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Ankkarock Festival 2010

2010-08-29
Stadt / City Vantaa 
Land / Country FIN 
Web www.ankkarock.fi
 
Veranstaltungsort:
Location
Korso-Park 
Datum / Date14.-15.8,2010 
Bildergalerie / Picturegalerie siehe Text / see text 
Photos: Klaudia Weber, Stefanie Singh 

Von Sonnencreme bis Regenschutz musstest du alles dabei haben, um für das Ankkarock Festival in diesem Sommer gerüstet zu sein. Noch dazu griffbereit, um es im 15min-Takt abwechselnd benutzen zu können... so wechselhaft zeigte sich das Wetter allerdings nur am ersten Tag des Festivals, am zweiten hättest du dir sogar gelegentlich gewünscht, der vorhergesagte Regen wäre tatsächlich eingetroffen... Die 17.000 Festivalbesucher (am Samstag 10.000, am Sonntag 7.000) liessen sich dadurch jedenfalls nicht beirren, ebensowenig die namensgebenden Enten (Ankka=Ente), die ungeachtet der Menschenmassen fröhlich in den Parkteichen planschten.

Samstag 14.8.2010
Beim Eintreffen am Gelände kriegte ich gerade noch einen akustischen Eindruck der Gewinner des Nachwuchswettbewerbes Ankkapoikarock (Musiktalente aus der Schule in Korso, begleitet von den Bands Fiction und Rockspot), die die Ehre hatten, mit ihren Radiohit-Coverversionen das Festival auf der Rock-Bühne zu eröffnen. Und zwar so gut, dass ich zunächst glaubte, Kings of Leon käme vom Band – bis ich realisierte, dass da weibliche Gesangsstimmen erklangen... Beachtlich!

Als die finnischen Powermetal-Veteranen Tarot loslegten, trudelte der Grossteil des Publikums erst ein und wurde mit Hits wie “I Walk Forever” oder “Satan Is Dead” begrüsst.

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Die Setlist dürfte mit der vom Tuska identisch gewesen sein, nur fehlte hier der Chor aus Kuopio. Die Gebrüder Hietala, Marco und Zach, zeigten besonders übermütige Laune (sind ja auch zwei Scherzkekse, seht euch nur mal Marcos T-Shirt hier genauer an...) und rundeten die makellose Show mit “Rider Of The Last Day” und “Traitor” ab.

Stam1na

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legten mit einem wahren Thrashgewitter los, wobei vorwiegend das Material ihrer aktuellen CD “Viimeinen Atlantis” geboten wurde. Da sich langsam die Sonne durchsetzte, fielen nach Pakkolasku auch die T-Shirts – sorry Mädels, da hatte ich keine Fotoerlaubnis mehr... Konnte man sich bei Tarot noch gemütlich einen Sitzplatz im Ausschankbereich aussuchen, war nun alles voll. Gut für die Band, schlecht für mich. Und live klangen mir einige der Clean Vocals doch zu schräg, also stattete ich anderen Bands eine Stippvisite ab.

Auf der wahrlich putzigen Velmu-Bühne hatten die Jahre zuvor die Heavy-Karaoke-Begeisterten ihre Plattform, am Samstag spielten da u.a. Strong Addiction, Ras Henry & Finjam Band sowie die Classic-Rock´n´Roller Caroline vor kleinem aber umso begeistertertem Publikum. Fotos findet ihr hier

Die US-Amerikaner All Time Low hatten vorwiegend die Teens/Twens vor die Korso-Bühne gelockt, die auch beim Fun-Punk Marke Green Day fröhlich mithüpften; so beindruckend hoch wie der auch durch seine kreischpink Gitarre auffallende Bassist kommt aber so schnell wohl niemand... die älteren Semester beobachteten den energiegeladenen Gig lieber wohlwollend aus sicherer Entfernung. Fotos findet ihr hier

