wir hatten halt nicht DAS Line-Up und natürlich dauert es auch immer etwas, wenn man dann neue Leute in der Band hat. Bandproben, Gigs spielen, neue Musik kreieren und all das.
Niina: Es war ein ziemlich steiniger Weg für uns, denn es war wirklich so: "Wir haben eine Sängerin, lasst uns das Album aufnehmen!", "Oh, wir haben keine Sängerin", "Wir haben eine neue Sängerin, lasst uns das Ganze noch mal von vorne beginnen!", "Oh, nein, wir haben schon wieder keine Sängerin" [Gelächter] Aber jetzt haben wir eine Sängerin! Und natürlich dauerte es ein paar Jahre, bis wir an dem Punkt ankamen, an dem wir jetzt sind... Wo nun all das zusammen kommt, was zusammen gehört...
Niki: Und natürlich will man auch nicht zu sehr hetzen, weil sonst die Qualität darunter leidet. Also haben wir uns Zeit gelassen, eine Menge Songs gemacht, diese geprobt, ein paar Gigs gespielt... Es gab sogar einen Sommer, wo wir richtig viele Gigs hatten, obwohl es keinerlei Veröffentlichungen von uns gab. Aber jetzt sind wir am Start...

Hattet Ihr denn gar keine Plattenfirma hinter Euch, die Druck auf Euch ausgeübt hat?
Niina: Nein, nein. Erst als das ganze Album schon im Kasten war, haben wir angefangen, uns nach einer Plattenfirma umzusehen...
Niki: Wir sind den gewöhnlichen Weg umgekehrt gegangen: Wir haben erst Gigs gespielt, dann das Album aufgenommen und erst dann haben wir uns eine Plattenfirma gesucht.
Niina: Wir wollten das Album wirklich machen. Für uns selbst. Dabei war es uns relativ egal, ob sich die Plattenfirmen für uns interessieren würden oder nicht. Wir brauchten einfach unseren Output, sonst wären wir durchgedreht.
Niki: Ja, aber wir wollten das alles auch so machen, wie es uns gefällt und wie wir es haben wollen, deswegen sind wir auch erst nach den Aufnahmen zu den Plattenfirmen gegangen und haben denen gesagt: "Das sind wir, das ist, was wir verkaufen, und falls ihr interessiert seid..." Und so hat sich dann alles nahezu perfekt entwickelt.

Das klingt ziemlich cool und um auf The 69 Eyes zurück zu kommen: Deren Fans kennen Euch, da Bazie, einer der Gitarristen aus der Band, ein paar Songs von Euch produziert hat...
Kaisa: Ja, er hat die Arrangements für ein paar Songs wie "Escort" und "Don`t Look At Me" gemacht...
Niina: Er stand uns unter anderem mit ein paar guten Tipps und Ratschlägen bezüglich Songstrukturen zur Seite...

Und wie kam es zu der Zusammenarbeit?
Kaisa: Niina war auf einer Party... [Gelächter] Und Bazie war auch da.
Niina: Ja, ich habe damals jedem unsere Demo-CD in die Hand gedrückt und jedem erzählt, dass ich eine Band habe. [Gelächter]
Kaisa: Bazie gefiel unsere Musik wirklich sehr, also war er bereit, ein paar Arrangements für uns zu machen.

Könnt Ihr Euch eine Zusammenarbeit wie einen gemeinsamen Song oder eine gemeinsame Tour mit The 69 Eyes oder einer anderen Band, speziell aus Finnland, vorstellen?
Niki: Alles ist möglich! Why not, why not...

Speziell für Dich. Erst kürzlich hast Du zusammen mit Santa Cruz performt. Sehr viel versprechende Newcomer, wie ich denke...
Niki: Sie sind wirklich gut! Sehr nette Jungs. Super niedlich, aber auch richtig talentierte Musiker. Ja, das hat Spass gemacht. Sie haben mich einfach gefragt, ob ich nicht Lust hätte, ein paar Coversongs mit ihnen zu performen... Ja, warum nicht? Warum zur Hölle nicht!?! Es hat Spass gemacht und ich kenne die Jungs seit ein paar Jahren und wir sind immer offen für Vorschläge und Möglichkeiten und... Du weisst nie, was passiert. Es muss auch keine Band aus Finnland sein. Es kann genauso gut eine Band von sonst woher sein. Und wir haben auch schon mit anderen Bands gespielt, zum Beispiel mit W.A.S.P. und den New York Dolls.

