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- Rezension: KONZERTE - CONCERTS -


Turmion Katilöt | Deathchain

2007-04-20
Stadt / City Helsinki 
Land / Country Finnland 
Web
 
Veranstaltungsort:
Location
Gloria 
Datum / Date07.04.2007 
Bildergalerie / Picture gallery TurmionK_Deathch07 
Photos: Marina Sidyakina, Mirkku Merimaa 

Das Osterwochenende in Helsinki war absolute gnadenlos! Zwischen Eierbemalen und Postkarten schreiben, war ich auch damit beschäftigt, mich für eine Band zu entscheiden, die ich sehen wollte – dieses Mal war es besonders schwierig, Amorphis oder Turmion Kätilöt. Meine Auswahlkriterien: Amorphis sind unfähig eine schlechte schlecht Show zu spielen, ob nun in einem kleinen Klub oder auf dem größten Sommerfestival. Bei Turmion Kätilöt weiß man nie, was man erwarten soll, denn alle Erwartungen werden dann kurzerhand auf den Kopf gestellt. Ich muss zugeben, dass mich dieses Unbekannte schon sehr reizte, und so warf ich mich in mein Bondage Outfit und machte mich auf zum Gloria.

Der groteske Aspekt dieses Abends war, dass das Gloria im Prinzip ein Theater ist – mit schweren, roten Samtgardinen, komfortablen Samtsitzen und einer halbkreisförmigen Bühne. Im Gegensatz zum Tavastia war das Gloria nicht übervoll, was zugleich angenehm als auch ungewöhnlich war. Ich hätte mir auch nie vorstellen können, dass ich mal ein Extrem Metalkonzert in einem Samtsessel sitzend und mit hochgelegten Füßen sehen würde. Überraschenderweise liefen hauptsächlich normal gekleidete Leute rum und tranken ihr Bier, nicht so viele Metalheads und auch nur ein paar Gothic-Leute...



Deathchain

Keine Newcomer, da dieser Name immer wieder im Zusammenhang mit Turmion Kätilöt auftaucht und man so schon von einer Langzeitzusammenarbeit sprechen kann. Das rührt allerdings wohl nicht von ihren musikalischen Fähigkeiten her, denn Deathchain hatten überhaupt nichts anzubieten, was einen nachhaltigen Eindruck hätte hinterlassen können. Jedes Mal, wenn ich wegging und dann wieder zurück ins Publikum bin, hatte sich der Sound fast gar nicht geändert und auch nicht das gesamte Auftreten der Band. Der Sänger sah irgendwie verwirrt und verkrampft aus, hin und wieder headbangend, aber hauptsächlich lief er zwischen Mikro und Drumkit vor und zurück – überhaupt keine Anstalten mit der Publikum zu interagieren oder auf andere Weise Kontakt herzustellen. Wie immer bei diesen Bands gibt`s 2-3 Die-Hard Fans in der ersten Reihe, die alle Lyrics kennen und zu jedem Riff headbangen, aber abgesehen von den anderen 10 Leuten vor der Bühne, sah der gesamte Platz nur leer und trostlos aus. Sorry, wenn jemand die Band mag, aber dann schreibt mir bitte und erklärt, warum!



Turmion Katilöt
Nach diesem recht ruhigen Beginn war die Zuschauermenge dann bereit für ein bisschen mehr Action! Der Platz vor der Bühne füllte sich ziemlich schnell, aber man konnte immer noch näher an die Bühne rangehen ohne zu Schaden zu kommen. Und mit einer halben Stunde Verspätung war es auch endlich Zeit für Action, baby! Hoffentlich habt ihr eure Moral, Prinzipien und Mamas zu Hause gelassen.

Was ich an der Band mag (und in Finnland gibt`s kein anderes, derartiges Geschöpf, davon seid versichert), ist, dass man nicht keine Meinung haben kann, auf die oder andere Weise werden sie einen doch irgendwie beschäftigen. Sprache spielt dabei keine Rolle, die Lyrics sind in diesem Fall zweitrangig, denn es gibt ne Menge mehr zum drüber nachdenken, als Poesie. Und man WIRD ins Nachdenken kommen, der Puls WIRD ansteigen, es WIRD eine gewisse Verwunderung hervorgerufen werden und so wird man etwas ganz Neues über sich Selbst entdecken.

Normalerweise nutzt das Gloria (ähnlich wie das Nosturi) den unteren Bereich für die Minderjährigen und im zweiten Stock sind dann Bar und Backstagebereich. Zu meiner Überraschung war das Alter an diesem Abend überhaupt kein Thema und so kämpften die erwachsenen Konzertbesucher genauso eifrig um Plätze in der ersten Reihe wie die Hyperteenager. Ich kann nicht sagen, was mich mehr verwirrt hat, die jüngere Generation, die schon total aufgeregt wegen des Gigs war oder die älteren Männer in Anzügen, offensichtlich gerade von der Arbeit gekommen, aber alle waren sich einig und jubelten, feuerten an, sangen mit, bangten, tanzten, GENOSSEN...Es ist unmöglich, gleichgültig gegenüber Kätilöt zu sein! Und es ist genauso unmöglich, vernünftige Fotos zu machen, weil niemand seinen Platz, nah genug an der Bühne, um gute Nahaufnahmen zu machen, aufgeben wollte.



Als ich mir dann endlich einen Weg nach vorn erkämpft hatte, war es auch schon Zeit für die Zugaben, in der die Band normalerweise den etwas extremeren Teil der Show darbietet. Und da steh ich nun, bereit für ein paar pikante Schnappschüsse, als Spellgoth ohne seinen berühmten Minirock zurück auf die Bühne kommt. Anstelle dessen war eine lederne-mit Spitzen versehene Riemen-ähnliche Haltevorrichtung für seinen „männlichen Stolz“, wenn ich mich so ausdrücken darf, getreten. Wenn man schon einmal dem Turmion Erlebnis beigewohnt hat, dann weiß man von dem Mangel an Unterwäsche des Sängers und die Gerüchte von farbenfrohen Piercings in seiner kostbarsten Zone („Christmas Tree“ laut ein paar Insidern) sind nun auch keine Gerüchte mehr, dennoch hab ich es immer noch nicht geschafft, genau zu zählen wie viele Ornamente sich dort insgesamt befinden. Das Publikum, besonders die ersten Reihen, hätte sich nicht mehr wünschen können – die reguläre Kätilöt Bühnenshow, elektrische Geräte und sprühende Funken, Bengalfeuer an den sensibelsten Stellen, fingerlange Nadeln, Lederpeitschen (die mit jeder Show länger und stärker werden), klassische Handschellen und dabei kein einziger Schrei oder auch nur ein Tropfen Blut – jeder gewinnt und geht glücklich heim, allerdings ohne noch eine zweite Zugabe zu fordern...

Das einzig Negative an dem Abend war, dass die Setlist viel zu kurz war, obwohl natürlich alle Favoriten gespielt wurden und dem Showprogramm bestens angepasst waren – ein Theater war demnach doch der richtige Veranstaltungsort.


Turmion Katilöt`s setlist:
Lepositeet
SIKA!
Verat ja Lihaa
Mista Veri Pakenee
Pirun Nyrkki
Liitto
4 Kaskya
Paha Ihminen
Tirehtoori
Encore:
Teurastaja
Karsi

Marina Sidyakina, transl. Kathleen Gransalke, photos: TK, Pekka Saarinen


Kommentare lesen: Warning: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable in /var/customers/webs/stalker/www.stalker.cd/inc/kommentar.inc.php on line 8 0                           Kommentar schreiben

8.5/10



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