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Rock im Park 2008

2008-07-25
Stadt / City Nürnberg  
Land / Country GER 
Web www.rock-im-park.de
 
Veranstaltungsort:
Location
Zeppelinfeld 
Datum / Date06.-08.06.2008 
Bildergalerie / Picturegalerie RockImPark_2008 
Photos: Cindy Bansemer / Eric Schreiner; Rock Im Park 

Vom A wie angebrannte Ravioli bis zum Z wie Zelt - was nicht ganz dicht war, gab es vom 05. Juni bis zum 09. Juni 2008 alles, was das Herz begehrt. Das Leben stand an diesem Wochenende ganz unter dem Banner von ‚ROCK IM PARK‘ und ließ zumindest musikalisch keine Wünsche offen. Wer die Zeit hatte, stand bereits am Donnerstag im Morgengrauen am Zeppelinfeld und wartete bis sich Tür und Tor zum Festivalgelände öffnen, schon zum 11. Mal, zumindest hier in Nürnberg.

Der Freitag beginnt mit blauem Himmel und viel Sonnenschein. Also vorerst Gummistiefel und Ostfriesennerz im Auto lassen.

Die Alternastage lockt mit ‚DISCO ENSEMBLE’. Die texanische Rockband ‚FAIR TO MIDLAND’ sind als nächstes an der Reihe. Der Sound macht neugierig, aber leider klingen die elektrischen Progrock-Töne schnell ziemlich eintönig. So hoffnungsvoll man auch jedem neuen Song entgegentritt, hier fehlt es zwar nicht an Einfallsreichtum, aber dann doch an Kraft und Ausdruck.

Viel Körperkontakt und 40° (ohne Schatten) kennzeichnen ‚FILTER‘, die unlängst zusammen mit ‚DISTURBED‘ und ein paar anderen Showgrößen in Kuwait ein Konzert für die dort stationierten Soldaten zum Besten gaben. Der ehemalige Nine Inch Nails Gitarrist und jetziger Frontmann Richard Patrick steckt vom neuen Stück „What’s next“ bis zum alten Hit: „Hey Man Nice Shot „ pure Energie in Stimme, Dramatik und Theatralik. Live viel besser als zu Hause im Player. Und dort hat das neue Album: ‚Anthems For The Damned‘ aufgrund fehlender Überraschungen und weniger Hochgeschwindigkeitssongs sowieso schon Existenzschwierigkeiten.

Hier und heute wird in dieser Hitze trotzdem alles gegeben, und Bassist John Spiker, Gitarrist Mitchell Marlow und Drummer Mika Fineo lassen das Quartett als eine pulsierende Einheit auf das Publikum wirken. Bei so einem Auftritt macht es auch nichts, dass man des Öfteren die Fontänen der Wasserflaschen abbekommt. Im Gegenteil! Hinterher bot Spiker spontan ‚Foto-Posing’ und ‚Shake Hands’ mit den Fans vor der Bühne.

Während des Umbaus hat sich die Menge noch einmal um ca. 10.000 Menschen vergrößert. Unschwer lässt sich am Merch der Reihen-Nachbarn erkennen, wer jetzt gleich sein ‚Unwesen’ treibt. Da ist vom ‚QUEENS OF THE STONE AGE’ Top, über das ‚KYUSS’- T-Shirt bis zum Girlie mit dem geänderten Molly Hatchet Banner alles vertreten. Die ‚EAGLES OF DEATH METAL’ rocken nun den Park und Jesse ‚The Devil’ Hughes (Gesang, Gitarre), ‚DC’ Dave Catching (Gitarre), Gene ‚Teen Dream’ Trautmann (Schlagzeug) und Brian ‚Big Hand’s’ O’Connor (Bass, Gesang) brauchen keine extra Ansage. Die werden vom Publikum einfach heraus gerufen: „EAGLES...EAGLES...EAGLES!“. Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass zur gleichen Zeit ‚KID ROCK’ auf der Centerstage seinen Auftritt hat. Die Band lässt sich auch nicht lange bitten und tritt unter tosendem Beifall vor die jubelnde Menge. Im für ihn typischen ‚Porn-Style mit 80er-Jahre ‚VonZipper’ Sonnenbrille, engen Schlag-Jeans und Motorradstiefeln sowie Schnauzbart und langen Haaren steht Jesse überwältigt von diesem Empfang am Bühnenrand.

