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Hardcore Superstar: „Du kannst nicht still stehen, wenn die Musik läuft!“

Gerade erst haben Hardcore Superstar mit "The Party Ain`t Over `Til We Say So" ihr erstes Best Of-Album veröffentlicht, doch das Quartett aus dem schwedischen Göteborg kommt immer noch so frisch und unverbraucht daher, dass die derzeit rasant anwachsende Fangemeinde sie irrtümlicherweise für Newcomer halten könnte. Backstage vor dem letzten Konzert ihrer Finnland-Tour in Turku verrieten uns Sänger Jocke Berg und Gitarrist Vic Zino unter anderem, warum gerade dieser Club (Band-)historische Bedeutung hat und in welchen Situationen Street Metaller tatsächlich auf der Strasse schlafen...

Hallo Jocke und Vic, vielen Dank, dass Ihr Euch ein wenig Zeit für dieses Interview genommen habt. Wie geht es Euch und wie ist diese Finnland-Tour bislang gelaufen?
Jocke Berg: Uns geht es gut und die Tour lief auch wirklich gut. Ich meine, in Helsinki hatten wir etwa 600 Leute im "Tavastia". An einem Dienstag! Also das ist gut. Und gestern spielten wir im "Pakkahuone" in Tampere und da waren zwischen 800 und 900 Leute. Und in Jyväskylä und Seinäjoki waren es ungefähr 260.
Vic Zino: Das war okay. Während unserer letzten Finnland-Tour haben wir in den gleichen Venues gespielt und die Anzahl der Leute ist gestiegen. Bei der gestrigen Show haben wir die Anzahl der Leute vom Mal davor in Tampere sogar verdoppelt. Damals waren 400 Leute da, diesmal sind es zwischen 800 und 900 gewesen. Also denke ich, dass wir irgendetwas richtig machen... [Gelächter]

Das denke ich auch. Die heutige Show hier in Turku ist komplett ausverkauft. Gab es andere Shows auf dieser Tour, die komplett ausverkauft waren?
Vic Zino: Nein. Die Show vergangene Nacht sollte eigentlich in dem kleinen Club "Klubi" nebenan stattfinden, aber es wurden so viele Tickets verkauft, dass die Show dann ins "Pakkahuone" verlegt wurde. Es ist, als hätten wir gestern zwei "Klubis" ausverkauft...
Jocke Berg: … da ins "Klubi" ungefähr 450 Leute passen.


Gab es irgendwelche speziellen Vorkommnisse während dieser Tour? Ich meine, Ihr musstet erst kürzlich zwei Shows in Schweden canceln, weil Jocke krank geworden war?
Jocke Berg: Ja, wegen meiner Stimme. Ich hatte mit zu vielen Infektionen in meinem Hals zu kämpfen und wenn man das zu oft macht, also Singen mit einer Infektion im Hals, dann wirkt sich das auf die Stimmbänder aus. Und genau das ist passiert.

Handelt es sich bei dieser Art von Infektion um eine dauerhafte Erkrankung?
Jocke Berg: Nein, ich war direkt vor dieser Tour noch mal beim Arzt und habe Medikamente für den Hals bekommen. Er sagte, dass meine Stimmbänder sehr kräftig seien, er aber sehen könne, dass ich mit einer Infektion gesungen habe, und das ist nicht gut. Ich denke, dass ich mich nach dieser Tour ein wenig erholen werden.

Auch während der "Dark Decadence"-Tour im vergangenen Frühling musstet Ihr ein paar Shows absagen...
Jocke Berg: Ja, aus dem selben Grund: Meine Stimme! Wir mussten zwei Shows canceln. [zu Vic] Und auf dieser Tour mussten wir auch unseren Gig in der Schweiz canceln, nicht?
Vic Zino: Das lag aber an dem Bus, der liegen geblieben ist.
Jocke Berg: Ja, das lag an dem Bus. Der Bus ist ständig liegen geblieben!
Vic Zino: Die halbe Band saß in Deutschland fest, auf der Strasse.
Jocke Berg: Wir mussten draussen schlafen, wie die Penner.

