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Last CareZ
STALKERs Fresh Act – Juni 2009


Kölns angesagte Newcomer-Metalband „Last CareZ“ rüstet sich für den Durchbruch. Die erste CD ist schon produziert, ein halbes Dutzend Gigs haben die fünf Kölner schon in der Szene absolviert, die nächste Langrille ist in Vorbereitung. Was jetzt noch fehlt, ist das passende Label. Ich treffe die Band am frühen Abend in einer bekannten Biergartenkneipe im Stadtteil Köln-Ehrenfeld. Es ist Mitte der Woche und im Gastraum geht es noch recht ruhig zu. Mit dabei sind Thomas Wirtz (erster Gitarrist), Pierre van Endert (Gesang, Gitarre, Komp. u. Lyrics) und der Bassist Lars Kaufmann.

Wer sind Last CareZ?
Lars: Ich bin Lars und das ist CareZ. (Allgemeines Lachen)
Pierre: Das war so klar, dass das kommt. Der Lars spielt den Bass. Vorteil: Dumme Sprüche. Nachteil: Dumme Sprüche. (Lachen)



Wie würdet Ihr selber Euren Musikstil bezeichnen?
Pierre: Ich will es eigentlich nicht sagen: Frauenmetall.

Wer sind eure musikalischen Idole, was sind eure wichtigsten musikalischen Einflüsse?
Lars: Metallica, Megadeath, Motörhead, Pantera
Thomas: Bei mir kann man das nicht so genau sagen. Es gab viele Einflüsse. Ich fand Iron Maiden schon immer total geil. Aber auch diverse andere Metalbands. Klassik auch. Bach, Beethoven, die ganzen alten Haudegen.

Du nimmst das also alles von der musikalischen, virtuosen Seite?
Thomas: Für mich ist Musik entweder gut gemacht oder anderweitig ansprechend. Das ist der Fall, wenn der Ausdruck gut ist oder jemand ein paar coole Ideen verwirklicht. Das kann aber auch mal ein Pop- oder ein Punksong sein. Je nach dem, wie es gerade der Stimmung entspricht.
Pierre: Bei mir ist das schwer zu sagen....

Na komm, eine Lieblingsband?
... na gut es gibt einen, wenn ich dessen Soli höre, dann geht mir alles auf: Slash! Und Brian May finde ich ganz große Klasse. Sänger? Ja, Freddy Mercury. Da geht nichts drüber, glaube ich. Ansonsten gibt es bei mir keine konkreten Vorbilder. Ich denke halt in Tönen. Ich hatte schon einmal einen Ohrwurm, weil einer vor mir am Geldautomat was gezogen hat und die Pieptöne haben mich an eine Melodie erinnert, von der ich dann den ganzen Tag einen Ohrwurm hatte. Das ist etwas, was meine Freundin nicht versteht, leider, wenn ich sie imitiere. Das mache ich nicht, um mich über sie lustig zu machen, sondern weil es schön klingt. Das ärgert sie, glaub ich. Gut, vielleicht zieht sie mich damit auch nur auf, will mich quasi necken und lacht sich innerlich tot, nur ich Hornochse merke es nicht, keine Ahnung... Fakt ist, dass sie oftmals so wunderschöne Töne von sich gibt, da kann ich nun mal nicht anders als diese Melodie nachzusingen!! *lach* Ich höre einfach auf alles. Von Prügel-Metal bis Hip Hop. Alles mögliche. Den Popeinfluss kann man ja bei uns auch nicht so ganz leugnen.


Euer Bandname Last CareZ wirft Fragen auf. Was bedeutet er und wie kamt ihr drauf?
Pierre: Der ist witzigerweise gar nicht von uns. Der ist von unserem ehemaligen Gitarristen. Wir waren ursprünglich mal zu fünft. Der Alex, von dem ist der Name, der kam da irgendwie drauf. Frag mich nicht wie. Keine Ahnung. Ist ja auch egal.

Aber er bedeutet letzte Liebkosung?
Pierre: Ja, genau.

Vor dem Tod oder vor dem Weggehen?
Pierre: Kann auch das Ende einer Beziehung sein. Was auch immer. Bezeichnet auch eine Gegensätzlichkeit, in der wir uns auch sehen, weil das bei uns auch der Fall ist. Auf der einen Seite harte Riffs, auf der anderen Seite flechten wir da weiche Pianotöne mit hinein.

Worum geht es in euren Songs? Was ist eure Inspiration?
Pierre: Größtenteils verarbeite ich eigenen Scheiß damit....

Das große Thema Liebe?
Pierre: Auch, klar. Nö, aber auch Privates, Selbstfindung. Welchen Weg soll ich einschlagen. Das kann auch irgendeine banale Situation gewesen sein. Ein Streit mit irgend jemandem, so was halt. „Declaration of Love“, ich denke mir, da muss man nichts zu sagen. Das hat was mit Liebe zu tun. „The chamber“ Das ist auf einen Streit zurückzuführen. „Freak“, da mache ich mich über eine gewisse Sorte Frauen (Schicksen) lustig.

