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U.D.O. - Nahe bei den Fans

U.D.O., echte Veteranen im Metal Business, haben ihr neues Studioalbum „Dominator“ am Start. Udo Dirkschneider und Fitty Wienhold plauderten dazu aus dem Nähkästchen mit dem STALKER auf dem BANG-YOUR-HEAD-Festival.

Hallo Jungs! Wie geht`s?
Udo:Bestens, danke der Nachfrage.

Ist es noch eine Herausforderung, ein Album zu schreiben und aufzunehmen, ist es Arbeit oder Spaß?
Udo:Ein neues Album ist immer eine Herausforderung. Man versucht natürlich immer wieder sein bestes zu geben. Klar das neueste Album ist eigentlich immer der letzte Stand, der zeigt, wo sich die Band gerade befindet. Wir versuchen alles zu kombinieren und irgendwie das unterzubringen, was der Fan von uns erwartet.

Wie lange haben die Aufnahmen zum neuen Output gedauert?
Fitty: Es ist schwer zu sagen, wir haben eigentlich angefangen letztes Jahr schon Ende Mai Anfang Juni. Da haben wir angefangen mit Texten, ersten Gesangsmelodien, dann gab es Ideen die dann so angeflogen sind. Dann hatten wir ´ne längere Pause über den Sommer, dann hatten wir ´ne Tour in Russland, also wirklich angefangen zu arbeiten haben wir ende Oktober Anfang November letzten Jahres.
Udo:Wir haben uns Zeit gelassen, man hat sich einfach die Zeit genommen, und kein Song unter Stress gemacht. Wir probierten einfach so lange aus, bis es uns gefiel. Und aus dieser Sache, versucht man einfach das Optimum herauszuholen.


Gibt es bei Euch sowie einen Hauptsongwriter? Udo, ich denke das bist du, oder?
Fitty: Ich und UDO haben einige Songs geschrieben – soll jetzt aber nicht als Nachteil für die andern gemeint sein – manchmal passt es halt und manchmal nicht. Aber jeder hat bei uns Mitbestimmungsrecht was das Songwriting bzw. die Entstehung eines Songs angeht.
Udo: Wenn man so ein Backstein voller Ideen hat, dann passen manche Sachen rein und manche eben nicht. Der ein oder andere beteiligt sich manchmal mehr, manchmal weniger.

Was ist euch lieber: live zu spielen oder im Studio zu arbeiten? Was bevorzugt ihr mehr, Clubs oder Festivals?
Udo: Jeder Clubgig und jedes Festival ist was besonderes, insofern ist das eigentlich egal. Bei Festivals haste halt ´ne Party, man trifft viele Leute und Bekannte, trinkt ein Bier zusammen. Und wenn man eigentlich auf Tour geht, dann ist das schon was anderes, Wir ziehen das Tourleben und Liveleben dem Studioleben vor.

Warum?
Fitty: Diese Frage ist einfach zu beantworten. Weil du beim Livespielen den Fans eigentlich viel näher bist als im Studio. Im Studio ist man halt als Band alleine und hat nicht die Menschen um sich herum. Und davon abgesehen Metal bzw. Rock´n´ Roll ist live, dann ist das natürlich klar, das dass im Vordergrund steht. Ich würde sagen, auf Festivals sieht man z. B. Bekannte und immer wieder neue, vor allem junge Bands, die man sich anschauen kann, was ja auch für junge Bands sehr wichtig ist, vor Menschenmassen zu spielen, um entdeckt zu werden.
Auf Tour kann man sich vorbereiten, und man kommt raus aus dem Alltag, es einfach geil.

Könnt ihr den durchschnittlichen U.D.O.-Fan beschreiben? Gibt es das überhaupt?
Fitty: Ich sage euch mal ein gutes Beispiel: mit Sicherheit habt ihr mitbekommen, dass es Accept wieder gibt, und da gibt es einfach ein ganz gutes Beispiel hierfür. Die anderen Accept-Musiker haben und um eine Reunion gebeten und die Fans haben sich bedankt, dass wir U.D.O. nicht aufgelöst haben. Das hat uns sehr gefreut. Man darf nicht vergessen, dass wir mit Udo schon zwölf Jahre zusammen sind, dass ist natürlich auch ´ne Sache. U.D.O. hat mittlerweile mehr Alben gemacht als Accept. U.D.O. gibt es länger als es Accept gegeben hat.

Wie sind eure alten Alben entstanden?
Udo: Nun ja, ´Animal House´ war unser erstes Album und das erste Line-Up bei U.D.O war eigentlich ein Herantasten ans Musikgeschäft mit U.D.O. Wir haben in den Anfangsjahren gute Kompositionen gemacht und Liveshows absolviert, alles mit Erfolg. Jede Platte hat ihren eigen Widererkennungswert oder Charakter. Dass ist auch das Merkmal von U.D.O. Man and Machine hat einen anderen Charakter als Solid. Und bei unseren neuen Platte sind wir irgendwo hoch oben angelangt, aber keineswegs am Ende.
Fitty: Wir sind immer für neue Sachen offen, aber wir werden immer unsere Basis behalten. Man braucht nur unsere Scheiben anzuhören, dann weiß man was ich meine. Wir probieren immer neue Dinge aus z.B. neue Techniken, neue Sounds/Effekte etc. Wir versuchen in der heutigen Zeit mitzugehen, und sind an neuen Sounds interessiert, aber wir wollen niemanden kopieren oder gar nachspielen, sodass U.D.O. eben U.D.O. bleibt.