Oh, ich habe dieses eine Foto auf Eurer Website gesehen! Ihr hattet ein Lagerfeuer...
Jocke Berg: Ja, es war ziemlich kalt! [Gelächter] Rock`n`Roll! Rockstars zum Anbeten! Wir mussten also die Show in Zürich wegen dem Bus absagen und die Show in Dänemark wegen meiner Stimme. Und es ist nicht lustig, aber der Promoter vom "The Rock" in Kopenhagen... Es war bereits das dritte Mal, dass wir dort eine Show absagen mussten, und als ich ihn dann im Sommer auf dem Sweden Rock Festival traf, guckte er böse, als er mich sah...

Wie war die "Dark Decadence"-Tour für Euch insgesamt?
Jocke Berg: Es war grossartig! Crashdïet als Opener, wir in der Mitte und zum Schluss The 69 Eyes... Das war grossartig!
Vic Zino: Es war wirklich, wirklich gut. Durch die Kombination dieser drei Bands bekamen wir die Möglichkeit, in grösseren Venues zu spielen als in den Jahren zuvor, und ich denke, das hat uns neue Wege geebnet. Wenn wir wieder zurückkommen, zum Beispiel nach Deutschland, dann werden wir, denke ich, in den selben Venues als Headliner spielen. Hoffentlich wird es so sein.

Ich war bei der "Dark Decadence"-Show in Hamburg, ich komme ursprünglich von dort, und ich hatte auch das Gefühl, dass diese Tour eine Art Durchbruch für Euch war...
Vic Zino: Ja, die gesamte Deutschland-Tour war sehr positiv und ich denke, dass die Leute wiederkommen werden, da das Publikum kontinuierlich mit jeder Show wächst...
Jocke Berg: Du kommst also aus Hamburg? Kennst du einen Club in Hamburg, der "Molotow" heisst?

Ja, dieser Club ist sehr klein...
Jocke Berg: Ja, wir haben dort mal gespielt...

Ernsthaft?!? Wann?!?
Jocke Berg: Es war... [zu Vic] bevor du in die Band kamst. Als er in die Band kam, wurden wir Rockstars! [Gelächter] Nun, es fühlte sich fast klaustrophobisch an. Es ist ein sehr kleiner Club. Ich werde dort nie wieder spielen, das verspreche ich euch! Eher würde ich diese Band auflösen! [Gelächter]

Ich bezweifle, dass Du dort jemals wieder spielen musst. Wie sieht`s mit dem "Logo" aus?
Jocke Berg: Das ist auch kein guter Club, mit dem Pfeiler vor der Bühne.
Vic Zino: Zweimal haben wir dort gespielt. Es ist immer der erste Gig unserer Tourneen.

Und eine dieser Tourneen war ebenfalls mit Crashdïet...
Jocke Berg: Ja, die erste. Die "Dark Decadence"-Tour war die zweite. Die erste war die Tour für das "Dreamin` In A Casket"-Album.

Damals war Olli Herman von Reckless Love der Sänger bei Crashdïet. Könntet Ihr Euch vorstellen, mit Reckless Love zu touren, da Ihr Olli ja schon kennt?
Jocke Berg: Ja, ich mag Olli. Er ist ein sehr netter Kerl. Aber ich denke nicht, dass es für Hardcore Superstar eine gute Sache wäre, das zu tun. Mit ihnen zu touren. Es fühlt sich nicht richtig an.

Was ist Eure generelle Meinung zu Bands wie Reckless Love und Steel Panther?
Jocke Berg: Eigentlich... [bricht in Gelächter aus] Was Du meinst ist, dass Reckless Love das Gleiche sind wie Steel Panther...!?! [Riesengelächter]

Versteht mich nicht falsch: Ich bin ein Fan von Reckless Love, ich mag die Jungs und ihr erstes Album "Reckless Love" sehr, aber seit dem neuen Album "Animal Attraction" kann ich da keinen Unterschied mehr erkennen...
Jocke Berg: Okay, lasst mich was erzählen: Als wir mit Crashdïet auf Tour waren, mit Olli als deren Sänger, da habe ich viel mit ihm gesprochen. Es war nicht glücklich in der Band und die anderen Jungs waren nicht glücklich mit ihm, und Olli sprach über Reckless Love. Also für ihn... Ich freue mich sehr für ihn, dass er jetzt nun sein wirkliches Ding macht...
Vic Zino: Es passt sehr gut mit ihm und Reckless Love.
Jocke Berg: Und was Steel Panther betrifft: Ich liebe Steel Panther! Ich guck` mir jeden Tag ihre Sachen auf youtube an. Das macht mich glücklich.


