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Audrey Horne - about life, love and longings…

Wir haben euch Audrey Horne, diese ungewöhnliche Band aus Bergen in Norwegen schon vorgestellt. Beim Screamfest in Oslo (der Screamfest Bericht hier)konnte STALKER mit Sänger Torkjell "Toschie" Rød plaudern...

Wie gehts dir soweit beim Interview-Marathon?
Tja, du bist die letzte. Ich kam grad vom Landes-Radio, wo ich eine Stunde lang DJ war. Ich hab hauptsächlich alte Sachen von Mötley Crüe, Whitesnake, Kiss und Boston gespielt, auch Bruce Springsteen … und sogar Elton John.

Wie wurde Audrey Horne gegründet und warum?
Anfänglich war es nicht als amtliche Band geplant, nur als Nebenprojekt. Einige der Jungs wollten zusammen den Hard Rock spielen, mit dem sie aufgewachsen sind. Sie wuchsen nicht mit Black Metal auf, sondern Bands wie Kiss, Mötley Crüe und später Faith No More und Soundgarden. Und sie wollten einen Sänger, der kein Metal-Sänger ist.



Hast du vorher in Bands gesungen?
Ja, ich habe vorher in vielen Bands gespielt, aber sie waren musikalisch eher durch Alternative American Rock beeinflusst, wie die frühen Foo Fighters und so ein Zeug. Also kamen die Jungs an und fragten, ob ich bei ihrer Band singen wollte. Ich kannte einige von ihnen, so vom Grüssen, hatte aber nie wirklich mit ihnen gesprochen. Ich war damals in einer Band namens Red Leader. Ich plante das als Nebenprojekt und mich hauptsächlich auf Red Leader zu konzentrieren. Aber Audrey Horne wurde meine Hauptband und Red Leader wurde mein Nebenprojekt. Ich merkte, dass es gegenüber den Jungs bei Red Leader nicht fair war, und das war das Ende der Band, da alle merkten, dass sie was anderes zu tun hatten. Also landete ich bei Audrey Horne fulltime. Das ist jetzt mein Baby.

Wer hat denn dieses Baby geboren? Ice Dale?
Nein, ich glaube, Ice Dale kam auch erst später dazu. Ich glaube, es waren Thomas, Kjetil und Tom Cato, die anfingen, und Ivar von Enslaved, der damals dort Keyboard spielte. Weder ich noch Arve (Ice Dale) waren von Anfang an dabei. Nicht so lange, erst nach einer Weile.

Wer schrieb die tollen “about us” Texte auf der Audrey Horne Website?
Das war der Typ, der die ganze Website gemacht hat. Er hat da alles organisiert.

Könnte er euer grösster Bewunderer sein?
Kann sein, aber es ist unsere Seite, also können wir tun was wir wollen.

Also, du verherrlichst dich gerne selbst?
Eigentlich verherrlichen wir uns nicht selbst. Er macht das. Ich las das, was er da geschrieben hatte und dachte... naja... OK, was solls. Wir liessen es einfach so.



Nach eurem Debutalbum verliessen Tom Cato Visnes und Herbrand Larsen die Band. Sind die Ersatzleute nun feste Bandmitglieder?
Es hat eine Weile gebraucht zusammen zu wachsen, also haben wir zwei Leute genommen, die auch recht cool scheinen. Wir spielen mit ihnen, und wenn die Zeit reif ist, warden wir sehen, ob sie in die band passen oder nicht. Wir haben ihnen nichts versprochen; wir fragten sie nur, ob sie in der Band spielen wollen. Das kriegen sie bezahlt, und schaun wir mal wie´s läuft.

Wieso haben Tom und Herbrand die Band verlassen?
Hauptsächlich, weil sie beide zu viel zu tun und zu wenig Zeit hatten. Sie fanden, dass sie besser in andere Projekte passten. Es war nichts Dramatisches daran; sie entschieden sich einfach,ihre Zeit mit was anderem zu verbringen. Wir haben niemanden gefeuert oder so.

Hat der Verlust der beiden die Musik beeinflusst?
Tom schrieb viel für “No Hay Banda” und trug natürlich nichts zum neuen Album bei. Das lässt es offensichtlich auch anders klingen. Herbrand ist noch immer involviert, da er die Keyboards bei “Le Fol” spielte und den Mix des Albums machte. Auch nachdem er die Band verliess, haben wir ihn noch immer nicht ganz gehen lassen. Ich glaube, auch wenn die Jungs noch mit dabei wären, hätte die Musik dennoch dieselbe neue Richtung eingeschlagen.