Danko Jones
ist ja in Finnland kein Unbekannter mehr, und nach vier Jahren Auftrittspause längst nicht vergessen, das zeigte die ständig wachsende Menge (trotz Konkurrenz PMMP auf der Korso-Bühne). Ich sah die Band hier zum ersten Mal – und das wird auch nicht das einzige Mal sein, mit Sicherheit. Wieder mal Kanadier beim Ankkarock, die mich umgehauen haben. Klassisches Power Trio, und etwas eingeschränkte Bühnenshow, da Gitarre und zugleich Gesang – aber vom ersten Ton an kommen dir schmutzige Gedanken (“I Think Bad Thoughts”), der stampfende dreckige Rock´n´Roll fährt dir in die Knochen, dazu ein charismatisch-sexy Frontmann mit genialen Ansagen...

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Danko zog da beispielsweise über ein Pärchen her, das in der Wiese sass und die Band angeblich total ignorierte, oder veräppelte Fans in den vorderen Reihen (z.b. ein Megadeth-T-Shirt Träger soll da angeblich viel zu kritisch Dankos Gitarrenspiel beobachtet haben), aber auch sich selbst – wortreich intensiv und leidenschaftlich wie seine Musik eben auch. Die Mitsingparts hatten etwas Startschwierigkeiten, aber spätestens bei “First Date” klappten die Publikumschöre perfekt. Fazit: mit oder ohne Sugar High – DJ is indeed delicious! (KW)

The Ark
Recht froh, dem heftigen Regenfall um den Mittag herum entkommen zu sein, erscheine ich rechtzeitig zum Gig von The Ark, den ich hier in voller Länge genießen kann, nachdem dies beim Ruisrock durch die Überschneidungen verhindert wurde. Und was soll ich sagen? Der Besuch eines The Ark-Gigs lohnt sich! Losgelegt wird mit "Take A Shine On Me" aus ihrem aktuellen Werk "In Full Regalia" und hier wird nicht nur eine große Bühnentechnik aufgefahren und schrille Bühnenoutfits getragen und Feierabend. Nein, auch Performance-technisch wird hier alles gegeben und ausgiebigst mit dem Publikum interagiert.

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Mit unter anderem "Clamour For Glamour" und "Prayer For The Weekend" wird ein Konfettiregen an Hits versprüht und das Publikum dankt es den Schweden, indem es fleißig mitsingt und mithüpft und wie bei der fulminanten Zugabe "Calleth You, Cometh I" auch fleißig mitklatscht. Am Rande teilt uns Sänger Ola Salo glücklich mit, dass er vor vier Monaten Vater einer Tochter geworden ist. Dieses Glück wird nur fast getoppt durch ein abgepacktes, rundes Roggenbrot, welches von einem Fan auf die Bühne geworfen wird und welches er immer wieder in die Hände nimmt und ausgiebigst kommentiert. Normalerweise fliegen BH`s und Kuscheltiere auf die Bühne, bei den Glamrockern ist es halt das gute alte finnische Roggenbrot. Ola Salo`s Verbundenheit zu Finnland ist eben kein Geheimnis und so verspricht er, dass The Ark in das Land der tausend Seen wiederkehren werden. Hoffentlich BALD!

Editors
Eine weitere Live-Premiere mit einer ebenso guten Stimmung wie bei The Ark erwartet mich bei den Editors. Sänger Tom Smith bedient abwechselnd die Gitarre und das Klavier und erinnert dabei von der Mimik her sehr stark an Coldplay-Sänger Chris Martin.

