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Metalfest 2013

2013-07-02
Stadt / City St. Goarshausen 
Land / Country GER 
Web www.metalfest.eu
 
Veranstaltungsort:
Location
Amphitheater Loreley 
Datum / Date20. - 22.06.2013 
Bildergalerie / Picturegalerie MTloreley_13 
Photos: Björn Schmiterlöw 

Donnerstag
Zahnbürste, Bier, Zelt, Schlafsack - alles eingepackt und los geht´s in Richtung Metalfest. Kaum auf der Autobahn kommt die Unwetterwarnung für das Gebiet im Radio. In Koblenz kommt ein mörderischer Hagelschauer nieder und es wird vor orkanartigen Böen und sogar Tornados gewarnt. (Kein Blödsinn!). Hmmm, da fährt man doch gleich mit anderen Gefühlen weiter. Aber das Wetter hält, ist sogar richtig heiß. Gerade rechtzeitig zu Iced Earth, die wie auch die komplette vergangene Tour mit "Dystopia" beginnen, bei dem die ersten Reihen bereits entsprechend steil gehen.

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Wegen der Kürze des Sets werden annähernd nur Klassiker gespielt, Titel aus der Ripper Owens Zeit komplett ausgeblendet. Sound ist anfangs nicht so dolle und wird auch erst ganz zum Schluss besser. Mit Publikumslieblingen wie "Stormrider", "I died for you", dem Schmachtfetzen "Watching over me", bei dem alles den kompletten Text mitsingt, und Titel vom aktuellen Album, wie "V" und "Boiling Point" kann man ohnehin nichts falsch machen. Mit "Iced Earth" ist dann nach etwas mehr als 45min auch leider schon wieder Schluss.


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Doro beginnt ihr Set mit einem einwandfreien "I rule the Ruins". Die German Metal Queen wurde mir in den letzen Jahren durch ihre etwas übertriebene Medienpräsenz und das alljährliche "We are Wacken" Geplärre etwas "too much", wenns aber drum geht zu rocken; tscha - da muss man sagen, sie hat es halt immer noch drauf. Gelernt ist halt gelernt. Wirklich interessieren tut das allerdings nur die ersten 4-5 Reihen, der Rest schaut wohlwollend, biertrinkend zu und kommt nur bei den Klassikern wie "Für immer", "All we are" und "Burning the Witches" aus der Reserve um die Fäuste zu recken.


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Auf Testament hatte ich mich schon sehr gefreut. Die Bay Area Thrasher starten mit "Rise up!" bei dem in der Front Row die Matten en masse fliegen. Ebenso bei "More than meets the Eye" und "Native Blood" Der Sound ist hier auch wesentlich besser als bei den vorherigen Bands. Bei "True American Hate" öffnet der Himmel dann seine Schleusen...ach was er reißt sie auf. Über das Amphitheater geht ein Platzregen sondersgleichen herunter und gut 2/3 des Publikums sucht das Weite, oder eben einen Unterstand. Testament machen mehr oder weniger unbeirrt weiter und die entsprechend Hartgesottenen reißen sich zum Soundtrack von "Dark Roots of the Earth", "Over the Wall" und "The Formation of Damnation" die durchnässten Shirts vom Körper. Klasse Auftritt!


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Danach wirds leider etwas unschön. Der Soundcheck vor Children of Bodom nimmt ewig Zeit in Anspruch und anfängliche "C.O.B." Rufe weichen nach dem x-ten Mic Check ersten Buhrufen. Man wird den Eindruck nicht los, dass Laiho und Co. den Auftritt hinauszögern, um vor die Bühne mehr Publikum zu locken, das ohnehin im Regen auf den Beginn der Show wartet, und knapp bevor das Gegenteil erreicht wird, startet die Show mit guten 25 min Verspätung. So erhält der einzige Festival Auftritt der Finnen einen ziemlich sauren Beigeschmack und trotz solider Show und ansprechender Songauswahl verflüchtigt sich da Publikum langsam immer mehr.

Freitag
Nach einem ausgiebigen Früstück mit lecker Steak und Grillwürstchen (Jawoll! So gehört sich das aufm Festival) beginnt für mich die musikalische Untermalung an diesem Freitag mit den bunten Comicfiguren der Grailknights. Der Schreck währt allerdings nur kurz denn meine Freundin meldet sich und will vom Bahnhof in St. Goarshausen abgeholt werden. Gottseidank!