Und Du hast auch ein paar Backing-Vocals für die Sonic Roots aufgenommen, für ihr Debüt-Album "Kill Street Blues"...
Niki: Ja... Du weisst ja schon alles! [Gelächter] Ich habe bei zwei Liedern mitgesungen, "Junkie Girl" [Gelächter] und... Ich weiss nicht mehr, wie der andere Song hieß...
Kaisa: Egal!
Niki: Ich habe auch ein paar Backing-Vocals für Grease Helmet aufgenommen. Grease Helmet ist die neue Band von Andy McCoy und Niclas Etelävuori von Amorphis ist auch dabei. Ich weiß noch nicht, ob sie meine Backing-Vocals verwenden werden oder nicht, aber ich habe für insgesamt sechs Songs welche eingesungen, also denke ich schon, dass irgendetwas davon verwendet werden wird. Aber, ja: Es macht auch Spass, solche Dinge zu tun.

Nun habt Ihr schon W.A.S.P. und die New York Dolls erwähnt. Wie kam es dazu, dass Ihr deren Shows eröffnet habt? Haben die Bands Euch gefragt? Habt Ihr Euch bei ihnen beworben?
Niina: Nun, die W.A.S.P.-Geschichte war ein Wettbewerb. Sie haben etwa 200 Demos von Bands erhalten, die deren Show eröffnen wollten und W.A.S.P. selbst haben sich dann aus diesen ganzen Demos ihren Opening Act heraus gesucht - und ihre Wahl fiel auf uns!
Kaisa: Das war für uns alle ein wirklich großes Kompliment!
Niina: Und die Sache mit den New York Dolls kam durch unser Management "Live Nation" zustande, glaube ich. "Live Nation" fragte uns... Oh, nein! Damals waren wir noch gar nicht bei "Live Nation"... Aber wie kam es dann dazu?!? Ich weiss es nicht... Ich habe keine Ahnung!

Gibt es da irgendwelche lustigen Anekdoten, die Ihr mit uns teilen mögt?
Niina: Ich habe eine lustige Anekdote über Blackie Lawless, der uns ein bisschen das Gefühl gab, als hätten wir ein gemeinsames Konzert mit Michael Jackson gehabt... Mit all diesen Handtüchern auf seinem Kopf... Nun, ich wollte einen Blick auf ihn werfen, als er vom Backstage-Bereich zum Bus ging, aber er war komplett in Handtüchern eingehüllt.
Die anderen Mädchen: Stimmt!
Niina: Alle haben ihn verhüllt, so dass man sein Gesicht überhaupt nicht sehen konnte. Das war wirklich... Nun ja, es hatte ein bisschen was von Michael Jackson.
Niki: Ich meine, ich hätte ihn aus der Dusche kommen sehen, mit einem Turban auf dem Kopf und einem Handtuch um seinen dicken Bauch. Ich war auf dem Weg zur Toilette und plötzlich stand er da, fast nackt, und ich konnte nichts sagen außer: "Oh, sorry!" Und zu den New York Dolls: Wir hatten eine großartige After-Show-Party mit denen! Andy McCoy war auch da, da er Sami Yaffa sehr gut kennt...
Kaisa: Ja, aber Andy McCoy war vor dem Gig da. Er ging, bevor der Gig vorbei war, weil er noch woanders hin musste, und nach dem Gig gingen wir mit Sami Yaffa in die "Bar Loose" und tranken dort ein paar Lonkeros mit ihm. [Gelächter] Das war es im Grunde. Wir hatten dort eine Menge Spass. Das sind wirklich coole Jungs. Sehr nette Kerle.