Ein paar grüßende Worte später gibt es Rock’n Roll, wie er purer nicht sein könnte. Und der steckt an! „Kiss the Devil“ und „Whorehoppin“ lässt die Massen tanzen und toben. Nur aus der vordersten Reihe erkennt man Josh Homme, den Sänger der ‚QUEENS OF THE STONE AGE’, ebenfalls Mitglied und Produzent der ‚EAGLES OF DEATH METAL’ sowie auch besten Freund vom Jesse, der sich hinter den Boxen auf der linken Seite der Bühne versteckt und mit jubelt. Zwischen „I only want you“ und dem Cover „Stuck in the Metal“, ebenfalls vom 2004er ‚Peace, Love, Death Metal’ Album ertönen immer wieder die „EAGLES“-Chöre. Die Jung’s können so viel Lob kaum fassen, und Deutschland-Anhänger Jesse bedankt sich bei seinen ‚Lieblings‘-Fans für die tolle Stimmung. Für die Mädels gibt‘s Luftküsse vom ‚Devil‘, die nicht lange unerwidert bleiben. Mit einem Kamm in der Hand demonstriert er kurz darauf ausführlich seine Haar- und Schnauzbartpflege. Ein Entertainer durch und durch eben. Von der letzten Scheibe ‚Death by Sexy‘ hören wir die Hit’s „Cherry Cola“, „Boy’s Bad News“ und „Just Nineteen“ in doppelter Geschwindigkeit, damit auch möglichst kein Musikwunsch unerfüllt bleibt. Viel zu schnell vergeht die Stunde ‚Garagenrock’ und ‚Porn-Party’.

Nach ‚DIE TOTEN HOSEN’ auf der Centerstage zeigt sich der Großteil der Fangemeinde bei der Alternastage jetzt in schwarz gekleidet. „His Infernal Majesty“ besser bekannt unter ‚HIM’ bringen den ‚Dark-Rock’ nach Nürnberg. Ville Valo (Gesang), Mikko Viljami Lindström (Gitarre), Mikko Heinrik Julius Paananen (Bass), Jani Purttinen (Keyboard) und Mika Kristian Karppinen (Schlagzeug) gehören wohl zu einem der erfolgreichsten Musik-Exporte Finnlands und das zu recht.

Das Mädchengeschrei ist groß, als Ville die Bühne betritt und das Konzert beginnt. Ohne Zigarette geht aber vorerst gar nichts und man wird ihn auch in den nächsten 1 ¼ Stunden nicht ohne Nikotinversorgung sehen. Ganz im Gegenteil zu dem alkoholischen Getränkenachschub, der auf sich warten lässt und jetzt nur noch aus Wasser besteht. Vielleicht ein Grund dafür, dass der Sound, die Stimme und die Show heute Abend besonders gut ankommt. „Join me in Death“ und „Wicked Game“ gehen runter wie Öl und auch „Funeral of Hearts“ sowie „Right here in my Arms“ passen einfach zu der lauen Abendluft und dem klaren Sternenhimmel an diesem Abend. Das Billy Idol Cover „Rebel Yell“ gelingt klasse und irgendwie ist jeder, egal ob eingefleischter Fan oder Neu-Ankömmling, absolut zufrieden mit dem Auftritt, den HIM hier geliefert hat.

