Bekanntermassen denken amerikanische Liebhaber harter Musik nicht so sehr in Schubladen wie ihre Brüder im Geiste in Europa. Ob eine Band nun Hardcore, Thrash Metal oder Metalcore spielt, interessiert dort nur am Rande. Hauptsache es knallt. Demzufolge gibt es mehr und mehr Bands, die eine Mischung aus allen drei Stilen zocken und dabei munter vom einen Extrem zum nächsten springen.
Ähnlich sieht es bei Seneca aus North Carolina aus. Hier jagen Hardcore-Shouts Thrash-Riffs, verfolgt von Metalcore-Drumming. Je nach Song lässt sich diese Zuordnung jedoch auch beliebig tauschen. Dabei geben sich die fünf Jungs alle Mühe, ihre Mucke so abwechselungsreich und vielseitig wie nur irgend möglich zu gestalten. Akustische Passagen, cleaner Gesang und teils wahnwitzige Breaks und Breakdowns lassen die Songs nie langweilig werden. Leider leidet unter diesen häufigen und mit unter auch sehr krassen Wechsel aber der Spielfluss (und damit das Hörvergnügen) beträchtlich. Auch die stark wummernde Produktion kann nur bedingt überzeugen.
Alles in allem ein solides, wenn auch nicht überragendes Album, dass aber Hoffnung auf eine zukünftige Steigerung macht. Das Potenzial ist auf jeden Fall da.
Timo Päßler
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