Musikalisch lassen sich die dargebotenen Hits wie "Bricks And Mortar" und "Papillon" zwischen Depeche Mode und Joy Division einordnen. New Wave vom Allerfeinsten also und das Ganze aus Großbritannien. Auch hier hoffen wir, dass man ganz bald wieder den Weg nach Finnland findet. (SS)

Auf dem Weg zu Apocalyptica konnte ich noch einen Blick auf das kurz für einige Festivalshows wiedervereinte finnische Rock-Phänomen Don Huonot ergattern, die Vorbilder des diesjährigen Ankka-Motivs. Tatsächlich, sie traten wirklich in diesem “Corpsepaint” auf... (siehe Startfoto). (KW)

Apocalyptica
sind streng genommen einer der wenigen Acts im gesamten Musikbusiness, die wirklich noch innovativ sind. Metal via Cellos: Darauf muss man erst einmal kommen! Und gibt es sowas wie ein negativ zu beurteilendes Apocalyptica-Konzert überhaupt? Die Bühne ist in finsterem Schwarz eingekleidet, so dass nichts von dem Quartett ablenkt, welches seit 2005 zusätzlich von dem Schlagzeuger Mikko Sirén unterstützt wird. Die Show ist aber nicht nur wahlweise zum Träumen schön, wenn die Bühne scheinbar in Kerzenlicht getaucht wird, oder zum Abrocken, vor allem beim immer wieder genialen Metallica-Cover "Seek And Destroy" wo das Publikum den Text aus voller Inbrunst mitsingt. Auch zum Lachen gibt es genug Anlass. Wenn zum Beispiel Perttu Kivilaakso sich seines Hemdes entledigt und so ein unerwartetes Gekreische wie auf einem Boygroup-Konzert auslöst. Oder wenn die Finnen vor der Performance eines sehr melancholischen Stückes ausdrücklich um Ruhe bitten und eine Dame im Publikum trotzdem noch meint, lautstark und aufs Allerschiefste mitträllern zu müssen. Dann kann man sich wahlweise darüber ärgern oder aber darüber lachen. Heute entscheiden wir uns für Letzteres. (SS)

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Es lag wohl an der späten Stunde und gewissen Müdigkeitserscheinungen meinerseits und weniger an den Finnen selbst, dass ich beim besten Celloensemble der Welt erst nach dem ersten Drittel den Funken überspringen fühlte. Nunja, spielten sie doch auch einige meiner Faves (Refuse Resist, Grace) ausgerechnet dann, als ich noch auf Schnappschussjagd war... Am Programm war jedenfalls nichts auszusetzen, eine tolle Mischung aus alten Hits (Metallicas Fight Fire With Fire und Seek and Destroy, wo Eicca sogar mitgrölte!), und brandneuen Songs vom aktuellen “7th Symphony” Album, wie Sacra und End of Me. Bei letzterem enterte wieder Tipe Johnson die Bühne, der auch den Songs I´m Not Jesus und I Don´t Care sein kraftvolles Organ verlieh.

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Ebenso stimmig der emotionale Bogen, vom herzzerreissenden Bittersweet bis zur extrem derben Inquisition Symphony – danach gab es auch eine kurze Pause, wo ich schon dachte, Perttu hätte da echt sein Instrument zertrümmert... aber nein, der Mountain King gab noch seine Aufwartung – ein brillianter Gig zum Abschluss des ersten Festivaltages! (KW)


Sonntag, 15.8.2010
Anstelle angekündigter Regenschauer wartete viel Sonne und brütende Hitze auf die Ankka-Besucher, und ich fragte mich manchmal, wie die Leute AUF der Bühne das aushielten und noch dazu so hyper-aktive Shows liefern konnten. Beispielsweise die erste Band des Tages auf der Puistolava, welche die langsam eintrudelnden Besuchermassen begrüsste:

Reckless Love
sehe ich nun zum 6. Mal - und die Jungs geben mal wieder alles! Leider ist dieser Gig nicht der beste von ihnen, was allerdings am Publikum liegt. Bereits pünktlich zum "Gates Open" um 11:00 Uhr stehen Fans in der ersten Reihe und das, obwohl der Gig erst knapp zwei Stunden später beginnen soll. Mit einem Durchschnittsalter von unter 12 Jahren die jüngsten Fans, die ich bislang gesehen habe, und angesichts diverser Malereien á la "I love Olli / Hessu / Jalle / Pepe" und Herzchen an Armen, Händen, Schuhen und sogar im Gesicht hätte man was anderes erwartet als das stille Hinschmachten während der kompletten Show. Mitrocken tun eher alle die, die sich im Publikum weiter hinten befinden.