Glaubst du, dass “Le Fol” besser ist als “No Hay Bandana”?
Es ware schlimm wenn ich sagte, dass das neue Album gut ist, aber nicht so gut wie das vorhergehende. “Le Fol” ist organischer. Das erste Album wurde so, wie wire s hinsichtlich Produktion und Songs wollte, aber ich glaube damals kannten wir uns als Band noch nicht so gut. Ich glaube nicht, dass wir so genau wussten, was wir wollten. Diesmal sind wir schon ne Weile zusammen und haben oft gespielt. Und wir haben schon ein Album gemeinsam aufgenommen, also wussten wir schon besser, worauf wir hinauswollten.



Nun hier beim Screamfest habt ihr einen Ersatzgitarristen, da eurer mit Enslaved tourt…
Yeah, heute sind wir 50% Session Musiker (der Keyboarder und der Bassist und heute auch der Ersatz für Ice Dale) und 50% originale Bandmitglieder. Es klappte echt gut mit Ola von Deride. Er sprang ein und er ist ein toller Gitarrist, der all den Scheiss in Nullkommanix lernt. Wir spielten 5 Gigs mit ihm, und es klappte wirklich gut. Der Keyboarder ist auch gut. Er ist in keener Band und spielt alles von Pop-Rock zu Jazz. Er ist kein Metaller, aber das ist auch nicht wichtig.

Das ware meine nächste Frage. Ihr habt letztes Jahr den norwegischen Grammy für das beste Metal Album gewonnen. Dieses Jahr wurdet ihr auch als beste Metalband beim Alarmprisen nominiert, und ihr hattet in dieser Kategorie die Konkurrenz von Dimmu Borgir, Satyricon und Mayhem. Hättet ihr nicht besser in die Kategorie Rock gepasst?
Ich glaube, die Musikindustrie sieht uns als Heavy Metal Band, da einige von uns in extremen Acts spielen. Ich glaube, sie konnten uns auf den ersten Blick nicht wirklich in Rock oder Metal einordnen und entschieden sich wohl für etwas dazwischen, wenn du dir die anderen Nominierten in der Rock-Kategorie ansiehst. Alle Bands dort könnten auch gut in die Pop Kategorie passen.

Warum erwähnst du noch immer, in welchen anderen Bands die Jungs sind? Ich meine, noch immer findest du überall, dass ihr ein Mitglied von Gorgoroth habt, obwohl King schon lange kein Mitglied von Audrey Horne mehr ist. Und auch Enslaved, zu erwähnen, weil Ice Dale bei Audrey Horne ist, finde ich eher irreführend ...
Wir erwähnen das nie.

Naja, es ist auf eurer Website und auf eurer Myspace Seite auch… (in der Zwischenzeit geändert)
Ah, ja, ich weiss. Okay, wir haben es tatsächlich erwähnt. Aber ich sehe keinen Sinn darin. Ich kann verstehen, warum das unser Label macht, denn sie dachten, wir könnten einige Leute erwischen, die sonst nicht die CD kaufen würden, aber andererseits kannst du leicht andere Leute verschrecken.

Aber da du den Preis letztes Jahr und dieses Jahr die Nominierung hast, seid ihr nicht mehr unbekannt, also gibt es keinen Grund, damit weiterzumachen.
Am Anfang war es wichtig, aber nun ist es wirklich nicht mehr wichtig, ich stimme da zu.

So nebenbei, wart ihr verärgert, dass ihr heuer nicht gewonnen habt?
Ich war so sauer, ich hab mein Auto zu Schrott gefahren und halb Oslo in Schutt und Asche gelegt. Nicht im Zentrum – ich fuhr mit dem Bus 20 Minuten raus in die Vorstadt und zündete dort alles an. Danach fühlte ich mich besser, und nun kann ich damit umgehen.



Was würdest du sagen, ist das besondere an der Musikszene in Bergen?
Ich glaube, es ist nur Zufall, dass die Szene hier so gut ist und dass jeder hier jeden kennt. In einer normalen Stadt kannst du von einem Ende zum anderen zu Fuss gehen. Es regnet hier immer, also bleibst du lieber drinnen. Daher fängst du mit den Jungs am anderen Tisch zu quatschen an, denn du hast nichts besseres zu tun. Ich glaube, es liegt alles nur am beschissenen Wetter. Wir haben beschissenes Wetter! Und es ist eine kleine Stadt mit einer grossen und guten Musikszene.

