Die aus Gummersbach stammenden Lyriel sind seit 2003 aktiv und ihre ersten beiden Releases ``Prisonworld`` (2005) und ``Atumntales`` (2006) erhielten überwiegend positive Resonanzen. Das Positive am Sound des Septetts ist, dass alle gängigen Schubladen zu eng wirken. Ein hardrockendes Fundament, bei dem hin und wieder metallische Ambitionen durchblitzen, gepaart mit keltischer Folklore und ruhigen akustischen Passagen. Dabei grenzen sich die Jungs und Mädels erfreulich stark von den ausgetretenen Pfaden von Vorreitern wie Schandmaul, Subway to Sally oder Saltatio Mortis ab. All dies macht auch ``Paranoid Circus`` wieder zu einer interessanten musikalischen Achterbahnfahrt, irgendwo zwischen einer straighten Rock Show und einem druidischen Beschwörungsritual.
Etwas mehr Mut im Bereich der Vokalarrangments könnte dem Sound von Lyriel nochmals einen deutlichen Schub verleihen: Mehrstimmige Arrangements, hin und wieder männlich Gesangsspuren oder etwas mehr bombastische Chöre, das würde ich mir wünschen. Ansonsten macht weiter wie bisher!
Timo Pässler
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