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INFECTION
STALKERs Fresh Act August 2010


Die junge Hamburger Band Infection steckt voller Ideen und Einflüsse und arbeitet mit Konzerten und einer ersten Platte, die in diesem Jahr erscheinen soll, an ihrer Weiterentwicklung und Verbreitung. Wir trafen uns mit Emal (Schlagzeug), Tümay (Gesang), Juled (Gitarre) und Mensur (Bass) im Jugendzentrum "Lass 1000 Steine Rollen", dessen Zweigstelle im südlichen Stadtteil Wilhelmsburg für Nachwuchsmusiker aus der Rock- und Metalszene für sehr wenig Geld Übungsräume zur Verfügung stellt und seit 30 Jahren einen bemerkenswerten Beitrag zur Förderung von "Jugendkultur" und damit auch zur Musikszene leistet.

Hallo, Infection! Erzählt mal von Stunde Null an, wie alles wann mit eurer Band begonnen hat!
Mensur: Angefangen hatte eigentlich alles mit Emal, der mit uns Musik machen wollte. Wir hatten erstmal nicht die Intention, richtig weit zu kommen, sondern haben zunächst geübt, um unsere Instrumente zu beherrschen. Wir hatten diesen Proberaum bei 1000 Steine entdeckt, und im Oktober 2006 ist Tümay dazu gekommen und hat angefangen zu singen - seitdem gibt es uns.
Tümay: Wir kennen uns aber schon viel länger. Ich kenne Mensur und Juled zum Beispiel schon seit der zweiten Klasse aus der Schule. Emal ist in der siebten dazu gekommen.

Eure Musik ist angesiedelt im Bereich Hardrock/Metal. Habt ihr musikalische Vorbilder bzw. Favoriten? Und findet sich davon was in eurer Musik wieder?
Emal: Das ist bei jedem einzelnen von uns natürlich ganz unterschiedlich. Für mich zum Beispiel die Deftones. Ich stehe hauptsächlich auf harte Sachen, auch auf Black Metal und Grind Core. Bei uns gibt es selten konkrete gemeinsame Vorstellungen davon, wie die Musik klingen soll. Jeder trägt seine Vorstellung mit bei.
Tümay: Ich stehe eher so auf Lamb of God, männliche Heavy Metal Mucke.
Juled: Privat höre ich eigentlich ziemlich viel Hip Hop, auch R`n´B sehr gerne. Früher habe ich eher extrem Hartes gehört, Bands wie Slipknot oder Behemoth.
Mensur: Und ich höre ganz gerne Electronic Ambiente, aber auch Rock so wie die Breaking Benjamin oder Emil Bulls. Aber ich mag auch Poppiges, insbesondere wenn der Baß besser zu hören ist, denn bei vielen Metalbands verschwindet der Baß hinter der Gitarre.
Juled: Wir hören eigentlich alles außer Volksmusik und Schlager.

Volksmusik ist ein gutes Stichwort. Ihr stammt - sehr typisch für Wilhelmsburg - aus ausländischen Familien, türkischen (Tümay), afghanischen (Emal), mazedonischen (Juled) und serbischen (Mensur)...
Mensur: Ja... kann man sagen. Eigentlich stamme ich aus dem Sandzak (zwischen Serbien und Montenegro), aber das ist kein Land, sondern eine Provinz.


Emal
Seid ihr unter den Einflüsse dieser Kulturkreisen aufgewachsen bzw. spielen die eine Rolle für euch? Stichwort Volksmusik...
Emal: Oh ja! (lacht)
Tümay: Aber ich persönlich verabscheue türkische Musik, ich kann die überhaupt nicht ab. Ich mag orientalische Musik, aber speziell diese klassische türkische Unterhaltungsmusik gar nicht.
Mensur: Also ich war immer das schwarze Schaf. Ich war immer ganz anders als die bei mir zuhause, war immer so ein kleiner Rebell und hatte teilweise deswegen auch Probleme. Ich bin meinen eigenen Weg gegangen, auch was Musik angeht.
Emal: Wobei sich in unseren Ländern - was Musik angeht - viel gewandelt hat. Es gibt ja nicht nur die traditionelle Volksmusik, sondern auch neue Entwicklungen mit Elektronik. Wobei ich persönlich die ganz alten, afghanischen Sachen interessant finde. Da gab es richtige Bigbands und Gitarrenbands mit Baßgitarre und Schlagzeug. Allerdings das, was heutzutage im afghanischen Fernsehen läuft, ist nur noch Müll, Durchschnittssachen, die sich leicht verkaufen lassen.

