Soundtracks können etwas frustrierend sein, wenn man den dazugehörigen Film (noch) nicht gesehen hat, daher bleibt das Vergnügen auch hier in Grenzen. Zugegeben, Komponist Hans Zimmer schafft es erneut, ein lebendiges Klangbild der phantastischen Welt der Piraten zu malen; beim Anhören einiger Tracks kannst du die wilden Fechtduelle oder den torkelden Captain Jack Sparrow vor deinem geistigen Auge förmlich sehen. Ohne Kontext der Story wird es eine emotionelle Achterbahnfahrt, die unheimlich-düster und mit einer zarten Knabenstimme beginnt, ein trauriger Piratenchor stimmt später in “Hoist The Colours” ein. Dies bleibt der einzige Gesangsbeitrag, Zimmer konzentriert sich aufs Instrumentale. Fernöstliche Folklore mündet ins bekannte Titelthema (“Singapur”), und diese Stilrichtung dominiert auch diese CD: Dramatisch-bombastische Orchesterklänge, etwas Melancholie, etwas Horror und natürlich auch Humor (“Multiple Jacks”). Ein Gag, der mich besonders zum Grinsen brachte, ist das Ennio Morricone-Zitat bei “Parlay”; das ansonsten ausführliche Booklet – Anekdoten von Mark Wherry und viele Fotos vom Set – gibt über die Hintergründe dazu leider keine Auskunft.
Klaudia Weber
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