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Die nächste Band heißt für mich heute Hypocrisy. Meine einstige Lieblings-Death Metal Band hat es immer noch drauf, und zwar richtig. Für mich sind Hypocrisy bis heute die Besten, wenn es um sphärischen Death Metal geht. Mit Titeln vom neuen Album wie "End of Disclosure" und "Tales of thy Spineless" werden zu Beginn gleich mal die Randbedingungen fürs Mattenschütteln festgelegt bevor man mit "Fractured Millenium" der erste Signature Tune das Amphitheater erschüttert. Da gibts kaum ein Halten mehr, und wozu auch. Ein Tägtren kommt, sieht und siegt. Mit "Fire in the Sky", "Elastic Inverted Visions" und der Zugabe "Roswell 47" werden für meinen Geschmack fast etwas zu wenige Klassiker gebracht. Ein "Evil Invaders" wär auch mal wieder nett gewesen.

Zwischendurch wird das Publikum dann noch von J.B.O. zwangsbespasst. Dem einen gefällts, vielen nicht und einige können sich vor Schreck nicht bewegen und werden auch zum Publikum dazugezählt. Die alten Schoten wie "Ein guter Tag zum Sterben" waren ja mal ganz witzig und ein Album wie "Meister der Musik" hat auch der Autor im Schrank stehen, aber irgendwie....ähh...nee.


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Weiter im Text gehts dann nach einem Spaziergang übers Gelände mit Soulfly, bei dem merkwürdigerweise gar nicht mal so viel Fans parat stehen. Dies ändert sich allerdings spätestens beim zweiten Titel "Back to the Primitive" und die Ränge vor der Absperrung werden ganz schön voll. Wäre es möglich, gäbe es spätestens jetzt den ersten Circle Pit, aber das wäre im Amphitheater ein Unterfangen, das zu ziemlich vielen Verletzungen führen würde. Auch so hält man sich von betrunken herumtorkelndem Volk lieber fern. An den Stufen wird schnell mal ein Zahn oder eine Platzwunde an Tribut gefordert. Mit "Seek`n Strike" und einem grandiosen Sepultura Medley bestehend aus "Arise", "Refuse/Resist" und "Dead Embronic Cells" bringt man des Volkes Seele zum Kochen. Was Beine hat, hüpft; was Haare hat, bangt um sein Leben. Mit "What comes around, comes around", dem Muss "Roots" und dem abschließenden "Jumpdafuckup" haben Max und Familie das Publikum genügend angeheizt für das, was da noch kommt.


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Und das heißt in diesem Falle Accept, die mit "Hung, Drawn and Quartered" schon einen Wahnsinnseinstieg hinlegen und ein mit Klassikern und neuen Titeln recht ausgewogenes Set darbieten. Die Spielfreude kann man Wolf Hoffman, Peter Baltes, Mark Tornillo und Co. im Gesicht ablesen und selbstverständlich auch hören. Der Sound ist amtlich, die Band post gekonnt, aber nicht allzu übertrieben, und das Volk des Loreleyfelsens feiert sich selbst und den Heavy Metal in seiner reinsten Form bei absoluten Klassikern wie "Restless and Wild", "Breaker", "Princess of the Dawn", "Balls to the Wall" und "Fast as a shark". Und in dem Moment wird mir erst bewusst, dass ich Accept noch nie live gesehn hab. Tscha! Ordentlich was verpasst, aber besser spät als nie. Sehr guter Auftritt!


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Von Down kann man nie genug sehen und hören. Die Band um Phil Anselmo hat mittlerweile einen ähnlich hohen Stellenwert erreicht wie seinerzeit Pantera, zumindest sehe ich das so. Los gehts mit "Eyes of the South" vom Nola Album von 1995, mit dem man der Audience zeigt, wo der Südstaatenhammer hängt. Mit "Witchtripper" von der aktuellen Purple EP gehts gelichermassen heavy stampfend weiter. Glücklicherweise beschränkt man sich weitgehend auf die Songs der ersten beiden Alben und lässt Titel vom "Over the Under" Album aussen vor. Mit dem Hassbatzen "Lifer", der Kifferhymne "Hail the Leaf" und "Ghosts along the Mississipi” wird dem Publikum eine Demonstration echter Heaviness geboten, die man so nicht alle Tage erlebt. Zwischendurch witzelt Mr. Anselmo noch öfter mal mit dem Publikum, scheinbar wird er nicht so wirklich verstanden, was evtl. an seinem saumässigen Louisiana Slang liegen könnte. Mit einem gottgleichen "Stone the Crows" und "Bury me in Smoke" geht diese Stunde viel zu schnell vorbei.