Hast Du Probleme damit, das ins Englische zu übersetzen?
Pierre: Mittlerweile geht das immer besser. Die ersten Texte, muss auch ich zugeben, die ich geschrieben habe, da kriege ich das kalte Kotzen. Da denke ich mir Uiuiuiui.



Wie werden bei auch im allgemeinen Songs geschrieben? Braucht Ihr dafür eine gewisse Örtlichkeit, eine Gitarre oder das Klavier?
Pierre: Unterschiedlich. Es gibt Songs, die entstehen, weil ich es gerade krampfhaft versuche oder sie entstehen durch Zufall. Das Riff von „Down to fall“ z.B. ist mehr oder weniger zufällig entstanden. Genauso wie „Vicious Circle“. Dann kommt es auch immer wieder vor, dass ich meine Hand auf die Saiten lege und plötzlich ist es da. Ich weiß es auch nicht. Es kommt einfach. „Declaration of love“ ist in fünf Minuten entstanden auf dem Weg vom Internetcafe zu mir nach Hause. In meinem Kopf, komplett. Da bin ich auch ein wenig stolz drauf.
Lars: Göttliche Eingebung.
Pierre: So ungefähr.

Nimmst Du das vorher schon auf und spielst es den Bandmitgliedern dann vor oder steigen die anderen einfach so locker mit ein?
Pierre: Bisher ist das immer so gelaufen, das ich die Songs daheim am Rechner produziere und dann spiele ich das den Jungs vor. Die meisten Songs finden sie gut, aber ab und zu ist dann einer dabei, den....
Lars: Wir haben einfach noch ein Mitspracherecht.

Was ist das Wichtigste, was ein guter Song haben sollte?
Thomas: Da kann ich nur anknüpfen an das, was ich eben sagte. Ein Song kann interessant sein, weil er technisch gelungen ist oder eine gute Melodie hat oder einfach ein gutes Riff.

Oder wie man heute sagt: Eine gute Hookline?
Thomas: In meinen Ohren ein hässliches Wort, aber letztendlich meine ich das. Ein gutes Riff oder eine gute Melodie oder eine gute emotionale Aussage, ob es jetzt was aggressives ist oder etwas sanftes. Kann jetzt gut abrocken oder auch einfach ein schöner Song sein.
Pierre: Da lege ich auch sehr viel Wert auf eine gute Hookline. Wollte ich gerade mal so einwerfen.
Thomas: Optimal ist es natürlich, wenn man diese drei Sachen miteinander verbinden kann. Es gibt ja auch Songs, die haben ein cooles Riff, ne gute Hookline und sind dann auch handwerklich gut gemacht. Pierre z.B. hat ein Haufen Songs, die unheimlich abgefrickelt sind, technisch virtuos, aber die trotzdem auch jemandem gefallen könnten, der als Nichtmusiker den Song hört. Manche Songs sind nur für Musiker interessant, manche sind für Laien interessant. Wenn Du technisch cool spielst, trotzdem gut, wenn du den Song auch einem Nichtmusiker vorspielen kannst und der sagt: Gefällt mir.

Wie würdet ihr euren Sound in 3 Adjektiven beschreiben?
Lars: hart, weich, eingängig.
Pierre: Finde ich gut. Das meinte ich. Der Lars haut es einfach so raus. Von dem kam ja auch der Scheiß mit dem Frauenmetal.
Lars: Hart, weich und geschmeidig, finde ich aber auch gut.
Pierre: Hart, geschmeidig und eingängig, so machen wir das.
Thomas: Geschmeidig passt ja auch irgendwie zu Frauenmetal.
Pierre: Frauenmetal ist jetzt unser Markenzeichen.

Wie schwer ist es für eine Kölner Band in der Szene Fuß zu fassen?
Pierre: Sauschwer!
Thomas: Gerade hier in Köln ist alles total überlaufen mit Bands. Ich schätze alleine hier in der Straße sind wahrscheinlich hundert Proberäume mit Bands, die irgendwie was reißen wollen. Gerade da ist es schwer, sich aus der breiten Masse abzuheben.
Pierre: Fahr mal einen Abend mit der U-Bahn durch Köln, du wirst bestimmt eine Hand voll 19-20 jährige mit Gitarrenkoffer sehen.
Thomas: Die Konkurrenz ist einfach total groß. Es gibt unendlich viele Bands in Köln und zum anderen ist das Publikum auch total übersättigt. Weltklasse Leute spielen hier in Köln und Du sagst: ´Komm lass uns mal ein kleines Konzert kostenlos kucken`. ´Nee, ich wohne zwar nur hundert Meter weiter, habe aber keinen Bock den Arsch zu bewegen´. Sind halt alle übersättigt. Und es macht eigentlich fast mehr Sinn aus Köln rauszufahren, weil das Publikum da viel dankbarer ist.