STALKER hatte schon die Chance, das neue Album “Le Fol” bei der Listening Session in Bergen beim Hole In The Sky Festival zu hören. (der Report davon hier und der Festival Bericht hier). Ich hätte gerne, dass du zu den Songs Kommentare abgibst.

Last Chance For A Serenade
Das ist ein Song über Sucht. Nicht über Drogen oder so, sondern es kann alles Mögliche sein, wie Liebe oder Aufmerksamkeit. Der Song handelt davon, dass du einen Punkt erreichst, wo du was dagegen machen musst. Ich schrieb viele Songs, die sich auf mich beziehen, aber ich schreibe nicht von persönlicher Erfahrung aus. Ich schreibe lieber allgemein darüber. Jedoch ist es für mich keine Therapie, ich bin ein ausgeglichener Mensch.

Jaws
Dieser Song dreht sich um die Band Audrey Horne. Wir hatten einen Punkt erreicht, wo wir gehyped wurden, aber nichts wirklich passierte. Da hat dann jeder in unserer Umgebung gedacht “okay, sie warden verzweifeln.“ Also ist Jaws eine Art Statement, dass wir eine Band sind, mit der zu rechnen ist, denn wir lassen uns nicht unterkriegen. Das ist Audrey Hornes “Kampfsong”.

Last Call
Dieser Song ist eher ein Witz. Es geht um die ganze Goth- und Emo-Szene. Die Goths, sie sehen sich als ne Art Undergroundszene, und die Emos glauben, sie seien so Punk und so Hardcore. Und sie sehen alle anderen als eine Art sell-out. Aber genau Goth und Emo sind “big business” heutzutage. Ich habe nichts gegen diese Szenen, das ist nur mein Kommentar dazu. Die Leute machen eine Menge Geld mit euch Leuten, ihr solltet euch dessen bewusst sein.



Threshold
Auch so ein Audrey Horne Kampfsong.

Geht es um sowas wie Einheit?
Ja, denn eine Band wird sowas wie Familie. Diese Band ist mir wirklich wichtig; ich liebe die Jungs, mit denen ich spiele. Ich bin gern mit ihnen unterwegs, ich reise gerne mit ihnen, spiele gerne Shows mit ihnen.

Habt ihr alle noch normale Jobs?
Ich habe einen Job. Ich bin Tattoo-Künstler. Kjetil arbeitet in einem Schlagzeugladen. Thomas ist der Clevere, er ist Architekt. Die Leute sehen diesen besoffenen, verrückten Kerl mit langen Haaren, der rumläuft und versucht, jeden zu küssen, und der rumbrüllt “DIO”… du würdest auf den ersten Blick nicht glauben, dass dieser Kerl in einer grossen Architekturfirma arbeitet. Also ist er derjenige mit dem ernsten Job. Ice Dale hat keinen Job. Er ist Musiker.

Monster
Monster ist ein Liebeslied! Es geht nicht um jemand Bestimmten. Es geht eher darum, wenn du viel unterwegs bist, was du gerne hättest... du willst eine Freundin, du willst ein geregeltes Leben, und zugleich willst du reisen, willst auf der Bühne stehen, du willst aber auch Zeit für dich selbst... also geht es darum, wie schwierig es ist.

In The End
In The End geht im Prinzip um gar nichts. Es ist einfach eine Collage von Worten. Ich schrieb den Text und dachte, dass die Wörter gut zusammenpassen. Also gibt es keine Bedeutung.

Pretty Girls Make Graves
Viele der Lyrics auf der neuen Platte sind Ergebnis meines Jobs als Tätowierer. In der Tattoo Welt gibt’s ne Menge Bilder und Symbole, die ich benutze und auch sehr gerne mag. Und „Pretty Girls Make Graves” ist ein nettes Bild. Es ist so was wie “Liebe ist scheiße – Liebe verletzt”, aber es klingt viel schöner, wenn man sagt “schöne Mädchen machen Gräber“. Hübsche Jungs machen auch Gräber, denke ich, aber in dem Song geht’s hauptsächlich darum, von der Liebe verarscht zu werden. Es gibt ne Menge Liebeslieder auf diesem Album.



Bright Lights
Das ist definitiv ein Liebeslied. Es geht darum, alles für denjenigen zu tun, den man liebt.