Gefällt es euch hier in Wilhelmsburg oder würdet ihr lieber woanders leben?
Emal: Klar ist das hier ein sozial kritischer Stadtteil und man sieht ab und zu sehr schräge Sachen. Aber damit sind wir aufgewachsen, das ist Alltag. Doch ich habe nie schlechte Erfahrungen machen müssen.
Juled: Das beschränkt sich ja auch auf bestimmte Szenen. Auf Leute, die keinen Abschluß haben und Gangster-Rap machen und sich gegenseitig bekämpfen. Ich finde, wenn wir mal in andere Stadtteile oder andere Länder wegfahren und dann wieder hierher zurückkommen, fühlen wir uns hier richtig zuhause.
Tümay: Ich fühle mich hier extrem wohl. Vielleicht, weil sich hier alle untereinander kennen. Wilhelmsburg ist groß. Hier gibt es viel Platz. Vielleicht haben wir hier ja auch einen Vorteil, weil wir Ausländer sind. (lacht)

Ihr nennt euch Infection, auf eurer Website zeigt ihr so ein leicht krankhaftes, morbides Image. Früher habt ihr mal irgendwo gesagt, eigentlich wäret ihr ganz normal, aber in Verbindung mit Bühne und Musik erschafft ihr ein Image, im Sinne von Visual Kei. Dieses Image ist aber doch irgendwie Ausdruck eurer Persönlichkeit, oder? Das Dunkle, Morbide... Wie normal seid ihr - oder wie dunkel?
Tümay: Privat geben wir uns nicht so wie auf der Bühne. Es liegt daran, dass wir nur auf der Bühne das Ventil aufdrehen können.
Mensur: Man könnte sagen, dass sich im privaten alles aufstaut.
Tümay: Ja, aber wir laufen sonst nicht irgendwie dunkel herum, jedenfalls nicht im Alltag. Es tut einfach gut, sich auf der Bühne auszutoben.
Emal: Bei uns hatte ich immer das Gefühl, daß unser Erscheinen, unser Styling, das was wir auf der Bühne durchziehen, zu uns paßt, das ist nicht fremd, das sind wir.


Tümay
Ich hatte euch zum ersten Mal als Support zu Lacrimosa im letzten Jahr gesehen, da wart ihr optisch noch als weiß umwickelte Patienten unterwegs, so wie bei Myspace. In diesem Jahr habt ihr euch nicht so an den Krankenhaus-Look gehalten. Legt ihr nicht mehr soviel Wert auf optische Elemente?
Tümay: Diesen weißen Patientenlook heben wir uns eher für spezielle Momente auf. Der ist ja auch sehr aufwendig.
Mensur: Es hängt von den Möglichkeiten ab. Meistens ist der Backstage-Raum ziemlich eng und dunkel. Für das Styling brauchen wir viel Platz, Zeit und Ruhe. Im Logo oder im Knust bietet sich eher der schwarze Stil an, der ist einfacher. In der Großen Freiheit hatten wir den Kaiserkeller als Backstage, da haben wir alles machen können.
Emal: Aber wir haben keine Scheu, auch mal was Neues auszuprobieren.
Tümay: Außer unsere Genitalien zu zeigen.
Emal: Das nicht. Und wenn schon, machst du das! (lacht)
Mensur: Wir können uns auch eine Bühnenshow vorstellen, zu der wir in Rollstühlen reinkommen. Aber mit solchen Shows sind wir noch beschränkt, denn uns fließt das Geld nicht gerade aus den Fingern. Wir könnten viel mehr raushauen, wenn es finanziell möglich wäre.

Letztlich soll so ein Image und die Bühnenshow ja dazu dienen, die Musik zu transportieren und die akustischen Qualitäten zu unterstützen. Wie würdet ihr es selbst sagen - was sind die akustischen Qualitäten, was ist das Besondere an eurer Musik?
Mensur: Das liegt größtenteils an Tümay, denn der hat so ein Riesenspektrum mit seinem Gesang. Er kann von ganz tief bis ganz hoch singen, und er kann schreien wie sonstwas. Seine Stimme und sein Auftritt ist auch die Stärke, womit er die Leute auf unsere Seite bringt.
Juled: In Hamburg speziell sind entweder harter Metal oder Deutschrock ziemlich verbreitet. Ich fand immer, wir sollten eine Musik machen, in der wir uns selbst wirklich wiederfinden und die sich abhebt von diesen anderen, hier vertretenden Stilen. Wir sind auf dem Weg, unsere akustische Qualität immer weiter zu entwickeln. Haben wir es geschafft? Ich würde momentan sagen jein...
Mensur: Aber wir bemerken Fortschritte und machen weiter.
Emal: So wie Tümay sein Spektrum mit seiner Stimme hat, haben wir drei anderen unser instrumentales Spektrum in der Musik. Wir versuchen, daß sich jeder Song von den anderen unterscheidet und wir uns nicht wiederholen.