Schön, dass es jetzt ein paar Leute zu ‚OOMPH!’ und ‚DIMMU BORGIR’ an die Clubstage verschlägt, denn so lassen sich verhältnismäßig bequem die Plätze in der ersten Reihe einnehmen, es gibt eine weitere Portion Wüstensand mit ‚QUEENS OF THE STONE AGE. Zum Intro „Dance to the music“ nehmen Josh Homme (Gesang, Gitarre), Troy van Leeuwen (Gitarre, Keyboard, Gesang), Joey Castillo (Schlagzeug) und die 2 neuesten Mitglieder Michael Shuman (Bass, Gesang) sowie Dean Fertita (Keyboard, Gesang) unter reichlichem Applaus und Jubel die Bühne ein. Eins wissen alle ganz sicher: Hier wird nie die gleiche Setlist mehrmals hintereinander gespielt und keine Show wird wie die andere sein. Dafür steht Josh schließlich mit seinem Wort.

Im Blitzlichtgewitter geht’s es direkt mit „You Think I Ain't Worth A Dollar, But I Feel Like A Millionaire“ los und der anschließende Klassiker vom ‚Rated R-Album’ „Feel Good Hit Of The Summer“ lässt die Massen vom Boden abheben. Im Fotograben entdeckt man zwischen den üblichen Reportern der bekannten Sender und Zeitungen auch Paparazzi mit ganz bekannten Gesichtern. D.C. und ‚The Devil’ haben sich unters Pressevolk gemischt und holen sich die Freunde so direkt vor die Linse ihrer Kameras. Bei den trockenen Krachern „No one knows“ und „Burn the Witch“ geht es heiß her. Michael sprengt förmlich nie da gewesene Ketten und auch Troy und Dean stehen ihm in nichts nach. Als eine Einheit agiert und explodiert die Band förmlich auf der Bühne. Vom neuen Album ‚Era Vulgaris’ gibt es unter anderem „3’s & 7’s“ wie auch „Misfit Love“ zu hören und „Make it whit Chu“ sowie „Go with the Flow“ werden mehr oder weniger als Liebes-Lieder von Josh angepriesen. Vielleicht hat er auch das ‚böse Wort mit F’ benutzt, aber das schreibt sich halt hier nicht so schön. ;-) Auf der Stage und davor ist inzwischen keiner mehr unbewegt und trocken. „Sick, sick, sick“ und „Little Sister“ treiben den Schweiß auf jede Stirn. Wer hier nicht mit macht, wird vom allgemeinen ‚Pogo’ zur Seite gedrängt, und wer sich dagegen stellt geht schnell unter. „Song for the Dead“ ist der letzte der 15 Songs. Ohrenbetäubend ist der Lärm, mit dem die 5 ‚Queens‚ verabschiedet werden. Die Luft brennt noch lange hinterher, für 1 ½ Stunden lag die kalifornische Wüste ganz im Herzen von Nürnberg.

Der Samstagmorgen beginnt so wie der Freitag-Abend aufgehört hat. Die Hitze treibt die Leute schon sehr früh aus den Zelten. Jetzt sind Schattenplätze gefragt. Die gibt es an den Parkplätzen zur Genüge.

Kurz nach Mittag zieht es uns wieder zur Alternastage als ‚ANIMAL ALPHA‘ ein offensichtlich gutes Konzert beenden, und die Flagge bzw. das Banner wird gehisst für ‚SEETHER’. Bei uns ist die aus Süd-Afrika stammende Band zwar noch ein Geheimtipp, aber in Amerika sind sie längst kein unbeschriebenes Blatt mehr. 1999 unter dem Namen Saron Gas gegründet, veröffentlichten die damaligen Mitglieder Shaun Welgemoed (Gesang), Dale Stewart (Bass) und Dave Cohoe (Schlagzeug) ihr erstes Album, das jedoch nur in ihrem Heimatland erhältlich war. Seit der Umsiedlung in die Staaten im Jahre 2001 haben sie unter dem Namen ‚SEETHER’ bereits 5 Alternative-Metal und Post-Grunge-Alben veröffentlicht, und John Humphrey (Schlagzeug) hat Dave ersetzt, der wieder zurück nach Süd-Afrika gegangen ist. In dieser Aufstellung sehen wir sie auch hier.