Ihr habt bereits mit einigen Eurer Idole gespielt. Welche fehlen noch und mit wem würdet Ihr gerne zusammen auf Tour gehen?
Vic Zino: Wir haben im Sommer 2010 eine Show mit AC/DC gespielt, als sie in Stockholm waren, und alles lief cool. In der Tat wäre es aber wirklich cool und gut für uns, eine ganze Tour mit einer so grossen Band wie AC/DC zu machen. Ich denke, das würde Wunder bewirken für unsere Karriere. Wir haben auch zwei Shows mit Mötley Crüe gespielt, im Sommer 2009 in Norwegen und in Dänemark.
Jocke Berg: Ja, es wäre cool, eine Amerika-Tour mit Mötley Crüe zu machen, als ihre Support-Band, so dass wir auch in den Staaten Fuss fassen können.
Vic Zino: Wir wurden auch schon wieder für eine gemeinsame Show mit Mötley Crüe gebucht, für kommenden Sommer hier in Finnland...

Oh, also seid Ihr der mysteriöse zweite Support-Act neben Crashdïet? Verdammt, nun muss ich dahin, obwohl ich Mötley Crüe nicht mag! Wie sieht es denn mit Euren eigenen Support-Acts Ammotrack und Avatar aus? Habt Ihr sie ausgewählt?
Vic Zino: Ja, haben wir. Wir sind auf dem gleichen Label, "Gain". Wir sind mit Avatar schon früher innerhalb Europas getourt. Sie sind aus Göteborg. Und Ammotrack kommen aus Skövde.

Avatar kommen also aus der gleichen Stadt wie Ihr. Könnt Ihr irgendwelche anderen Bands aus Göteborg oder generell aus Schweden empfehlen, die vielleicht noch nicht so bekannt sind?
Jocke Berg: Wir haben da diese wirklich kleine Band, die gerade auf ihrem Weg nach oben ist... In Flames. [Gelächter] Eigentlich kenn` ich keine. Ich meine, die einzigen Bands, die ich mag, sind In Flames, The Haunted, Crazy Lixx...
Vic Zino: Es gibt eine Menge Bands, die den Durchbruch anstreben, denen es aber am gewissen Etwas fehlt.
Jocke Berg: Das Problem mit den Bands heutzutage ist, dass sie sich zuerst ums Image kümmern und erst dann die Musik kommt. Es sollte andersherum sein.

Eure Musik ist sehr energiegeladen. Wurden Eure Songs jemals als Hymnen für Sportveranstaltungen verwendet? Ich denke, es würde sehr gut passen...
Jocke Berg: Ja, "Wild Boys" wurde für die Snowboard-Olympiade verwendet.
Vic Zino: Und dann gibt es da noch diesen schwedischen Snowboarder, der ein Video gemacht hat, mit "We Don`t Celebrate Sundays" im Hintergrund. Ich stimme dir zu, dass unsere Musik zu solchen schnellen Sportarten wie Snowboarding und Skateboarding passt.

Seid Ihr selbst sportlich aktiv?
Jocke Berg: Ja! Ich mag Jogging. Ich konnte jetzt ungefähr einen Monat lang nicht joggen, wegen der Infektion, also werde ich es am Dienstag wieder tun.
Vic Zino: Ich liebe den Sport. Ich bin schon immer sportlich aktiv gewesen: Fussball, Jogging, Basketball, Martial-Arts...