Wie arbeitet ihr zusammen? Entwickelt ihr als Team eure Songs, oder gibt es einen Komponisten unter euch bzw. einen, der die Texte schreibt?
Mensur: Wir versuchen zumeist, als Team unsere Stücke gemeinsam im Proberaum zu entwickeln, weil wir privat nicht soviel Zeit haben. Emal entwickelt schon zuhause verschiedene musikalische Ideen, ich schreibe meistens die Texte. Tümay hat die Einfälle zu Gesangsmelodien. Juled steuert die Riffs bei.
Tümay: Aber wir regen uns auch gegenseitig an. Unsere Verständigung beim Proben ist sehr spontan. Wir versuchen, daß jeder seinen Part individuell entwickelt, aber im Austausch mit den anderen.
Mensur: Und wir teilen die Arbeit. Zum Beispiel, daß auch Tümay an den Texten mitarbeitet, Juled auch seine Ideen dazu gibt und man sich in jeder Hinsicht ergänzt.
Juled: Wenn ich zum Beispiel irgendwelche Riffs spiele, dann sind die am Anfang noch neu und gerade aus meinem Kopf rausgeflossen und ungeformt. Dazu kommen dann Ideen von den anderen - probier doch mal das aus und versuch, hier mal zu verzerren, oder greif in diesen Bund. Das ist der Feinschliff, der meine Riffs am Ende für alle perfekt klingen läßt.
Emal: Was ich auf jeden Fall sehr stark spüre ist, daß wir drei Instrumentalisten - Juled, Mensur und ich - das Gleiche fühlen, wenn wir spielen. Bei Tümay ist das anders, weil er singt. Wenn wir zusammen jammen oder improvisieren, sind wir drei wie ein Instrument und in allen Kleinigkeiten total aufeinander abgestimmt.
Mensur: Wir fühlen uns so miteinander verbunden, das das von selbst kommt.
Juled: Wir wissen, was die anderen denken, weil wir schon solange miteinander spielen und zusammen sind.

Spielst du auch noch daneben irgendein Instrument, Tümay, oder ist die Stimme dein Ausdrucksmittel?
Tümay: Ja, also in der Band bin ich der Sänger. Ich hab nur früher mal von meinem Vater gelernt, orientalische Snare zu trommeln, tackta-di-tacka-di-tacka-di-bum.
Emal: Ich beschäftige mich viel mit Gitarrespielen, damit ich mich besser mit Juled verständigen kann. Er versteht mich hoffentlich meistens. (lacht)
Juled: Die Melodien eines Songs gehen ja zum großen Teil von der Gitarre aus. Baß und Schlagzeug sind mehr für den Beat und zum Füllen da.
Emal: Wobei ich sagen muß, daß Mensur auch mit Harmonien kommt.
Mensur: Naja, ich spiele erstmal das Grundgerüst und dann baue ich darauf auf, damit es auch speziell klingt. Wenn ich so sagen kann, da kommen von mir leichte Pop-Einflüsse. Wenn ein spezieller Chorus einsetzt, falle ich manchmal aus der Reihe und aus den Grundtönen heraus mit irgendwelchen Wechseln, die im Hauptthema nicht vorkommen.
Emal: Ihm fallen oft sehr gute Sachen ein. Seine Art Baß zu spielen ist auch etwas, was uns sehr von anderen Bands unterscheidet.


