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- Rezension: AUDIO CD -


YES

2010-10-06
Titel / Title Keys To Ascension (4 CD + 1 DVD) 
Label Proper Records Ltd. 
Web www.myspace.com/yesworld
 
Gesamtspielzeit
Total run time
4 CDs 214 min. + DVD 147 min. 
Vö/Release27 / August / 2010 

Yes. Die Klassiker. Unverwechselbar. Eine Band, die wahrlich Musikgeschichte geschrieben hat und zu einem der wichtigsten Impulsgeber britischer, progressiver Rockmusik zählt. Was kann man dazu noch sagen, was nicht schon längst in den letzten vier Jahrzehnten gesagt worden ist?

Nun, es sind etliche Jahre seit den glanzvollen, strahlenden Tagen vergangen, als diese Band im vordersten Rampenlicht stand. Es sind 16 Jahre vergangen, als Yes ihre Konzerte im März 1996 im Freemont Theatre in San Luis Obispo, Kalifornien, spielten. Damals schon eine Wiedervereinigung mit den Mitgliedern der früheren Glanzzeit: Jon Anderson, Chris Squire, Steve Howe, Rick Wakeman und Alan White. Und doch huldigt eine neue Produktion der Firma Proper Records dieser Performance - mit "Keys To Ascension" in vier CDs und 1 DVD wird der Gipfel an Yes-Präsenz noch einmal zum Leben erweckt und die Magie zumindest digital beschworen.



Nicht nur digital. Schon das Cover erweckt das wunderbare Gefühl einer Rückerinnerung: Roger Dean - britischer Künstler und seinerseits Ikone surrealen Coverdesigns (z.B. Osibisa, Uriah Heep) und seit frühesten Yes-Tagen mit der Gestaltung betraut - ist hier erneut mit seinem Werk vertreten; die Covergestaltung oblag seinem Sohn Martyn: Zeremoniell lässt sich die Verpackung auseinanderfalten und gibt die fünf Scheiben frei. Gewiss, "Keys To Ascension" ist kein neuer Titel, schon 1996 gab es eine unvollständige Doppel-CD unter diesem Namen. Jetzt ist alles komplett, inklusive auf CD 4 das 1995/1996er Studiomaterial. Eine satte Packung.



Es beginnt mit "Siberian Khatru" aus dem 1972 veröffentlichten Album "Close to the Edge" (von mir als aufklappbare LP in deutscher Ausgabe 1973 damals gleich nach Erscheinen erworben). Glasklarer Klang schön transparent, gut abgemischt ein wenig mitten- und höhenbetont, was dem Charakter der Musik entgegen kommt. Also kein tief rumoriger Pop/Rock-Klang, wenngleich der Bass sehr präsent mit seinen komplizierten Läufen zu hören ist. Die alte Yes-Atmosphäre ist sofort präsent, durch den Live-Charakter lebhafter und frischer als in den Studio-Produktionen. Die ganze, konzertante Power wird in langen, komplexen Kompositionen präsentiert. Jon Andersons glockenhelle Stimme schwebt wie eh über die weiten, britischen Felder aus Klang und Imagination. Mit "America" folgt ein Paul Simon-Cover, das allerdings erst 2003 als Bonus bei einer Neuauflage der CD "Fragile" veröffentlicht worden war. Die erste CD schließt mit dem berühmten und wunderbar melodiösen Titel "Awaken".

Wir sind zurück. Zurück in den 70ern. Es fällt sofort auf, dass ausnahmslose alle auf dieser Kompilation veröffentlichten Songs aus den siebziger Jahren stammen, aus der guten, alten Hoch-Zeit. Die - selbst kommerziell erfolgreiche Produktionen aus den Achzigern (z.B. "Owner Of A Lonely Heart") wurden komplett übersprungen; als wenn Yes nicht nur eine personelle Reunion vollzog, sondern eben auch eine sehr bewusste Rückbesinnung auf die alten, konzertanten Inhalte - und dies in einer Zeit, die immer schnelllebiger wurde und schnell verdauliche Songs in Radio-kompatibler Länge forderte. In einer neuen Ära, in denen die verträumten, psychedelischen, spirituellen Rocksinfonien von Yes wie Relikte einer anderen Epoche wirkten.