Wie ich bereits sagte ist Eure Musik sehr energiegeladen und das trifft auch auf Eure Shows zu. Glaubt Ihr, dass Ihr all das für die nächsten 20 oder 30 Jahre machen werdet?
Beide: Hoffentlich!
Jocke Berg: Die Leute sagen, dass wir auf der Bühne eine Menge Energie versprühen und so weiter, aber es ist nicht Teil einer Show. Es ist einfach so, dass du nicht still stehen kannst, wenn die Musik läuft.
Vic Zino: Wir studieren das nicht ein oder so. Es ist einfach das, was auf der Bühne passiert.

Gab es irgendwann einmal einen Zeitpunkt, an dem Euch alles zuviel wurde? Auf Parties gehen, Party-Musik machen...
Jocke Berg: Nicht Party-Musik zu machen, aber auf Parties zu gehen, ja. Wenn ich heute mit vor fünf, sechs Jahren vergleiche… So wie jetzt: Ich trinke ein Bier. Nur ein Bier und das reicht. Ich mag es nicht, betrunken zu sein, und den Blick für das Wesentliche zu verlieren. Ich mag es nicht, aufzuwachen und einen Kater zu haben, weil ich dann kaputt bin. Es ist nicht so, dass wir Probleme mit dem Trinken oder dergleichen hätten, aber... Man wird älter und man muss auf sich Acht geben. Es ist besser rauszugehen und zu joggen statt eine Whiskey-Flasche zu leeren.

Arbeitet irgendjemand von Euch als Produzent?
Vic Zino: Nein. Ich denke, Martin [Sandvik, der Bassist] interessiert sich dafür. Martin und Adde [Der Drummer]. Sie mögen diesen Kram, aber sie haben noch nichts in der Richtung gemacht. Es würde mich überraschen, wenn doch.

Wie sieht es mit Nebenprojekten aus?
Jocke Berg: Der Gitarrist von Avatar und ich haben dieses Projekt namens "Hate Sublime". Es klingt wie eine Mischung aus Hatebreed und Heavy Metal.

Wann werdet Ihr ins Studio gehen, um etwas aufzunehmen?
Jocke Berg: Wir wissen es noch nicht. Wir versuchen, die Songs zusammen zu bekommen. [Gelächter]
Vic Zino: Sie versuchen Songs zu schreiben, aber immerhin haben sie schon mal einen Bandnamen!

Arbeitet Ihr schon an neuem Material für das nächste Hardcore Superstar-Album?
Vic Zino: Wir arbeiten immer an neuem Material. Da ist immer etwas im Gange...

Habt Ihr einen zeitlichen Rahmen bezüglich wann Ihr auf Tour sein werdet, wann Ihr wieder ins Studio geht und so weiter?
Jocke Berg: Ich habe irgendwo gehört, dass das neue Album im April 2013 herauskommen soll.
Vic Zino: Ja, das ist der Plan.
Jocke Berg: Wir werden den Januar über frei haben und dann werden wir auf eine kleinere Europa-Tour gehen und dann geht`s nach Australien, denn dort ist gerade ein grosser Hype im Gange. Wir sind einmal dort gewesen. Mein bester Freund und seine Freundin waren gerade für sechs Monate dort und haben da unten Crashdïet gesehen, und er schrieb mir an dem Abend - es war auf dem Konzert in Sydney - eine SMS, dass er schon etwa 70 Hardcore Superstar-Shirts im Publikum gesehen hätte. Das war cool. Eine Sache, die wir wirklich gerne machen würden, ist das "Big Day Out"-Festival in Australien. Das zu machen wäre grossartig.


STALKER hat Euch im Jahre 2007 bereits einmal interviewt. Damals war noch Euer alter Gitarrist Thomas Silver in der Band. Möchtet Ihr uns mehr über diesen Wechsel in der Bandbesetzung erzählen?
Jocke Berg: Wir hatten diese England-Tour, 8 Shows zusammen mit Crazy Lixx im Januar / Februar 2008, und am Tag unserer letzten Show in London - es war ausverkauft - bat Thomas um ein Meeting mit der Band. Er sagte, dass er die Band verlassen möchte, um sich auf seine Familie zu konzentrieren. Und das Traurige dabei ist, dass das Einzige, woran ich denken konnte, war: "Wir brauchen einen Ersatz an der Gitarre!" Und der erste Kerl, der mir in den Sinn kam, war Vic, der Gitarrist von Crazy Lixx. Ich ging also rauf zu ihm in den Tourbus. Wir teilten uns den Tourbus und er war gerade am Proben, als ich zu ihm rauf bin und sagte: "Vic, ich muss mit dir reden!" Und er antwortete: "Ich hab` nichts gemacht!" [Gelächter] Wir fragten ihn, ob er Thomas ersetzen könnte und er sagte, dass er ein paar Anrufe tätigen müsse. Er ging raus und nach einer Weile kam er wieder und sagte, dass er es tun könne. Dann studierte er 4 Songs während der ersten Nacht ein und etwa 16 oder 17 in zweieinhalb Tagen. Das ist gut! Übrigens war es hier, als er sagte: "Ich bin in der Band!"

