Endlich mal Mut! Eine Band, die auf poppige Vorgaben eine feuchten Kehricht gibt: keine stumpfen Schemata, keine Zeitlimits und kein Trendbewusstsein. Ein Mut, der sich auszahlen kann, der aber auch nach hinten losgehen kann!
Mit ``Avoid the Light`` präsentieren Long Distance Calling ihr zweites Gesellenstück, welches auch dieses Mal fast ausschließlich instrumental gehalten ist. Hier bildet `The Nearing Grave` mit Jonas Renkse (Katatonia) als Gastsänger die einzige Ausnahme.
Long Distance Calling verstehen es, mit ihren Songs eine dichte Atmosphäre zu kreieren. Gitarren und Ambience greifen hier nahtlos ineinander.
Aber ist die Instrumentalarbeit auch so faszinierend, dass sie alleine einen Hörer vor dem Player zu fesseln vermag? Hier sehe ich die Münsteraner leider nur bedingt auf Kurs. Ich würde mir etwas mehr Einfallsreichtum beim Bearbeiten der Instrumente wünschen: Wo sind die irren Gitarren Leads? Die wilden Bass Läufe? Oder die Rhythmus variierenden Drums? So langt es leider nur zu (wenn auch sehr gutem) Hintergrundmusik-Format, aber nicht zu einem fesselnden Instrumental-Orkan.
Timo Päßler
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