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Vermutlich aufgrund ihres jungen Alters scheinen die weiblichen Anhänger auch den Hüftschwung von Sänger Olli Herman noch nicht wirklich schätzen zu können, weswegen er dies auch irgendwann mit einem "Fuck that!" abbricht und stattdessen zu headbangen beginnt. Aber auch Mitsingen ist nicht gerade die Stärke der jungen Damen, was man besonders bei "Born To Rock" merkt und von Olli mit einer entsprechenden "Das könnt ihr besser!"-Geste quittiert wird. Schade, dass hier heute teilweise Lethargie vorherrscht, ich freue mich auf den nächsten Club-Gig, abends und mit etwas extrovertierterem Publikum ... (SS)

Der pralle Sonnenschein passte nicht so recht zum melancholischen Rautalanka-Metalsound von Viikate und deren ironischen Texten bzw Ansagen, wo hauptsächlich dem Sensenmann und seiner Tätigkeit gehuldigt wird.

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Eine urige Band, die dir sofort Grinsen ins Gesicht zaubert – eher trotz als WEGEN der Witze, die da erzählt werden. Ob es eventuell sogar besser ist, dass man als Finnisch-Sprachlehrling nicht alles versteht? Der Sound geht jedenfalls sofort ins Ohr und in die Beine, egal ob (un-)fröhlich swingende Melodien (“Tanssi”) oder derbe Rock´n´Roll- bis Iron-Maiden-gitarrensoundmässige Songs. “Kuu kaakon yllä” vom brandneuen gleichnamigen Album rundete einen absolut gelungenen Gig ab. (KW)
Eher zufällig bekomme ich einen Teil des Viikate-Gigs mit und erst kürzlich sagte Sänger Kaarle Viikate im Interview mit STALKER, dass es bei ihren Songs keine Kenntnisse der finnischen Sprache bedarf, um ihre Musik bzw. das, worum es in ihren Texten geht, fühlen zu können, und das trifft auf jeden Fall zu. Besonders gelungen ist heute die Performance zu "Eräs Kaunis Päivä". (SS)

Viele hatten schon im Lauf der Gigs die Schattenplätze aufgesucht, wobei sich die Velmu-Bühne mit z.B. The Wrecking Queens, The Freza und Suununtai Komitea anbot.
Die meisten sind wohl eher vor der kleinen "Velmu-Lava", um den früheren Hanoi Rocks-Bassisten Sami Yaffa als Stargast zu bewundern. Überraschenderweise handelt es sich bei der „Begleitband“ Philadelphia Dynamite um vier blutjunge Buben mit netten Pseudonymen wie Ziggy Queen (Sänger und Rhytmus-Gitarre), Tommy T.N.T. (Lead-Gitarre), Anthony Tony (Bass) und Mike Dynamite (Drums).

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Kein Wunder, dass Sami das Ganze mit "Rock`n`Roll is not dead!" kommentiert, als er später dazu kommt und mit ihnen "Blitzkrieg Bop" von den Ramones covert. Schön zu sehen, wie Urgesteine des Rock`n`Rolls den Nachwuchs fördern - und mag der Nachwuchs noch so jung sein... (SS)

Disco Ensemble
waren mir bisher gänzlich unbekannt und vermutlich aufgrund des Namens habe ich etwas Ähnliches wie The Ark erwartet, doch weder das Bühnenbild noch die Performance an sich können annähernd mit dem mithalten, was The Ark zu bieten haben. Disco Ensemble haben trotz ihres irreführenden Namens nichts mit Glam, Pop oder Disco zu tun, sondern sind eher der härteren Gangart zugetan.