Und nun habt Ihr eine eigene Tour am Laufen, die jetzt gerade mit Eurem Gig hier auf dem "Kallio kukkii"-Festival begonnen hat: "The Summer Of Love"... [Riesengelächter]
Niina: Wer hat sich das denn einfallen lassen!?! "Sommer der Liebe"!?!
Kaisa: Ich war`s. Ich hab` da so etwas auf facebook gepostet...
Niki: "Die Barbe-Q-Barbies gehen auf `Summer Of Love`-Tour". Ich hätte ja so etwas wie "Die Barbe-Q-Barbies gehen auf `Heels On Fire`-Tour" bevorzugt, aber okay... Wir gehen auf Tour... Ein Fünfer... "Summer Of Love"!

Die Tour wird Euch durch Finnland, Schweden und Spanien führen und in Spanien werdet Ihr drei Shows in der Hauptstadt Madrid spielen. Könnt Ihr uns mehr darüber erzählen?
Minttu: Ich weiß nichts davon! [Gelächter]
Niina: Ich kenne die Jungs, die uns gefragt haben, ob wir nicht dort spielen wollen. Die Band heisst "Ángeles" und jetzt gerade spielen sie dort mit Michael Monroe, als deren Support-Act. Sie haben uns einfach gefragt, ob wir nicht dort spielen wollen. Klar wollen wir, aber natürlich musste das alles erstmal organisiert werden, was in dem Fall aber recht schnell und problemlos vonstatten ging, und nun werden wir dort drei Shows mit ihnen spielen, ein Festival am Samstag und Club-Gigs am Freitag und Sonntag.
Kaisa: Ja, das wird lustig!

Wart Ihr schon mal in Spanien?
Niki: Nicht für Gigs, aber ich denke, jede von uns hat da schon mal Urlaub gemacht. Spanien ist ein großartiger Ort!

Wie sieht es mit Deutschland und Estland aus? Ihr habt mal erwähnt, in diesen Ländern Shows spielen zu wollen...
Kaisa: Ja, wir sind in Estland aufgetreten, in Deutschland bislang aber noch nicht, was wir sehr gerne ändern würden.
Niki: Definitiv! Ich denke, in Deutschland gibt es einen großartigen Markt für Rock`n`Roll-Musik. Wir würden wirklich sehr, sehr gerne durch Deutschland touren. Je eher das klappt, desto besser...
Niina: Es gibt auch schon Anfragen aus Deutschland, aber es dauert immer länger, bis man im Ausland touren kann, als Tourneen in Finnland zu organisieren, vor allem wenn deine Musik auch nur in Finnland verkauft wird...


Es ist aber auch nicht einfacher, Euch hier in Helsinki zu sehen, zumindest wenn man wie ich auch noch ein Fan von Michael Monroe ist, denn irgendwie schafft Ihr es immer wieder, an den selben Terminen zu spielen wie er. Wobei Euch am 16.Oktober 2010, als Ihr Eure Record-Release-Show in der "Bar Bäkkäri" bzw. im "Green Room" gespielt habt, ein Wunder gelungen ist, denn die Abend-Shows von Michael Monroe sind immer restlos ausverkauft, was an dem Abend aber nicht der Fall war, da viele seiner Fans auf Eurem Konzert waren statt auf seinem...
Niki: Haha, Michael! [Gelächter]
Kaisa: Oh, ja, die "Bar Bäkkäri" war komplett vollgestopft mit Leuten! Da waren etwa 800 Leute...?
Niina: 950! Und da sind noch nie zuvor so viele Leute gewesen! Die Barkeeper sind dementsprechend in Arbeit ertrunken und ich weiss noch, wie meine Mutter zu mir sagte: "Ich habe in 45 Minuten keinen Drink bekommen können... Ich muss gehen!" [Gelächter] Es war eine unserer allerbesten Shows. Wir waren total aufgeregt, weil so viele Leute da waren, unter anderem alle unsere Freunde...
Niki: Wir müssen ein weiteres Album aufnehmen, um das zu wiederholen! Obwohl: Wir werden noch eine Release-Party haben, auch im "Green Room", für unser neues Musikvideo "Twisted Little Sister", welches dort zum ersten Mal gezeigt werden wird. Auf all diesen Bildschirmen in der "Bar Bäkkäri" bzw. im "Green Room"... Wir sind schon super aufgeregt deswegen! Wie jede Nacht, wenn sie dort unser Video "Spell" spielen...
Niina: Nebenbei erwähnt sind auch beide Videos für das "Oulu Music Video Festival 2011" nominiert...
Minttu: Oh, wirklich? [Gelächter]

