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- Rezension: KONZERTE - CONCERTS -


HIM | The Rasmus | Negative in Berlin

2006-02-20
Stadt / City Berlin 
Land / Country Germany 
Web www.heartagram.com
www.therasmus.com
www.gbfam.com/negative
 
Veranstaltungsort:
Location
Arena Berlin Treptow 
Datum / Date15 Feb 2005 
Bildergalerie / Picture gallery Negative_Rasmus_HIM_Berlin_2006 
Photos: Melanie Haack 

Es lief eigentlich auf einen Massenauflauf kreischender, schwarzgekleideter Teenies und betroffen im Hintergrund stehenden Begleitpersonen hinaus. Die ersten gemeinsame Tour von HIM und The Rasmus ist das Treffen der skandinavischen Gothic Rock-Giganten, bei denen zwei Sänger als Sex-Symbole die Fans um den Verstand bringen. Die Rock´n´Roller Negative fühlten sich dazwischen ganz und gar nicht unwohl in der Rolle des Anheizers und rundeten den finnischen Abend ab.



„HIM und The Rasmus wohnen in Helsinki, wir kommen aus Tampere, da sehen wir uns nicht oft. Hier auf Tour sind wir endlich mal wieder zusammen und wir haben Spaß!“ berichtet Sänger Jonne Aaron vor dem Konzert. Den Spaß, den sie in der Suomi-Familienpackung haben, transportierten die sympathischen Rock´n´Roller mit dem Hang zur Guns´n´Roses-Optik zu 100 Prozent auf die Bühne, soviel Freude an den eigenen Songs sieht man selten. Das bunt gemischte Publikum gierte nicht nur nach angeschwärzten Nachthymnen, sondern nahm den Breitwand-Stadion Rock mit einem Schuss finnsicher Melancholie äußerst wohlwollend auf. Extrovertierte Outfits und Bühnenshow vermischt mit den Gassenhauern der beiden Negative-Alben „War of love“ und „Sweet & Deceitful“ wie „My My, Hey Hey (Out of blue)“ bescherten einen sehr kurzweiligen und unterhaltsamen Auftritt, der leider viel zu früh beendet war.



Für viele existieren The Rasmus erst seit ihrem 1,5 Millionen Mal verkauften Album „Dead Letters“, doch sind die Finnen bereits seit 1996 unterwegs. Nach der treibenden Show von Negative schien der Einstieg von Frontmann Lauri und Co. etwas schwerfällig, auch weil die Lichtshow sich nun nicht mehr so farbenfroh und grell wie bei den Vorgängern präsentierte, sondern sich auf rot und blau beschränkte. In der Mitte des Sets, das sehr von den Songs des aktuellen Albums „Hide From The Sun“ geprägt war kam dann der Bruch von einem recht guten Auftritt hin zu einem mitreissendem Gig, als sich Lauri „Lintu“ (finnisch für Vogel) die Akkustik-Klampfe vor den schmächtigen Körper schnallte und mit „Sail Away“ und beeindruckenden Gesangseinlagen von Bassist Eero das wahre Potential der Band aufzeigte. Logischerweise wurden aber die Übersongs der Band “In The Shadows” und “First Day Of My Life“ zum Schluss am frenetischsten abgefeiert.



Zehn Jahre nach ihrer Gründung gilt Ville Vallos Band HIM als Wegbereiter des Gothic-Rock-Genres und der Frontmann als Grund dunkel-erotischer Träume vieler junger Mädchen. Trotz oder gerade wegen seiner Erscheinung bestand das Auditorium zu gut 70 Prozent aus weiblichen Verehrern aller Altersgruppen, doch auch die männliche Fraktion versank im Charme und der Ausstrahlung von Ville Hermani Vallo. Dürr, kreideweiß und ausgestattet mit der Stimme eines kettenrauchenden Opernsängers bestimmt er HIMs Charakter. Passend dazu erstrahlte die dekandente Bühne mit vier tronenden Kerzenleuchtern und blutrotem Licht in einer sehr vampiresken Atmosphäre für die Fürsten des Gothic Rocks. Ville Vallo musste zwar angeschlagen die Bühne entern, doch sah man ihm das bei seinem schwarzen Jacket und Mützchen nicht an, stimmlich gab er sich nur gelegentlich Blößen und beeindruckte trotz nachmittäglichem Niederliegen mit einer überzeugenden Performance.



Der Finne hat ja auch im fitten Zustand einen Aktionsradius von 1,5 Bierdeckeln, somit dürften die gesundheitlichen Probleme dem Großteil des Publikums entgangen sein. Einzig der zurückhaltende Bierkonsum und die erste angesteckte Zigarrette nach einer halben Stunde deuteten auf eine angeschlagene Physis hin.

HIM starteten von Beginn an mit einem Hit-Feuerwerk, quasi mit einem setlistgewordenen Motto „Greatest Lovesongs Vol. 666“, dass sich so mancher wohl nach 20 Minuten dachte, das Pulver sei nach „Wings Of A Butterfly“, „Join Me“, „Right Here In My Arms“ und „Wicked Game“ verschossen, doch weit gefehlt. Die neuen und ruhigeren Songs zündeten auch, sodass jedes Schmacht-Machwerk als Hit abgefeiert und mit tosendem Beifall der gut 2500 Besucher bedacht wurde. Dies natürlich auch zu Recht, denn aktuell schafft es wohl keine Band derart geschickt, eingängige Melodien mit Melancholie und einer guten Portion Härte zu verpacken.

Eine Kostprobe des HIM´schen Humors gab es bei der Zugabe, als von den Altmeistern des Doom Metal „Sabbath Bloody Sabbath“ mit wabernden Keyboards in etwas dynamischerer Version gecovert wurde. Ville und Co. offenbarten einmal mehr ihre musikalischen Wurzeln und Vorlieben und zerrissen sich mit Sicherheit innerlich über die Reaktion des Publikums, die sichtbar überhaupt nichts mit diesem Song anfangen konnten, sodass der präsente Sänger eine kleine Nachhilfe in Sachen Metal-Historie gab und „Black Sabbath“-Gesänge anstimmte. Köstlich.


Ingo Gießmann, translation: Kathleen Gransalke


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9.5/10



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