Dieses kommt auch am besten bei den härteren Songs wie "Bad Luck Charm" zur Geltung, von welchen sie ruhig mehr in ihre Setlist einbauen sollten. Die Menge scheint es genauso zu sehen, springt sie doch bei dem Refrain des hiesigen Songs freudig auf und ab... (SS)

The Baseballs
Nur völlige Taubheit hätte einen davor bewahren können, die Deutschen und ihre Hits nicht zu kennen, gerade hier in Finnland haben die Jungs wie eine Bombe eingeschlagen. Dementsprechend füllte sich das Gelände für den letzten finnischen Baseballs-Sommerfestival-Gig in Rekordzeit, und Ohrenstöpsel wurden hauptsächlich wegen Fan-Gekreische notwendig... Zugegebenermassen skeptisch zu Beginn, wurde ich positiv überrascht.

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Live kommen die 50/60er Rock´n´Roll Versionen von Last in Line, Let´s Get Loud oder Robbie Williams Angels wirklich saucool rüber, die Jungs haben ne Ausstrahlung, als käme der Sonnenschein auch von der Bühne und nicht nur von ganz oben – kurz, diese Band macht einfach Spass. Nicht nur wegen witziger Ansagen – etwa finnisch “me rakastamme teitä” (wir lieben euch) radebrechend, oder dem “Freeze!” Spiel mit dem Publikum (das geht so: total durchgeknallt rumtanzen, einer schreit FREEZE! - und die gerade eingenommene Pose muss gehalten werden, bis ein weiteres Signal kommt). Dabei machten sogar die Leute im Bar-Bereich begeistert mit... Unvermeidlich natürlich ihre Hits Hot´N´Cold und Umbrella (veredelt mit Drumsolo), die leicht abgewandelt geboten wurden, ehe die tolle Begleitband vorgestellt wurde. Die Stunde Spielzeit mit Roxettes The Look als krönendem Abschluss verging da wie im Flug...

Da ich den Baseballs-Gig in voller Länge genoss, gelang es nur, die beeindruckende Zuschauermenge von Mokoma zu dokumentieren. Die finnischen Thrasher bretterten ihren Fans nicht nur altbekannte Hits, sondern auch neue Songs von dem in Bälde erscheinenden neuen Album um die Ohren. (KW) Fotos hier

Michael Monroe
Was soll man zu dieser lebenden Legende bitteschön noch sagen?!? Vielleicht, dass der Gig selbst auch legendär ist, weil auch noch Sami Yaffa und Nasty Suicide mit am Start sind - also fast schon Hanoi Rocks-Reunion? Nasty Suicide vertritt den aus familiären Gründen verhinderten eigentlichen Bandgitarristen Steve Conte. Das letzte Mal, dass Michael, Sami und Nasty gemeinsam auf der Bühne standen, ist 15 Jahre her.

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Getoppt wird die halbe Hanoi Rocks-Reunion nur durch Michael`s üblich wilde Performance und wie wild und Rock`n`Roll dieser Kerl wirklich ist, bewies er am Wochenende zuvor in Osaka, Japan, wo er sich während der Performance mit Slash zwei Rippen brach, was ihn jedoch nicht davon abhielt, gleich am nächsten Tag trotzdem noch in Tokio zu performen. Und auch heute thematisiert er seinen Rippenbruch, um zu entschuldigen, dass er nicht alles geben könne wie üblich. Aber hätte er nichts gesagt, dann wäre man auch nie darauf gekommen, dass ihm was fehlt! Dieses Energiebündel springt, erklimmt mehrfach das Bühnengerüst und führt den einen oder anderen Spagat vor. Neben "Nothin`s Alright" (welches Michael für die in Sachen Outfit kreativen Fans in der ersten Reihe um die Zeile "You`re a 90`s Baby" ergänzt), gibt er auch die brandneuen Titel "You`re Next" und "Motorheaded For A Fall" seines im Herbst erscheinenden Live-Albums "Another Night In The Sun" zum Besten. Letzteres widmet er auch Motörhead, mit denen er im kommenden Winter auf UK-Tour gehen wird. Angesichts solcher Aussichten ist es dann auch nur noch halb so schlimm, dass nun mit dem Ankkarock die Festival-Saison und somit auch fast schon der Sommer endet... (SS)