Afterglow
Ich sage das nicht gern, aber das ist auch ein Liebeslied. Ich denke, wir hätten das Album „Liebeslieder total“ oder so was nennen sollen. Es geht darum, dass Liebe nicht nur glückliche Zeiten bedeutet.

Hell Hath No Fury
Der Song ist definitiv sehr vom Tätowieren beeinflusst. Es geht um eine Frau – wenn ich eine Frau wäre, dann würde es um einen Mann gehen, aber ich bin ja nicht schwul – ich habe ein Schiff als Bildnis für eine Beziehung benutzt. Das Meer und sinkende Schiffe. Die Zeile am Ende des Songs „but your distorted screams are making me feel okay” [edit, “aber deine verzerrten Schreie tun mir gut“] sagt so ziemlich alles. Ich habe da so meine Erfahrungen in Beziehungen gemacht, wenn man denkt, dass man das nicht durchsteht. Weil es so viele Probleme und ne Menge Scheiß gibt, aber man bleibt trotzdem. Viele Leute versuchen irgendwie aus dem ganzen Schmerz und Leid noch nen Kick rauszukriegen, weil es doch so ist “Okay, ich hab ne beschissene Beziehung, aber ich will auch nicht allein sein“. Es ist das Einzige, was man kennt und es ist weitaus schlimmer, zu gehen und allein zu sein, als in der Beziehung zu bleiben. Das kommt häufig vor. Ich kenn das!

Wish You Hell
Ich bin in den Jahren auf einigen Klassentreffen und so Zeug gewesen. Man trifft immer einige Leute, die man dort nicht sehen möchte, weil man sie einfach nicht wieder treffen möchte. Man erinnert sich an die Schulzeiten und denkt, dass das Leben viel besser wäre, wenn man sie nie wieder treffen würde.

Aber sind das nicht gerade die, die einen am Ende viel stärker machen?
Ja, aber es ist eher so wie...scheiß auf die! Ich will die einfach nicht treffen, aber nicht, weil ich Angst vor ihnen hab oder so.

Aber nimmt das nicht die Genugtuung zu sehen, wie sehr sie wahrscheinlich im Leben versagt haben, nach der Schule?
Die meisten haben versagt, weil sie schon immer Arschlöcher waren und wenn man ein Arschloch ist... na ja. In dem ganzen Song geht’s um Klassentreffen und er basiert nicht auf meinen eigenen Erfahrungen. Meine Erinnerungen an die Schule sind größtenteils positiv, aber ich hab mich mal mit einem Mädel unterhalten und sie hat mir erzählt, dass sie drei Monate brauchte, bis sie genug Mut hatte, zu einem Treffen zu gehen. Wenn sie an Schule denkt, dann denkt sie an Hölle. Ich erinnere mich, dass Leute sie schikaniert haben und gemein zu ihr waren damals. Aber in diesem Alter denkt man nicht daran, welchen Einfluss so was auf jemanden haben kann. Ich meine, ich war keine Schlägertype in der Schule, ich war nett, aber ich habe gemerkt, dass es für sie fürchterlich war und damals hab ich das gar nicht so gesehen. Einige Leute kommen über so was nie hinweg.



So Long Euphoria
Es geht um eine Beziehung, die am Ende ist und man trotzdem zusammen bleibt und keiner hat wirklich den Mumm zu sagen, dass es vielleicht besser ist, sich zu trennen. Ich hatte so eine Beziehung- wir hatten uns auseinander gelebt.

Welcher Song war für euch am schwersten zu schreiben?
Ich schreibe zuerst alle Songs und dann machen Arve und ich die Lyrics zusammen. Einmal hatte ich sehr mit dem Chorus von „So Long Euphoria“ zu kämpfen. Mir fiel irgendwie gar nix ein und ich habe mehr als zwei Monate daran gearbeitet; es ging irgendwie gar nichts. Manchmal dachte ich, das was ich geschrieben hatte, könnte so funktionieren, aber zwei Minuten später wusste ich, dass es das nicht tut. Ich hab da gesessen, mir den Song angehört und dann fiel mir plötzlich ein, dass der Song eher wie ein Lied von Sahg klingt, also hab ich Olav von Sahg angerufen und hab gesagt: „Hey Mann, ich bin grad im Studio und komme nicht weiter. Hast du Lust rüberzukommen und mir da rauszuhelfen?“ Er kam und brauchte ungefähr drei Minuten, um den Song zu schreiben. Und ich dachte „FUCK! Ich hab dafür zwei Monate gebraucht, Mann.“ Also hab ich ihn gefragt, ob er auf dem Track singen wollte, weil er ihn ja auch geschrieben hatte und er hat eine höhere Stimme und ich eine tiefere – es ist richtig, richtig gut geworden. Ich meine, es ist ein Audrey Horne Song, aber er klingt wie ein Sahg Song. Er hat den Rhythmus und das Gefühl, dass sie in ihren Songs haben.