Ihr habt also schon ein paar Konzerte gemacht, wie ist es gelaufen??
Pierre: Die Konzerte waren aus unserer Sicht alle gut, aber es waren eben zu wenig Leute da.

Das Konzert in der Bütze (siehe Stalkerbericht hier ) fand ich persönlich sehr gut.
Pierre: Ach, bei dem Antinazitreffen? Da hatten wir echt schweinisches Glück. Das war aber auch wirklich gut organisiert. Das muss man wirklich sagen. Der Laden war fast voll. Insgesamt 250 zahlende Gäste.

Pierre, Du bist Sänger, Songwriter und mittlerweile auch zweiter Gitarrist der Band. Welchen musikalischen Background hast Du? Hast Du Gesangsstunden genommen?
Pierre: Ja, ein paar.

Kirchenchor?
Pierre: Ne, so schlimm dann doch nicht. Nein, ich hatte ein paar Gesangsstunden bei einer Dame in Fulda, meiner Heimatstadt. Dann noch mal ein paar Stunden bei einem anderen Gesangslehrer. Ich sag mal so: Es hat mich in irgendeiner Art und Weise weitergebracht. Ich denke letztendlich bin ich durch das selber einsingen der Texte gewachsen. Was mich in den letzten Jahren am weitesten voran gebracht hat, war meine Arbeit zu Hause mit Rechner und Mikro. Halt einfach einsingen und selber rumprobieren.

Wie bist Du überhaupt darauf gekommen?
Pierre: Weil wir damals in meiner alten Band keinen Sänger hatten. Und dann hatte ich Spaß daran, habe meine Gitarre abgelegt und habe gesagt: Hier komm, lass uns einen fünften Mann ins Boot holen.



Thomas, Du Bist Gitarrist der Band. Du spielst melodischen Hardrock. Mit welchen Effektgeräten arbeitest Du. Welchen Sound magst Du im Moment am liebsten?
Thomas: Oje, da ich mich beruflich auch viel damit auseinandersetze, besinne ich mich dann, wenn ich selber spiele einfach auf Gitarre, Kabel und Verstärker. Einfach ohne Schaltung, ganz puristisch.

Noch nicht mal so ein schöner Wha Wha-Sound?
Thomas: Ja schon, aber in der Band haben wir den noch nicht eingesetzt.
Pierre: Alter, ich stehe tierisch auf Wha Wha. Lass uns mal was damit machen.
Lars: Ich will einen Bass-Wha Wha haben.

Fachfrage an den Bassisten. Kann man den Bass so spielen, dass er sich wie eine E-Gitarre anhört?
Lars: Ja, sicher. Da musst Du Dir eigentlich nur Motörhead ankucken.
Pierre: Lemmy hat seinen Bass ja quasi so verzerrt, dass er sich wie eine schrömmelige Gitarre anhört. Geht schon, hört sich aber meistens Scheiße an.

Wie werdet ihr mit internen Streitigkeiten fertig, die es sicher auch bei Euch gibt?
Pierre: Hatten wir bisher noch nicht. Abgesehen von meiner Fahrweise mit dem Auto (Gelächter)
Lars: Wir haben jetzt nicht so großartige Probleme miteinander, dass man sich jetzt großartig anscheißen müsste.
Pierre: Wir sind ja alles vernünftige Menschen. Vor allem sind wir erwachsen.

Was können die Leute erwarten, die zu euren Gigs kommen?
Pierre: Einen grinsenden Lars. Einen tollpatschigen Pierre, einen kühlen Thomas. Spaß an der Musik und Leidenschaft.

Was sind eure Ambitionen mit der Band? Wo seht ihr euch in 5 Jahren?
Thomas: Viel Kohle.
Lars: Weltherrschaft.
Pierre: Viele Frauen.

Welchen Song würdet Ihr die meisten Chancen einräumen, wenn Ihr eine Single groß rausbringen könntet?
Pierre: „Down to fall“
Lars: Würde ich auch sagen.
Thomas: Sehe ich auch so.

Was sind eure Pläne für die nahe Zukunft?
Pierre: Auftritte und eine Plattenfirma
Lars: Eine CD wird es auf jeden Fall auch geben
Pierre: Sehr wahrscheinlich fangen wir in diesem Jahr noch mit der Produktion an.
Lars: Mit ein wenig Geld von einem Label würde das alles noch schneller gehen.

Vielen Dank für das Interview und viel Glück und Erfolg mit der Band!

www.myspace.com/lastcarez




Autor: Gernot Hermenau, transl. K. Weber; photos: LastCarez, G.Hermenau
Eingetragen am: 2009-05-31

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