"Ich bin Straight Edge und mag trotzdem kein Hardcore": Ein Spruch, der irgendwie zu mir passt, jedenfalls kann ich dem Gig von Enter Shikari nicht viel abgewinnen. Jeder, der Hardcore mag, wird hier aber seine helle Freude gehabt haben, inklusive Moshpit in der Mitte des Publikums. Da wird gemosht, bis die Knie bluten und die Ellenbogen schmerzen. Beim letzten Song "Sorry You`re Not A Winner" gibt`s dann endgültig kein Halten mehr. Eine Zugabe gibt`s aber trotzdem nicht, trotz Bitte um selbiger der Fans... (SS)

Children Of Bodom

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Wieder hatte ich das Problem, dass mich der Hauptact des Tages nicht gleich vom ersten Ton weg überzeugen konnte. Vielleicht weil sie für mich so ungewohnt “todernst” loslegten? Die mit beachtlichem Feuerspektakel veredelte Show brachte mich schliesslich auch dazu mitzumachen, denn überall wurde gebangt, was das Genick hergab, auch im Barbereich. Die Bodom-Jungs liessen eine makellose Best-Of-Auswahl ihrer Hits vom Stapel (u.a. Follow The Reaper, Hate Crew Deathroll, Needled 24/7, Sixpounder, Every Time I Die, Blooddrunk), und so ganz hielten sie das Todernste auch nicht durch... Jenni Vartiainen und Lady Gaga kriegten da noch ihr Fett weg, ehe Hate Me! ertönte. Und danach – Schluss??? Was? Echt? Wieder so ein Gig, der irgendwie als viel zu kurz empfunden wurde... hoffentlich machen COB bald auch wieder die finnischen Clubs unsicher!
Also auf Wiedersehen bis zum nächsten Sommer, ihr Entchen im Korso-Park... (KW)

Einen Moshpit in der Mitte des Publikums gibt es auch bei Children Of Bodom. Da ich dieser Musikrichtung nicht sonderlich zugetan bin, wage ich noch einen kurzen Abstecher zu den parallel auftretenden New Wavern The Sounds, um zu sehen, wer von den beiden Bands Zuschauerzahlen-mäßig weiter vorne liegt. Das Ergebnis: Unentschieden. Die beiden völlig unterschiedlichen Bands begeistern ihre ähnlich großen Anhängerschaften gleichermaßen. Für ein paar Gratis-Zuschauer sorgt der nahegelegene Flughafen Helsinki-Vantaa und da es nun auch in Finnland wieder etwas eher dunkel wird, kommt vor allem die Lichtshow bei Children Of Bodom wunderbar zur Geltung. Bleibt am Ende nur die Frage, ob es an Bands wie Children Of Bodom liegt, weswegen man nach dem Festivalende auf dem Weg zum Bahnhof einer Gruppe singender Christen mit riesigen Kreuzen begegnet, die vermeintlich verlorene Seelen zu retten versucht...

Fazit: Ein sehr entspanntes Festival mit einer im Gegensatz zum ebenfalls in Vantaa stattfindenden Myötätuuli-Rock besseren Verkehrsanbindung. Line-Up-mäßig war für nahezu jeden Geschmack etwas dabei, von der Security bis zum Verkaufspersonal war ausnahmslos jeder freundlich und die Krankenschwestern von Coca Cola, die einen während der Gigs charmant mit Gratis-Getränken und T-Shirts versorgten, waren quasi die Kirsche auf dem Sahnehäubchen, denn auch ohne sie hätte es zumindest kostenloses Wasser gegeben und für all diejenigen, denen die Preise an den Essensständen zu gepfeffert waren, gab es günstigere Verpflegung im Wagen der Supermarktkette Alepa käuflich zu erwerben. Da es keine Kritikpunkte gibt, macht das für mich satte 10 Punkte für das Ankkarock 2010. (SS)

Gesamtwertung:

Klaudia Weber (KW), Stefanie Singh (SS)


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9.5/10



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