Und welches eurer bisherigen Alben gefällt euch am besten?
Udo: Uns gefällt immer das letzte am besten.


Was denkt ihr über den Underground-Bereich bzw. die Undergroundbands?
Fitty: Dieses Thema ist ein ganz schwieriges: ich glaube, die Bands heutzutage, die haben einfach einen schweren Einstieg, weil es schon so viele Bands gibt. Beste Beispiel: Labels. Immer mehr machen die kleinen Labels zu, so dass es für die Undergroundbands nur eine geringe Chance gibt, an einen Deal bzw. Plattenvertrag zu kommen.

Hinzu kommt, dass viele Leute sie die Sachen downloaden anstatt sie zu kaufen. Somit ist dadurch nicht viel Geld verdient.

Der Unterschied zu früher ist einfach der, dass es damals noch nicht so groß war. Wir konnten überall spielen z.B. in Schulen, Clubs etc. und man konnte immer Menschen erreichen. Die Wege heute sind eindeutig schwieriger, und man muss deutlich mehr versuchen die Internet-Portale zu nutzen. Im Moment werden meiner Meinung nach die Portale zu wild genutzt, das ist noch nicht richtig organisiert. Denn wenn das mal richtig organisiert ist, dann wird´s besser.

Udo: Ich frage mich: wie soll denn eine Band heutzutage dem Publikum nahe gebracht werden? Es ist sehr traurig, denn irgendwann sind die Alten mal weg, und irgendwie soll der Metal doch dableiben.

Der Nachwuchs ist auf jeden Fall da, wir hatten vor einiger Zeit eine Band gesehen, fällt uns grad nicht mehr ein wie die heißt, aber die war klasse.

Was hört ihr sonst noch so außer Metal?
Udo: Alles, wenn ich daheim bin höre ich auch mal Radio.

Was ist die peinlichste CD in eurer Sammlung?
Fitty: Die peinlichste CD? Modern Talking…aber die ist auch gut (lach)
Ne, im Ernst, ich habe viel Müll in meinen Regalen, den ich prinzipiell aussortieren könnte.

Was macht ihr außer der Musik?
Udo: Wenn wir von Tour kommen haben wir nicht viel Urlaub, man relaxt ein bisschen aber das wars, denn das geht ja alles weiter. Man muss ja alles organisieren, man muss sich mit dem Management auseinandersetzen, Shows vorbereiten etc.

Also es ist nicht der Fall, das wir sagen können, jetzt machen wir mal Urlaub. Es geht ja immer weiter, die ganzen Vorbereitungen die sind ja schon im Vorfeld zu machen. Es ist schon ein bisschen stressig. Aber ein positiver Stress.

Themawechsel. Habt ihr Erinnerungen an eure Schulzeit?
Fitty: Schule habe ich mit ach und krach abgeschlossen und im Prinzip oft Schule geschwänzt für die Musik.

Meine Kinder z.B. sind sehr gut in der Schule, ja, ich lese tatsächlich die Zeugnisse meiner Kinder (und verstecke meine eigenen, lach). Und wir stammen aus der Generation, die mit dem Rock´n´Roll aufgewachsen ist und man hat Rock´n´Roll damals auch in der Schule gelebt. Ihr kennt vllt. Die Geschichten aus der Flower-Power-Zeit – auf die Straße gehen (Revolution) usw. das haben wir ja alles erlebt und es spiegelt sich eigentlich auch in uns selber wieder und ich möchte das nicht ein Tag missen.

Ich würde mal sagen, dass klingt jetzt ein bisschen bescheuert, die frühere Zeit in der Schule war ´ne riesige Party. Man ist z. B. Nach der Schule mit Leuten weggegangen, die haste zuvor nicht einmal gekannt, der eine hat ne Gitarre, der andere seine Freundin, der dritte Bier dabei gehabt, und so hat man sich getroffen und ist letzten Endes eine Gemeinschaft geworden bzw. gewesen. Keine Ahnung, da war immer irgendwie eine Party – irgendwo – irgendwie- saugeil!! Wie wir damals das Abi geschafft haben ist mir bis heute ein Rätsel(lach)

Wärt ihr nicht Musiker geworden, was wärt ihr dann?
Fitty: Meine Eltern hatten eine Fabrik in der Werkzeuge hergestellt wurden, die hätte ich im Prinzip übernehmen können. Heute gehört sie meinem Bruder. Ich fühle mich eigentlich als Musiker recht gut. Ich habe mich halt damals für eine andere Richtung entschieden – die Musik – Ich weiß nicht, ob ich mit einem anderen Beruf glücklich geworden wäre – ich glaube es nicht.

Ich empfehle jungen Musikern: lernt erst mal einen anständigen Beruf, und dann könnt ihr immer noch Musik machen.

Noch ein paar letzte Worte:
Udo: Ich hoffe, euch gefällt die neue Scheibe, und viel Glück für die Zukunft. Danke für eure Unterstützung.





Autor: Markus Seibel, photos U.D.O., M. Seibel
Eingetragen am: 2009-08-19

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