Hier?!?
Jocke Berg: Ja, genau HIER!
Vic Zino: Es gibt ein Video auf youtube ["When Vic joined Hardcore Superstar"], wo man diese Wände hier im Hintergrund sehen kann, als ich sage: "Wenn ihr immer noch interessiert seid, dann bin ich in der Band!" Dies ist jetzt meine 7. Show hier mit Hardcore Superstar.

Wie sieht Dein Verhältnis zu Crazy Lixx jetzt aus?
Vic Zino: Sehr gut!
Jocke Berg: Du und der Gitarrist seid beste Freunde.
Vic Zino: Ja, der neue Gitarrist. Irgendwie seltsam. Ich habe ihnen bei ihrer neuesten Platte "Riot Avenue" geholfen. Ich habe ihnen meine Verstärker ausgeliehen und ich habe ihnen mit dem Sound geholfen. Das war wirklich cool und im Moment mixen sie das Album, also ich denke, der Gitarrensound wird erste Sahne sein. [Gelächter] Keine Ahnung, wie es mit dem Rest aussieht!

Und wie sieht es mit Thomas aus? Habt Ihr noch Kontakt zueinander oder seid Ihr böse auf ihn?
Jocke Berg: Nein, nein. Wir sind ihm überhaupt nicht böse! Ich bin mit Thomas aufgewachsen. Ich kenne ihn seit meinem 7.Lebensjahr, also seit 30 Jahren.

Ist er immer noch als Musiker aktiv?
Jocke Berg: Ja, ist er. Er hat ein Solo-Projekt am Laufen. Er ist ein fantastischer Rock`n`Roll-Gitarrist, aber Vic`s Gitarrenspiel passt viel besser zu Hardcore Superstar.

Du sagtest, dass der Rock`n`Roll mit Vic gekommen sei, aber Crazy Lixx waren zu keinem Zeitpunkt grösser als Hardcore Superstar, oder?
Vic Zino: Nein, Crazy Lixx hatten gerade erst ihr erstes Album veröffentlicht und dann gingen wir auf Tour. Ich und der Sänger Danny Rexon haben Crazy Lixx 2002 gegründet und 2007 haben wir das erste Album "Loud Minority" veröffentlicht, wir waren also so etwas wie Anfänger, aber wir spielten eine Menge Shows in Schweden und auch im Ausland.

Diese Tour ist nach Eurer letzten Veröffentlichung benannt, "The Party Ain`t Over `Til We Say So", eine Best Of-Compilation. Wenn Ihr auf Eure Live-History zurückblickt: Was war Eure beste Show und welcher Gig war der Schlimmste in Eurer bisherigen Karriere?
Jocke Berg: Die Frage nach der schlimmsten Show kann ich ganz leicht beantworten: Es war in Karlstad, vor einem Monat. Ich hatte dieses Problem mit meiner Stimme, ich hatte etwas gegessen und während der zweiten Strophe unseres letzten Songs "Moonshine" musste ich dann rauslaufen und fünfmal kotzen. Unser Tourmanager hielt meine Haare und ich kotze wegen der starken Medikamente. Er schlug vor, die Show sofort zu beenden, aber ich meinte nur: "Ich muss rausgehen und den Song zu Ende bringen!" Das war der schlimmste Gig überhaupt für mich.