Mensur
Im letzten Jahr habt ihr einen Management-Vertrag abgeschlossen mit Che!Music von Eduardo Garcia. Wie ist es dazu gekommen und wie entwickelt sich das?
Mensur: Auf jeden Fall haben sich dadurch schon viele Türen geöffnet. Da wir ein Privatleben haben - Schule und Studium - dauert es bei uns natürlich etwas. Durch ihn sind wir in die Lage gekommen, hochqualitative Demo-Tapes zu produzieren und mit professionellen Leuten zu arbeiten. Das ist eine wertvolle Erfahrung. Bei einer Studioaufnahme lernen wir soviel, als wenn wir zwanzig Mal geprobt hätten. Heutzutage, das ist ja bekannt, braucht man Beziehungen, um weiter zu kommen. Wir Wilhelmsburger Jungs brauchen diesbezüglich unbedingt Unterstützung. Alleine wären wir nicht da angekommen, wo wir jetzt sind. Che!Music hat uns erstmal beobachtet und gewartet bis wir bereit waren. Die haben gesehen, daß wir langsam fit werden für mehr, daß wir zusammenhalten und weitermachen.

Das ist ja jetzt ja auch ein kritischer Zeitpunkt, an dem ihr die Schule hinter euch laßt und jetzt mit Studium beginnt.
Mensur: Ja, das ist zeitplanmäßig auch etwas anstrengender, aber immer noch machbar. Das Gute ist, daß wir keine Pendler sind, sondern Studienplätze hier in Harburg haben. Man muß aber zugeben, daß wir nicht fünf Mal in der Woche proben können. Wir kriegen das aber hin und machen in jedem Fall weiter.

Ihr arbeitet nun an einer CD in voller Länge, die Ende des Jahres erscheinen soll. Wie steht es damit?
Mensur: Wir wollen jetzt kein Versprechen abgeben, man weiß nie, was passieren kann. Aber wir sind dabei, unsere Songs für das Album passend zu machen und an ihnen zu feilen. Wir sind fleißig beim Liederschreiben und arbeiten daraufhin, daß wir in diesem Jahr eine CD rausbringen werden. Die Fans warten schon so lange darauf - und wir warten auch schon so lange darauf. (lacht)

Und diese Produktion wird auch von Eduardo Garcia in die Wege geleitet?
Mensur: Ja, auf jeden Fall. Unser Team wird größer, Eduardo Garcia, Rafael Ortega, Axel Mackenrott.
Tümay: Die Band besteht nicht mehr aus vier Leuten. Wir bezeichnen die nicht als unsere Manager, sondern als einen weiteren Teil unserer Band. Das macht uns stark.

Ihr habt Anfang dieses Jahres eine Single herausgebracht mit den drei Stücken ("ASHES TO DUST", "DEVOUR FROM INSIDE","42 CORES"), die man sich auch auf der MySpace-Seite anhören kann. Sind das sozusagen eure Hits?
Tümay: Es sind drei Songs, die sehr gut ankommen. Es sind für mich persönlich nicht meine Hits. Aber jeder von uns würde andere Lieblingssongs nennen.
Emal: Wir haben inzwischen schon die Erfahrung gemacht - die Erfahrung macht wohl jede Band nach einer gewissen Zeit - daß es Songs gibt, auf die wir eigentlich gar nicht mehr so richtig Bock haben, aber die von unseren Fans doch immer wieder gehört werden wollen.
Mensur: Normal, denn wir spielen diese Songs dauernd auf und ab. Wenn uns jemand aus dem Schlaf aufwecken würden, könnten wir die sofort spielen.
Tümay: Ich finde das schon heftig, daß einige Leute die Songs richtig mitsingen können. Wir haben keine Texte veröffentlicht, keine CDs, aber die können mitsingen.

Sind die Texte wichtig für euch, also fändet ihr es gut, wenn man sich damit auseinandersetzt, weil sie sozusagen eine Botschaft beinhalten?

Mensur: Die Texte sind wie offene Kurzgeschichten. Das Ende kann sich jeder selbst ausdenken. Auch bei den Texten sind unterschiedliche Interpretationen möglich. Der eine sieht darin Bananen, der andere tiefgründige Elemente, die er mit seinem Leben in Verbindung bringen kann. Wir sprechen Themen an, die uns beschäftigen. Zum Beispiel das Thema "Wahnsinn", und in metaphorischer Auseinandersetzung damit erkennt man Aspekte von Wahnsinn. Es hat meistens mit negativen Gefühlen zu tun.
Tümay: Aber wir sind keine Emos! (lacht)
Mensur: Ja, so wurden wir auch schon mal abgestempelt als die dunklen Brüder von Tokio Hotel.
Emal: Unsere Texte sind unterschiedlich. Wie schon gesagt, viele Texte schreibt Mensur, aber es kommt auch vor, daß ich mal einen Songtext verfasse. Ich mag es, Sachen darzustellen, die tabu sind, richtig pervers und dreckig.


