Heute scheint alles wie verhext zu sein. Erst steckt man, weiß Gott wie lange, im Stau, dann wird man fast von einem Lastwagen abgeschossen und beim Eintreffen im Z7 muss man erfahren, dass die Band noch gar nicht eingetroffen ist. Bei meiner Ankunft gegen halb 8 ist vom Hauptact Lynch Mob weit und breit nichts zu sehen und die Support-Band ist auch gerade erst eingetrudelt.
Silver Dirt Mit ein wenig Verspätung geht es dann aber trotzdem noch einigermaßen zeitig los. Silver Dirt haben die Ehre, Lynch Mob auf ihrer Europa-Tournee zu begleiten. Die Schweizer Band hat jede Menge Fans mitgebracht, die ihnen kräftig entgegen feiern. Die drei Herren haben seit kurzer Zeit ein neues Mitglied mit an Bord, das vor allem der Männerwelt zusagen dürfte, Bassistin Mi Madness. Musikalisch liefert das Quartett Rock’n’Roll vom Feinsten und Sänger Steff wirbelt wie wild über die Bühne. Ihm ist die Freude am Auftreten förmlich anzusehen. Auch Schlagzeuger Gregg grinst immer wieder frech hinterm Schlagzeug hervor. Sickyy und Mi fällt es da schon eher schwer zu zeigen, dass ihnen der Gig auch Spass macht. Während Sickyy ins Gitarre spielen vertieft ist, scheint Mi einfach nur von der Bühne zu wollen. Vielleicht liegt das ja einfach an dem stressigen Tag, aber es wäre der Band zu raten, ein bisschen mehr aufeinander einzugehen und aufeinander zu achten, anstelle das jeder einfach nur sein Ding durchzieht.
Lynch Mob
Lynch Mob ist die Band von Ex-Dokken Gitarrist George Lynch, zusammen mit Sänger Oni Logan existierte die Band bereits seit 1990. Nach dem ersten Album „Wicked Sensation“ gingen die beiden jedoch wieder getrennte Wege. Rund 17 Jahre später fand man dann wieder zusammen und so sind sie heute besser denn je und um einige Erfahrungen reicher. Sänger Oni Logan liebäugelt immer wieder mit jemandem im Publikum und klärt die anderen dann nach einigen Songs darüber auf. Seine kleine Tochter Delila ist heute zum ersten Mal mit dabei und kann ihren Vater live auf der Bühne erleben. Ganz klar, dass er sich da besonders Mühe gibt, um sie stolz zu machen. Die Songs von Lynch Mob sind zwar allesamt gute Kompositionen, allerdings klingen sie auch alle recht ähnlich, einfach nicht wirklich mein Fall.
Sandy Mahrer, transl. Kathleen Gransalke
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