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- Rezension: KONZERTE - CONCERTS -


AETERNITAS - Rappacinis Tochter

2010-01-18
Stadt / City Hamburg 
Land / Country Germany 
Web www.rappacini.de
 
Veranstaltungsort:
Location
Delphi Showpalast 
Datum / Date15.01.2010 
Bildergalerie / Picture gallery rappacini_fotos 
Photos: Andreas Torneberg 

Der Gothic-Theatre-Metal der Band Aeternitas rund um Anja und Alexander Hunzinger aus Lübeck kanalisiert seit Anfang 2008 im rockenden Musical „Rappacinis Tochter“, welches auch beim letzten WGT vertreten war und nun in Hamburg gastierte. Dunkel und „gothic“ ist zwar die Vorlage fürs Libretto, welches auf dem schaurig romantischen Liebesdrama des Amerikaners Nathaniel Hawthorne basiert. Wer aber nun ein verstärktes Aufkommen schwarz gewandeter gothischer Szene im Delphi Showpalast erwartet haben sollte, hätte sich auf eine größtenteils wenig erfolgbelasteten Suche begeben müssen. Die Gäste entstammten eher zentralhamburgischem Normalomilieu, weniger mit dem Hang zum morbid Düsteren, als mehr zu gepflegt abendlicher Unterhaltung. Aber, das sei eingeflochten, der Delphi Showpalast war der erste Veranstaltungsort, der überhaupt „Rapaccinis Tochter“ vor zwei Jahren ihr Live-Debüt feiern ließ.



An den Tischen befeuchteten Wein und Bier das akustische Sinneserlebnis. Der Saal war zu Dreiviertel recht gut mit Besuchern gefüllt. Die eigentliche Band Aeternitas saß im unentdeckten Tiefdunkel seitlich unterhalb der Bühne, wo sie kräftig, aber wiederum lärmpegelgerecht moderat bzw. zurückhaltend rockten. Wenig Metal, eher melodischer Rock mit ruhigen, elegischen Balladeneinlagen. Und dieses konnte – nachdem sich der magische Theatervorhang zur Seite geöffnet hatte – erfreuen und überzeugen. Das puristische Bühnenbild ließ der Phantasie des Zuschauers genügend Raum, sich im kargen Zimmer des Medizinstudenten Giovanni in Padua wiederzufinden oder – nach blitzschneller, raffinierter Umbauphase – im geheimnisumwitterten Garten des Dottore Rappacini, wo Giovanni der einsamen, schönen, vergifteten Beatrice ansichtig wird.



Alexander Hunzinger – der Urheber des Musicals selbst – befindet sich mit der ausdrucksvollen Darstellung des Giovanni in seinem selbstgewählten Gefilde, wohin er die ganze Band mitgezogen hat. Man merkt, dass es sich um eine kleine Musicalfamilie handelt, die mit Herzen dabei ist. Seinen Einstand feierte in der Rolle des Rappacini Carsten Hille, der sich wacker machte, aber den neurotischen und psychotischen Seiten des weltabgewandten Forschers noch mehr Schauerlichkeit verleihen könnte. Insgesamt könnte die Tragik und Düsternis noch stärker herausgearbeitet werden, um stärkere Kontraste zur romantisch hoffnungsvollen und schließlich hoffnungslosen Liebe zu schaffen. Ein wenig erschreckender und „gothischer“ könnte es streckenweise sein.



Hamburg ist bekanntlich die Musical-Stadt. Damals „Cats“ und „Phantom der Oper“, heute „König der Löwen“ und „Sister Act“, zwischendurch mal der „Tanz der Vampire“ buhlen um Zuschauerzahlen. Doch diese kleine Mannschaft um Aeternitas zeigt, dass es auch ohne monströsen Technik-Overkill mit entsprechender Finanzkraft gehen kann. Im Gegenteil: Hier wird das Musical gewissermaßen wieder auf seine Quelle zurückgeführt, nämlich auf das emotionale Engagement von Anja, Alexander und ihren Mitstreitern, auf das, was sie bewegt und damit auch Anteilnahme im Publikum erzeugt. Dies ist kein aus Profitgründen durchkalkulierter Show-Event, sondern präsentiert persönliche Begeisterung. Klein, aber fein, könnte es heißen. Dabei aber professionell und bis ins Detail liebevoll inszeniert und gestaltet mit Begabung für wohlklingende, musicalgerecht wohltemperierte Melodien.


Weitere Fotos oben in der Galerie!


Andreas Torneberg


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7.5/10



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