Juled
Was macht das Leben neben Infection? Emal hat noch zwei weitere Projekte laufen, solo als Malius und als Drummer bei The Crystal Apes, was beides wesentlich elektronischer klingt. Wie sieht´s bei den anderen aus?
Tümay: Musikalisch nichts daneben. Privat mache ich Taekwondo und gehe zum Fitneß. Außerdem spiele ich gern. Ich bin ein leidenschaftlicher Zocker.
Mensur: Ich schreibe viele Kurzgeschichten. Ich versuche eigentlich auch, so eine Art kleinen Roman zu verfassen, sonst bin ich ein kleiner Nerd. (lacht)
Juled: Ich führe so ein Standartleben, was so ein Jugendlicher führt, in einer Band zu spielen, daran zu arbeiten, das Studium erfolgreich zu beenden und die Zeit, die übrig bleibt, einfach zu genießen. Ich gehe auch sehr gerne zum Fitneß.
Emal: Sieht man das nicht bei ihm? (lacht)
Mensur: Der Schrank unserer Band.
Juled: Ich wurde schon als Kommode getauft.

Ihr seid bis jetzt zur Schule gegangen. Was folgt nun, was sind eure persönlichen Zielsetzungen? Studium? Musik? Was sind eure Pläne als Band für die Zukunft?
Tümay: Wir wollen einfach unsere Musik der Welt zeigen. Das, was wir machen und was unsere Leidenschaft ist, den Menschen zu zeigen. Wir rennen nicht Geld oder Ruhm hinterher, sondern wir wollen unseren Traum leben.
Juled: Aber Geld spielt schon eine Rolle. Was wir vorhin sagten über Bühnenshows, hängt ja auch von den finanziellen Möglichkeiten ab. Wenn man erfolgreich ist, kann man mehr Geld verdienen und kann sich damit mehr leisten, bessere Instrumente, besseren Sound, bessere Effekte, und mehr zeigen.
Emal: Ich würde schon sehr gerne davon leben, dann hätte ich meinen Traumjob erreicht.
Tümay: Wir sind eine showlastige Live-Band wie wir uns präsentieren. Das möchten wir natürlich noch mehr verbessern. Dafür brauchen wir natürlich das Finanzielle. Wir haben so viele Ideen, die wir bisher aber noch nicht präsentieren können.

Würdet ihr gerne mal auf Tour gehen, vielleicht als Support für eine bekanntere Band? Mit welcher Band könntet ihr euch vorstellen zu touren?
Mensur: Darüber haben wir uns bisher noch keine Gedanken gemacht.
Juled: Ich persönlich kenne keine Band, die in so eine Musikrichtung geht wie wir. Wir versuchen, von verschiedenen Stilen her was einfließen zu lassen oder zusammenzufügen.
Tümay: Hat aber auch den Vorteil, daß wir flexibel sind. Wenn wir mit einer Band touren sollten, die eher härter ist, würden wir natürlich ein Programm spielen, das unsere härteren Songs präsentiert. Wir hatten mal in Kopenhagen ein Konzert, unser erstes Konzert im Ausland, und die Fahrt hin und zurück war einfach einmalig, wir hatten soviel Spaß in diesem Bus. Das würden wir gern mal länger machen. Darum wären wir auch richtig heiß auf eine Tour.
Emal: Privat kommt es in letzter Zeit nicht mehr so oft vor, daß wir zu viert etwas zusammen unternehmen. Wir proben und spielen natürlich zusammen, aber jeder hat so seine Kreise. Klar sind wir alle Freunde, aber die Gruppe so zu viert privat ist eher die Ausnahme. Das war das Geile bei der Reise, denn wir verbrachten viel Zeit miteinander und Spaß.

Vielen Dank für das Interview. Noch irgendwelche Abschlußworte?
Mensur: Jeder, der Lust drauf hat, kann Musik machen, man soll sich nur trauen und dabei zeigen, daß man individuell sein darf. Viele setzen sich zu sehr an bekannten Schemata fest, anstatt was eigenes zu machen. Man muß es versuchen, auch wenn es mal zu Niederlagen führt, individuell zu sein, zu experimentieren, da darf man nicht aufgeben.
Emal: Man muß einfach sein Ding durchziehen und dabei keine Angst haben.
Autor: Andreas Torneberg, Photos: Infection (Daniela Glunz)
Eingetragen am: 2010-08-01

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