Viel Zeit haben die Jung’s bei diesem frühen Termin leider nicht bekommen und so wird auch sofort los gerockt. „Like suicide“, „ Fake it“ und „Breakdown“ sind Songs vom neuen Album ‚Finding Beauty in negative spaces’, welches zur Zeit auf Platz 9 der amerikanischen Album-Charts zu finden ist. Und diese kommen wohl auch in Europa gut an. Die Massen heben rhythmisch ab und da spielt es auch keine Rolle, dass es keinen Schatten vor der Bühne gibt. Neben den neuen Liedern hören wir „Remedy“ und „Burrito“ vom ‚Karma and Effect’ Album und die Fans in der ersten Reihe bleiben mit ihrem entworfenen Seether –Plakat nicht unentdeckt. „Broken“ scheint dann auch jeder zu kennen und das Publikum gibt stimmlich sein Bestes. Kein Wunder, denn der Song war auf dem Punisher-Soundtrack, welcher mit der Evanescene-Sängerin Ame Lee neu aufgenommen wurde. Und so singen alle gemeinsam auf und vor der Bühne bis zum Ende des Liedes und schließlich auch bis zum Ende eines sensationellen Konzertes von ‚SEETHER’. Viel zu kurz, aber diese Zeit hätte nicht besser genutzt werden können. Hoffentlich sieht man die Jungs schon bald bei einem ausgiebigen Hallenkonzert wieder.

Der Wechsel zur Centerstage in die vorderen Reihen gelingt ziemlich schnell und wir sehen ‚GAVIN ROSSDALE‘, den ehemaligen Sänger von ‚BUSH‘ live in Bild und Farbe. Seit 2002 ist er jetzt schon solo unterwegs und sein neues Album ‚Wanderlust‘ ist seit kurzem erhältlich. Daraus hören wir „Love remains the same“ und „The skin I’m in“, die zwar wunderschön und balladesk aber für ‚BUSH‘ Fans leider zu slow sind. Für die Mädels ist das wohl eher zweitrangig, schließlich ist er ausgesprochen nett anzuschauen.

Der Abend sollte noch lang werden und so gehen wir instinktiv zum Zelt zurück. Ein guter Gedanke, denn gerade noch rechtzeitig treffen wir in unserer Festival-Villa ein, um dem ausbrechenden Unwetter zu entkommen Aus Regen wird Hagel und aus dem Tag wird die Nacht. Und leider gibt es auch bald im Zelt fließendes Wasser. Zeit, um sich am Auto mit Gummistiefeln und Regenmantel zu auszustatten.

Gut ausgerüstet geht es wieder zum Festivalgelände wo ‚CAVALERA CONSPIRACY‘ an der Alternastage heiß erwartet werden. Nach ‚SEPULTURA‘ ist man gespannt, wie die Zusammenarbeit der Brüder Max und Igor Cavalera in dieser Band funktioniert.

Und das Ergebnis in Form des heuer erschienenen Album’s ‚Inflicted‘ kann sich hören lassen. Die Songs wie „Sanctuary“, „Hex“ oder „Nevertrust“ sind zwar einfach gestrickt und ganz nach ‚SEPULTURA‘ Manier, aber gerade das scheint bei den Cavalera-Anhängern gut anzukommen. Die Masse tobt und die Band dreht voll auf. Nach einer guten Stunde bestem ‚Death-Matal-Trash’ gibt es für Max kein Halten mehr. Mit einem ordentlichen Anlauf setzt er zum ‚Stagediving’ an und springt in die ersten Reihen. Der Jubel ist groß, doch das Bad in der Menge bleibt nicht ohne Folgen. Nach diesem letzten Song, sieht man Max auf beiden Seiten gestützt von der Bühne humpeln. Diese Showeinlage hat es 2 Tage später in Warschau wohl nicht mehr gegeben. Aber auch ohne diese ist ein ‚CAVALERA CONSPIRACY’ Konzert absolut hörens- und sehenswert.
(Fortsetzung folgt)

Cindy Bansemer, transl. K.Weber


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