Werdet Ihr auf der Video-Release-Party auch einen Gig spielen wie Ihr es auf der Record-Release-Party getan habt?
Barbe-Q-Barbies: Nein, wir werden dort bloß ein bisschen herumhängen und Champagner schlürfen...
Niki: Ja, denn am nächsten Morgen fliegen wir schon früh um 6:00 Uhr nach Spanien. Die Video-Release-Party ist am 2.Juni und die Gigs sind am 3., 4. und 5.Juni.
Niina: Das wird eine recht entspannte Sache. Die Party ist ja auch eher für die Leute gedacht, die bei diesem Videodreh auf irgendeine Art und Weise mitgewirkt haben. Wir werden uns das Video etwa hundertmal oder so angucken - und dann werden wir wieder nach Hause gehen.

Worum geht es in diesem Video? Es wurde hier in Helsinki in einer psychiatrischen Einrichtung namens "Lapinlahden Sairaala" [zu deutsch: "Das Lapinlahti Krankenhaus"] gedreht...?
Kaisa: Ja, es ist ein sehr altes Krankenhaus aus dem Jahre achtzehnhundert-irgendwas und ein sehr gruseliger Ort. Niki spielt eine Patientin, die sich in dieser psychiatrischen Einrichtung befindet und Spritzen von der Krankenschwester bekommt. Wir spielen auch Patienten, neben den ganzen anderen Leuten, die in diesem Video mitgewirkt haben.

Euer erstes Video "Spell" wurde nicht in Helsinki gedreht, sondern in einer Stadt namens Ylöjärvi, in der Nähe von Tampere. Warum dort?
Niina: Das Video zu "Spell" wurde von einer Medienschule in Ylöjärvi gedreht. Die Medienschule bekam finanzielle Unterstützung, um dieses Musikvideo realisieren zu können. Diese Chance haben wir natürlich genutzt und unser Video dann halt auf diesem Wege gedreht. Mit Ausnahme der Lehrerin waren nur Studenten am Werk, aber die Lehrerin ist natürlich eine Fachfrau auf dem Gebiet und war auch als Regisseurin des Videos tätig, während sie ihre Schüler unterrichtet hat. "Spell" ist ein Old-School-Rockvideo, aber cool. Einfach und simpel.

Ihr scheint sehr beschäftigt zu sein und ich habe gehört, dass Ihr auch schon im Studio gewesen seid, um an neuem Material zu arbeiten...? Wann kann man mit ersten Kostproben rechnen?
Minttu: Hoffentlich bald. Wir können es selbst kaum erwarten. Wir waren einen Tag in Hämeenlinna und haben dort einen neuen Demo-Song aufgenommen, welcher wirklich großartig klingt. Wir haben diesen Song auch heute hier gespielt, "Saturday"...

Ja, und da war noch ein anderer Song, den Ihr gespielt habt, und den ich nicht kannte...
Kaisa: "Crashing Down", ja! Dieses Lied ist nicht auf dem Album...
Niina: Ja, es wurde fürs erste Album aufgenommen, schaffte es aber letztlich dann doch nicht auf die Tracklist...
Kaisa: …weil sich der Song zu sehr von den anderen auf dem Album unterschied, aber vielleicht packen wir den Track aufs nächste Album...