Eine weitere bewusste Entscheidung bei dieser Neuerscheinung von "Keys To Ascension": Der 70er Highlights des Live-Auftritts stehen nun die "brandneuen" Studiotracks aus den Jahren 1995/1996 gegenüber. Schon auf der zweiten CD mischen sich zwei Studiotracks unter die Live-Aufnahmen. "Be The One" und "That, That Is" sind bereits auf der 1996 unvollständigen Edition dazu gepackt worden. Auch die weiteren hier enthaltenen Studiostücke - auf CD Disc 4 zusammengefasst - hatten schon 1997 ihre Veröffentlichung auf "Keys To Ascension II" gefunden. Ein Stilbruch oder eine offensichtliche Änderung zum 70er Material fällt nicht wirklich auf. Was Stimmung und Komposition angeht, scheint sich Yes auch im Studio - Mitte der 90er Jahre - im Kosmos der früheren Jahre wohl zu fühlen, angereichert durch ein paar Krümel 80er Pop-Drive. Erneut gewissermaßen progressiv. Was Anfang der 70er ungewohnt neue Klänge bedeutet, sind jetzt ungewohnt alte. Auch was die Länge betrifft ("That, That Is" - 19:14 min.). Daher bleibt die Qualität, aber es fehlt die Vision. Für Liebhaber von Yes sind jedoch auch die 1995/1996er Songs eine schöne Sache.



Dies und die nun vorliegende Vollständigkeit macht diese Edition für Yes-Fans und für alle Progressiven im Volk spannend. In dieser unserer Zeit - 2010 - scheint es ohnehin zunehmend zu Rückbesinnungen zu kommen. Was noch vor zehn Jahren als hoffnungslos antiquiert galt, wird nun in einer Phase mangelnder Innovationen als Impulsgeber aufgegriffen. Neue progressive Bands wandeln auf den Spuren musikalischer Ahnen und Pioniere, wozu Yes zählt. Und was vor kurzem noch als nostalgisch galt, wird plötzlich als modern klingend empfunden. Opulente Rocksinfonik und tonal abwechslungsreiche Phantasien rieseln langsam wieder ins Musikleben zurück. Dieses historische Material hat seine aktuelle Bedeutung in unserer "modernen" Zeit.

Und dann gibt es da noch die DVD. Auf 147 Minuten hat man das gesamte Konzert nicht nur für das Ohr, sondern auch für das Auge abgemischt. Die Bildqualität ist auf dem Niveau der 90er Jahre und kann natürlich nicht mit heutiger Technologie konkurrieren. Trotzdem schön, die Musiker live zu sehen, auch wenn das komplette Konzert wohl eher was für den Hardcore-Fan ist - mit sonderbaren visuellen Ein- und Überblendungen. Ein Zeitdokument, wo zum ersten Mal nach 18 Jahren die Yes-Originalbesetzung wieder zusammen musiziert. Weiterhin auch auf der DVD eine Dokumentation zu "Keys Of Ascension" in Form von Kommentaren der Bandmitglieder und ihrem Manager. Und - als Bonuskonzert Yes live in Philadelphia 1979 in alter Pracht. Hier bieten sich interessante Vergleiche zwischen den beiden Auftritten an.



Ein Rundum-Sorglos-Paket für den Yes-Liebhaber oder für den, der es werden will!


CD Disc 1
1. Siberian Khatru (Close To The Edge, 1972)
2. The Revealing Science Of God (Tales from Topographic Oceans, 1974)
3. America (Fragile, 1971)
4. Onward (Tormato, 1978)
5. Awaken (Going For The One, 1977)

CD Disc 2
6. Roundabout (Fragile)
7. Starship Trooper (The Yes Album, 1971)
Studio Tracks 1996
8. Be The One
9. That, That Is

CD Disc 3
10. I´ve Seen All Good People (The Yes Album, 1971)
11. Going For The One (Going For The One, 1977)
12. Time And A Word (Time And A Word, 1970)
13. Close To The Edge (Close To The Edge, 1972)
14. Turn Of The Century (Going For The One, 1977)
15. And You And I (Close To The Edge, 1972)

CD Disc 4
Studio Tracks 1995/1996
16. Mind Drive
17. Foot Prints
18. Bring To The Power
19. Children Of Light
20. Sign Language

DVD
1. Siberian Khatru
2. Close To The Edge
3. I´ve Seen All God People
4. Time And A Word
5. And You And I
6. The Revealing Science Of God
7. Going For The One
8. Turn Of The Century
9. America
10. Onward
11. Awaken
12. Roundabout
13. Starship Trooper


Andreas Torneberg


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8.5/10



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