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- Rezension: KONZERTE - CONCERTS -


Theatre Of Tragedy | Pain | Sirenia

2005-01-08
Stadt / City Andernach 
Land / Country Germany 
Web www.theatreoftragedy.com
www.pain.cd
www.sirenia.no
 
Veranstaltungsort:
Location
JUZ Live-Club 
Datum / Date28 Dec 2004 

Um einen Industrial- und Gothic-Metal-Abend zu erleben, reisten trotz des nasskalten Wetters und der winterlichen Straßenverhältnisse zahlreiche Anhänger dieses Genre in den JUZ Live Club nach Andernach.

Den ungeliebten Part als Auftaktband an diesem Abend übernehmen SIRENIA aus Norwegen. Wirkt das Publikum zu Beginn vielleicht alleine aufgrund des Winterwetters noch etwas steifgefroren, hat der charismatische Frontmann Morten Veland, der SIRENIA 2001 nach seinem nicht gerade von Herzlichkeit geprägten Abgang bei den Landsleuten von TRISTANIA gründete, die Fans schnell im Griff. Oder ist es dann doch seine liebreizende Sängerin Henriette Borvik, die mit ihrer warmen und klaren Stimme und einer sehr sexy Ausstrahlung durch ihre langen Haare und der ultra engen Korsage mit Lederbustier das Publikum auftaut? Spätestens zum zweiten Song unterstützen einige Headbanger die Band, doch mit Henriette kann sich keiner im Propellerbangen messen. Drummer Jonathan Perez, der auch bei TRAIL OF TEARS aktiv ist, war leider zur Tour verhindert, wird aber würdig durch den EDENBRIDGE-Schlagwerker Roland Navratil vertreten. Dieser schafft es sogar, durch sein progressiv wirkendes Spiel die düsteren Songs gekonnt zu veredeln. Diese dunkle Atmosphäre wird dabei allerdings auch deutlich von den zahlreich eingespielten Samples unterstützt. So kommen Keyboards, Chöre und einige Gesangslinien vom Band. Etwas verwunderlich, dass die Band gänzlich ohne Bassist auskommt. Nach einer guten halben Stunde ist es dann soweit. Morten kündigt mit „Meridian“ vom Debüt-Album „At Six And Sevens“ den letzten Song des Sets an. Leider eine etwas kurze Spielzeit, doch für eine Supportband nicht ungewöhnlich.

Nach einer kurzen Umbauphase kommt mit PAIN aus Schweden der zweite skandinavische Act des Abends auf die Bühne. Peter Tägtgren realisiert mit dieser Formation als Frontmann und Gitarrist sein Soloprojekt und wird dabei mit seinen Jobs als Haupt-Songwriter, Sänger und Gitarrist bei HYPOCRISY, sowie als Produzent zahlreicher Bands und nicht zuletzt als Live-Gitarrist bei MARDUK seinem Ruf als Worcaholic gerecht. Auf der Bühne wird Peter sehr zum Erstaunen und auch zur Freude des überwiegend männlichen Publikums von einer Gitarristin und einer Bassistin unterstützt. Hat man(n) sich bei SIRENA beim Anblick von Henriette noch zurück gehalten, ertönen jetzt vereinzelt die ersten, aber letztlich nur zaghaften, „Ausziehen“-Rufe aus dem Publikum. Den musikalischen Anfang macht PAIN mit „Supersonic Bitch“. Wie auch SIRENIA zuvor kommt diese Combo ebenfalls ohne Keyboard aus; die Synthiparts werden vom Band eingespielt. Doch bleiben die Live-Gitarren, allen voran Peter Tägtren, im Vordergrund - und das ist auch gut so. Ultraschwere Industrial-Riffs knallen den mittlerweile äußerst agilen Zuschauern um die Ohren. Dabei werden mit „Same old Song“ und „Tear it up“ auch Songs von der voraussichtlich im Frühjahr erscheinenden Single bzw. dem für Herbst geplanten Album dem Publikum heute schon präsentiert. Vom selbstbetitelten Debütalbum gibt es jedoch nur „Greed“ zu hören. Der Schwerpunkt der heutigen Songauswahl liegt dagegen beim 2002er Album „Nothing remains the same”. Mit dem sechsten Song des Sets kommt es dann zum Höhepunkt des PAIN-Auftrittes. Beim BEATLES-Cover „Eleanor Rigby“ wird von Peter die Songzeile „... all the lonely people ..„ kurzerhand in „... all the horny people ... „ umgetextet. Die Zuschauer fühlen sich möglicherweise angesprochen und singen lauthals mit. Nun erlebt man ein Publikum, wie man es den ganzen Abend nicht mehr durfte: Kein Bein steht still, kein Arm verharrt in seiner Position. Auch Peters Mitstreiterinnen haben sichtlich ihren Spaß und liefern eine gute Show und wechseln ständig die Seiten, um überall auf der Bühne präsent zu sein. Warum die Basserin sich allerdings eines 6 (in Worten: sechs!)-Saiten-Basses bedient, statt eines wie sonst überwiegend verwendeten 4-Saiten-Bass, bleibt unklar. Denn letztlich spielt die unbekannte Schöne meist eine, nur manchmal zwei Saiten. Mit „Shut Your Mouth“ klingt nun ein Gig aus, an welchem auch Nicht-Industrial-Anhänger sicherlich Freude hatten.

Um THEATRE OF TRAGEDY aus Norwegen zu sehen, haben sich wohl die meisten Freunde des Gothic-Metals eingefunden. Schon beim Opener „Machine“ überzeugt die neue Sängerin Nell, welche im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin Liv Kristine Espenæs über eine deutlich ausdrucksvollere Stimme verfügt. Die Kombinationen aus ihren klaren Vocals und den tiefen Growls von Sänger Raymond I. Rohonniy, insbesondere bei den älteren Songs, sind nahezu perfekt und harmonisch abgestimmt. Das Gesangsduo kann die düstere, romantische Atmosphäre, die besonders das Album „Velvet Darnkness They Fear“ prägt, exzellent umsetzen. Diese ganze Harmonie wird hervorragend von den schweren Gitarrenklängen von Frank Claussens und Vegard K. Thorsens getragen. Auf einen Bassisten verzichten THEATRE OF TRAGEDY seit dem Ausstieg von Eirik T. Saltro gänzlich. Was aber eigentlich nicht besonders stört, lässt doch Lorentz Aspen an den Tasten auch die tiefen Töne gekonnt einfließen. Die Werke „Fade“ und „Storm“ sowie auch „Starlit“ vom vorletzten Album „Assembly“, welche im Gegensatz zu den älteren Stücken wesentlich elektronischer und poppiger klingen, werden vorgestellt. Noch ohne einen Titel ihres gleichnamigen Debüts gespielt zu haben, verlassen THEATRE OF TRAGEDY nach ca. 75 Minuten Melancholie pur die Bühne. Die von den Fans geforderte Zugabe wird kurze Zeit später mit „Toom“, gefolgt von dem zu einem absoluten Klassiker gewachsenen Szenehit „A Hamlet for a Slothful Vassal“ vom Debüt „Theatre of Tragedy“ gewährt.

Michael Kümmet & Dietmar Schäfer


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7/10



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