Hat das Publikum mitbekommen, was los war?
Jocke Berg: Ja, ich habe es ihnen gesagt. Der beste Gig, den wir gespielt haben, ist eigentlich jeder, der gut gelaufen ist.
Beide: Wie gestern!
Vic Zino: Shows wie gestern oder die "Dark Decadence"-Show in Mailand haben etwas Magisches an sich. Das Publikum war grossartig und wir waren auch in guter Form.
Jocke Berg: 2 000 durchgeknallte Italiener!

Auf "The Party Ain`t Over `Til We Say So" gibt es einen neuen Song namens "We Don`t Need A Cure". Es ist Eure brandneue Single. Warum habt Ihr diesen Song nicht Live gespielt?
Vic Zino: Ich weiss es nicht wirklich. Ich denke, wir hatten das Gefühl, dass es nicht ins Set passt...
Jocke Berg: Es ist ein wirklich, wirklich guter Song! Er brennt sich einem sofort ins Gedächtnis, wenn man ihn hört. Es ist so direkt und es ist ein wirklich guter Song, passt aber vielleicht nicht in die Show.

Habt Ihr den Song jemals live gespielt?
Beide: Nein, haben wir nicht.
Jocke Berg: Aber irgendwann werden wir diesen Song live spielen.

Wie sieht es mit der Ballade "Here Comes That Sick Bitch" aus, welche ursprünglich als Uptempo-Song konzipiert war? Habt Ihr diesen Song jemals in seiner ursprünglichen Version live gespielt?
Jocke Berg: Nein, nicht live. Es ist ein wirklich schnelles Stück. Und es existieren sogar drei verschiedene Versionen davon, aber ich weiss nicht, ob wir es live spielen werden.

Ihr habt einmal gesagt, dass Ihr nicht so gerne Zeit im Studio verbringt, und so gibt es ein Album, welches in nur vier Tagen fertiggestellt wurde...
Jocke Berg: Ja, "Dreamin` In A Casket". Und "Beg For It" war in sechs Tagen fertig. Das ist das Ding mit mir als Sänger: Die beste Art für mich zu Proben ist, wenn ich in meinem Auto unterwegs bin; wenn ich mir die Demos für die Platte anhöre und mitsinge. Das ist der beste Weg für mich, meinen Gesang zu trainieren, denn ich fahre viel Auto. Und ich denke, das ist auch der Grund, warum ich dann immer so schnell bin, denn im Studio bin ich so konzentriert und möchte mit dem Kram einfach nur schnell fertig werden. Ich kann nicht einfach nur herumsitzen, deswegen sage ich immer: "Lasst uns den Scheiss JETZT erledigen!"
Vic Zino: Ich mag die Arbeit im Studio, speziell wie wir das letzte Album "Split Your Lip" aufgenommen haben. Wir haben zusammen als Band aufgenommen, wir haben es zusammen eingespielt und deswegen dauerte es auch nur 5 Tage oder so bis die Basics im Kasten waren. Und im Vergleich zu "Beg For It" war das ein Kinderspiel...
Jocke Berg: Ich bevorzuge auch definitiv diese Art von Aufnahmen statt Drums, Gitarre, Bass und Gesang einzeln aufzunehmen. Das ist langweilig.

Nimmt Ihr Eure Alben immer in Göteborg auf?
Beide: Ja.

Habt Ihr jemals darüber nachgedacht, mit einem namhaften Produzenten irgendwo anders in der Welt zusammen zu arbeiten?
Vic Zino: Ich denke, diejenigen, die unsere Musik am besten kennen, das ist die Band selbst und niemand sonst.
Jocke Berg: Ich denke, es wäre schwierig, denn wir wissen, was wir machen wollen, und wenn wir den Produzenten nicht mögen, dann funktioniert es nicht.

Alright, wir sind fast fertig, also ist es nun Zeit für die "Famous last words"...
Vic Zino: Kauft unsere Alben!
Jocke Berg: Danke an alle, die zu unseren Shows gekommen sind - und bringt das nächste Mal Eure Freunde mit!

Website von Hardcore Superstar: http://www.hardcoresuperstar.com





Autor: Stefanie Singh, photos: Stefanie Singh / Michael Johansson
Eingetragen am: 2012-03-02

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