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Hab ich mich bisher schon übermässig in Superlativen ergangen? Nein? Dann müsste ich jetzt Purzelbäume und Saltos schlagen, denn jetzt kommen Sie! SLAYER! So voll wie jetzt wird das Amphitheater an diesem Wochenende nicht mehr. Alle da! Slayer steigen mit "World Painted Blood" ein und man sieht nur noch Haare und vom Schreien verzerrte Gesichter. Den ersten echten Höhepunkt macht "War Ensemble". Ich mag mich täuschen, aber ich hab den Eindruck, dass es alles Songs sind, bei denen Jeff beteiligt war. Zwischen den Titeln herrscht des öfteren eine ehrfürchtige Stille im Publikum, und auch Tom Araya macht nicht viele Worte, bedankt sich aber ständig für die Anteilnahme, die Slayer entgegengebracht wird. Mit "Mandatory Suicide" und "Chemical Warfare" sind wir bereits bei einem weiteren Höhepunkt der Show und die allgemeinbekannte Frage vor "Postmortem" "Do you want to die?", die in früheren Zeiten mit einem lauten, frenetischen Yeah! beantwortet wurde, ruft heute als Reaktion die totale Grabesstille hervor, und mit einem ruhigem "Nobody wants to die" mit Sicherheit einen Gänsehautmoment, den viele noch in Erinnerung haben werden. Zumindest mir geht es so. Es folgen noch die typischen Klassiker "Seasons in the Abyss", "Dead Skin Mask" und "Raining Blood", bevor mit den Zugaben "South of Heaven" und "Angel of Death" ein Wahnsinns Slayer Gig auch schon wieder vorbei ist. Man muss schon sagen, dass Gary Holt eine mehr als würdige Vertretung für den verstorbenen Jeff Hannemann ist, aber bestimmt nicht als Ersatz dienen kann. Und so hat man irgendwie im Gefühl, dass das evtl. die letzte Slayer Show war, die man gesehen hat.

Samstag

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Meine erste Band am Samstag sind Krisiun . Technisch absolut hochwertig und tight gespielt, ziehen die Brasilianer doch so einiges Volk an. Mir ist das Geballer allerdings nach drei bis vier Titeln zuviel, und ich such mir mit einigen Freunden einen Platz an der Aussichtsplattform, um den schönen Blick übers Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal und ein paar Bier zu geniessen.


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Als nächstes zieht es uns zu Threshold, die ich bereits im letzten Monat auf dem Rock Hard Festival bewundern durfte. Bei Threshold gehts mir ähnlich wie bei Saxon. Man muss die Lieder gar nicht großartig kennen. Die sind einfach nur gut! Vor allem die Agilität von Sänger Damian Wilson, der sich so maches Mal direkt an der Absperrung hocharbeitet und sich feiern lässt oder gar die Stufen durchs Publikum einmal hoch, oben quer und auf der anderen Seite wieder runterrennt. Zum Teil singenderweise! Hut ab! Threshold spielen ihren Progressive Hardrock/Metal mit einer Leichtigkeit und gleichzeitiger Tightness, dass einem beinahe der Mund offen stehen bleibt. Sehr geile Band mit noch besserem Sänger. Die hatte ich vor dem RHF nie auf dem Schirm, aber das wird sich jetzt ändern.


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Kvelertak schauen wir uns an, nachdem die Paganpopper von Turisas das Feld geräumt haben. Die Norweger mit ihrem Black´n Punk´n Roll machen es einem auch ziemlich leicht, sie zu mögen. Es geht einfach straight nach vorne, macht keine Gefangenen - jawoll ja! Die machen einfach Laune. Selbst meine nicht sehr metallische Freundin findet die richtig gut. Aber frag mich bloss keiner nach Titeln, "Bruane Brenn" ist der einzige, den ich mir hab merken können, das ist sozusagen auch der Hit von Kvelertak, wobei der Rest aber kein Stück dagegen abfällt.


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Von Wintersun bin ich ziemlich überrascht. Nicht weil mir deren Musik besonders gut gefällt, aber ich hätte nicht erwartet, dass das Gelände bei denen so voll wird. Auf jeden Fall bringen Sie ihre Symphonic Metal gut rüber. Kann was! Meins isses trotzdem nicht.


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Meine Damen und Herren, es folgen die Lords of NWoBHM! SAXON! Bereits nach den ersten beiden Titeln schwelgt Biff etwas in Nostalgie, wie Saxon bereits vor 30 Jahren auf dieser Bühne standen, und lobt Festival sowie Location, bevor es mit "Power and the Glory" und "Heavy Metal Thunder" die ersten Klassiker zu hören gibt. Es ist annähernd so voll wie bei Slayer gestern, und Biff Byford und seine Mannen bringen das Publikum bei "Crusader" zum kollektiven Mitsingen. Titel vom aktuellen Album wie "Made in Belfast" und "Night of the Wolf" werden beinahe genauso abgefeiert wie die Klassiker. Mit "747", "Strong Arm of the Law", "Wheels of Steel" und den unverzichtbaren "Denim and Leather" und "Princess of the Night" entlässt der eigentliche Headliner des heutigen Abends das Publikum zufrieden in die Nacht.



Björn Schmiterlöw, transl. K.Weber


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