Jetzt, da Ihr einen Plattenvertrag habt, scheinen sich die Dinge viel schneller zu entwickeln. "All Over You" wurde erst im Oktober 2010 veröffentlicht und nun ist es Mai 2011 und Ihr nehmt schon die ersten Demo-Songs für den Nachfolger auf...
Kaisa: Ja, aber das liegt nicht an der Plattenfirma, sondern daran, dass wir die neuen Sachen machen wollen und es kaum erwarten können, diese zu machen. "Sound Of Finland", unser Label, hat uns da nie unter Druck gesetzt. Das sind alles wirklich coole Leute dort, für die es okay ist, wie wir es machen - und wir freuen uns darauf, die neuen Sachen in Angriff zu nehmen.

Was würdet Ihr tun, wenn Ihr nicht bei den Barbe-Q-Barbies wärt? Könnt Ihr Euch ein Leben abseits des Rock`n`Roll-Businesses vorstellen?
Niki: Nein!!! [Gelächter] Ich weiß es nicht. Ich denke, Niina und Minttu würden zusammen in ihrer anderen Band spielen und Kaisa und ich würden zu Hause bleiben und Musik schreiben, Songs schreiben...
Minttu: Man kann nicht wirklich sagen, wie das wäre. Es ist schwierig, sich das vorzustellen, da man sich ein Leben fernab des Rock`n`Roll-Businesses auch einfach nicht vorstellen kann...
Niina: Ich kann es mir nicht vorstellen, da ich die Band gegründet habe. Für mich würde es sich mehr als komisch anfühlen, die Band nicht zu haben...
Minttu: Und du wirst diese Band auf eine gewisse Art und Weise für immer haben [deutet auf Niina`s "Barbe-Q-Barbies"-Tattoo auf ihrem Oberarm], also kannst du sie gar nicht verlassen...

Wann hast Du Dir das Tattoo stechen lassen?
Niina: 2007.


Was macht Ihr neben der Musik? Habt Ihr Berufe oder Jobs neben der Musik?
Kaisa: Ja, sicher! Wir müssen ja von irgendwo das Geld her bekommen, um unsere Miete bezahlen zu können. Ich arbeite mit Computer-Programmen.
Niina: Ich arbeite als Schauwerbegestalterin in einer "Mango"-Filiale hier in Helsinki.
Minttu: Ich bin Musikkulturistin. Aktuell arbeite ich für die Musikbücherei, aber nur noch für eine Woche, dann ist das vorbei und ich bin ziemlich froh darüber, denn ich versuche von Gigs zu leben - und davon, möglichst sparsam zu sein.
Niki: Ich arbeite in einer Firma namens "Chartmakers". "Chartmakers" mastert Musik und war auch für das Mastering unseres Albums zuständig. Ich leite dort das Büro. Ich kümmere mich um Bands, spreche mit Labels, höre in neue Musik rein... Das ist im Grunde das, was ich den ganzen Tag mache: Musik hören...

Hat irgendjemand von Euch noch andere musikalische Projekte neben den Barbe-Q-Barbies am Laufen, sofern überhaupt Zeit dafür bleibt?
Minttu: Ich habe fünf Bands! [Gelächter]
Niina: Ich habe zwei andere Bands neben den Barbe-Q-Barbies und eine von denen ist die bereits erwähnte, gemeinsame Band mit Minttu. Die Band heisst "Liquid Sisters" und auch mit denen arbeiten wir gerade an neuem Material. Es ist politischer Punk-Rock und auf www.myspace.com/liquidsistersmusic könnt ihr mehr über die Band erfahren. Und dann habe ich noch eine Band, in der ich singe. Diese Band nennt sich "The Genitals" beziehungsweise heißen wir aktuell nur "The G", denn glücklicherweise gibt es noch eine andere Band in Finnland, die auch "The Genitals" heißt, also mussten wir unseren Namen ändern. Der Name "The Genitals" war nicht meine Idee, sondern kam von den Jungs... Es gab auch einen Gig, auf dem The Genitals die Barbe-Q-Barbies supportet haben. Ich habe also meine eigene Band supportet... [Gelächter]

Die Geschichte zu Eurem Bandnamen "Barbe-Q-Barbies" ist mehr als bekannt, daher werde ich Euch nun nicht fragen, wie Ihr auf diesen Namen gekommen seid. Niina hat das Musikvideo zu Soundgarden`s "Black Hole Sun" gesehen, wo ein kleines Mädchen eine Barbiepuppe grillt und das war die Geburt Eures Bandnamens. Gab es denn irgendwelche Alternativen zu Eurem jetzigen Bandnamen?
Niina: Nein, denn als wir die Band damals gegründet haben, hatte ich diesen Namen schon im Kopf...
Kaisa: Und du wolltest schon immer das Wort "Barbie" im Bandnamen haben...
Niina: Ja, ich bin halt ein Barbie-Fan. Ich mag unseren Bandnamen wirklich sehr!

Wie wäre es mit einer rockigen Coverversion von Aqua`s "Barbie Girl"?
Barbe-Q-Barbies: Nein!!! [Gelächter]
Niina: Vielleicht können wir diesen Song als Intro für unsere Shows benutzen...
Kaisa: Nein, das ist der nervigste Song aller Zeiten!

Die Frage war auch eher ein Scherz. Neben der Entstehungsgeschichte zu Eurem Bandnamen werdet Ihr auch immer wieder gefragt, wie es sich für Euch anfühlt, als reine Frauenband in einem Business unterwegs zu sein, welches doch immer noch eher von Männern dominiert wird. Keine Sorge, ich frage Euch das jetzt nicht zum hundertsten Mal, aber Ihr sagt dazu, dass Ihr nicht versuchen würdet, Eure Musik dadurch zu verkaufen, dass Ihr kurze Röcke tragt oder Dekolleté zeigt, was meiner Meinung nach sehr löblich ist. Gibt es denn irgendwelche weiblichen Künstler, die Ihr mögt und die Euch in der Hinsicht enttäuscht haben, weil sie irgendwann doch angefangen haben, nicht nur mit ihrer Musik Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen?
Niki: Ich denke nicht, dass ich jemanden mag, der so etwas tun würde. Ich meine, ich schaue zu Sängerinnen wie Pink auf, aber selbst wenn sie anfangen würde, sich in sexy Fummel zu werfen, würde mich das nicht stören. Es interessiert mich nicht wirklich, wie Leute versuchen, ihre Musik an den Mann zu bringen, so lange die Musik gut ist. Es ist lediglich unsere Entscheidung, unsere Musik nicht auf solch plumpe Art und Weise verkaufen zu wollen. Eigentlich war es noch nicht einmal eine bewusste Entscheidung von uns. Wir sind einfach so. Wir lieben es Rock`n`Roll-Musik zu spielen und wir wissen, dass wir diese nicht besser spielen würden, wenn wir uns ausziehen würden. Zumindest bei mir wäre auch eher das Gegenteil der Fall, da ich dann die ganze Zeit Angst hätte, meine Brüste könnten herausspringen, wenn ich in einem Bikini performen würde. Aber wer weiss... Vielleicht werde ich eines heißen Sommertages tatsächlich in einem Bikini performen müssen, weil es so verdammt heiß ist...

Die Jungs da draußen würden sich sicherlich darüber freuen. Habt Ihr denn irgendwelche "Famous last words" für die Jungs und Mädchen da draußen?
Minttu: "Famous last words" für Jungs und Mädchen? Nun, ich bin Single und ich nehme alles! [Gelächter] Jungs UND Mädchen!
Kaisa: Minttu ist unsere Dating-Expertin...
Minttu: Alles geht, alles geht! Immer!
Niki: Jungs und Mädchen; es ist gut, beide Geschlechter zu daten, denn so bekommen wir noch viel mehr Fans. Danke, Minttu!
Minttu: [beginnt besorgt zu gucken] Oh, ich werde sooo viele Liebesaffären haben...!
Niki: Tja, das ist ja auch der "Sommer der Liebe"! [Gelächter]

www.barbeqbarbies.com



Autor: + photos: Stefanie Singh, promo picture by Nauska
Eingetragen am: 2011-06-12

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