In welchem Song steckt am meisten von dir?
Keine Ahnung. Vielleicht “Last Call”, weil es genau das ist, was ich mag. Diese Verbindung von gesprochenen und gesungenen Teilen. Ich hab das auch schon bei früheren Songs gemacht und auch bei „Hell Have No Fury“. In diesem Song steckt auch eine Menge von mir. Ich denke, das ist einer jener Songs, welcher einen das Album kaufen lässt, nachdem man ihn im Radio gehört hat. Die meisten der Jungs in der Band sagen, es ist der Song, den sie am wenigsten mögen, weil er sehr poppig ist, aber ich mag das.

Hörst du dir deine eigenen Lieder an?
Nein, für mich ist es so, dass nachdem das Album fertig ist, hat es sich für mich erledigt. Ich hab’s dann satt, mir meinen Kram anzuhören, aber die Songs live zu spielen, ist ne ganz andere Geschichte und es macht tierisch Spaß die Songs zu spielen. Stell dir nur vor, wie satt es Deep Purple haben müssen „Smoke On The Water“ zu spielen, weil sie es schon seit mehr als 30 Jahren spielen. Ich denke, man muss es schon mehrere Dekaden spielen bevor man keinen Bock mehr hat, seine eigenen Songs zu spielen.



Darf ich dich auf deinen Akzent ansprechen?
Ja, klar, nur zu.

Hast du ne zeitlang in den Staaten gelebt? Du klingst so amerikanisch?
Ich bin überhaupt noch nie in Amerika gewesen. Der Hauptgrund, warum ich so spreche ist, dass ich damit aufgewachsen bin, sehr viel amerikanische Musik zu hören und amerikanische Filme anzuschauen. Als Tätowierer hab ich amerikanische Kollegen, mit denen ich täglich arbeite und obwohl sie norwegisch sprechen, bevorzugen sie doch amerikanisch. Also spreche ich jeden Tag amerikanisches Englisch. Aber ich lass jetzt hier nicht den absoluten Yankee raushängen!

Nachdem ihr euch ja nach einer David Lynch Figur benannt habt...Wenn du bei der letzten Folge von „Twin Peaks“ Regie führen dürftest, wie würde alles enden?
Ich würde die letzte Folge von „Twin Peaks“ gern so enden lassen: Bob kehrt in den roten Warteraum zurück, nur um dann herauszufinden, dass Agent Cooper seine Seele an den Teufel verkauft hat, um das Sägewerk in Sodom und Gomorra zu verwandeln. Dann tritt Kjetil Greve an seine Stelle und macht einfach weiter – vergewaltigt und zerstört alles, was ihm über den Weg läuft, quer durch das beschauliche, kleine Dorf namens Twin Peaks. Ende.

Die meisten meiner Kollegen halten Audrey Horne für Doom…ich sehe davon gar nichts in eurer Musik und würde sie eher Stoner Hard Rock nennen. Ich würde gern wissen, wie du deine Musik selbst einordnen würdest...
Ich würde sagen, wir sind ne ziemlich geradeaus Hardrock Band, aber wir sind auch schwer von Alternative Hard Rock der 90er Jahre mit Bands wie Alice in Chains, Faith No More und Grunge im Allgemeinen beeinflusst. Nimm Nirvana und Alice in Chains...sie kamen aus ganz unterschiedlichen Ecken. Nirvana war eine Punkband und Alice in Chains war ziemlich von Bands wie Black Sabbath beeinflusst. Wir sind keine Rock’n’Roll Band, weil wir nicht dieses bluesige Element haben, aber wir sind eine Hardrock Band, würde ich sagen.

Weißt du schon wann “Le Fol” außerhalb Norwegens, in Europa veröffentlicht wird?
Nein, wir haben bis jetzt noch keinen Veröffentlichungstermin für Europa.

Ihr habt nen Video zum Song „Threshold“ gedreht mit einigen versauten Lesbenszenen...
Keine Ahnung, ob’s versaut ist, ich hab’s noch nicht gesehen. Der Typ, der das Video gemacht hat, heißt Alex Aerron. Er mag eher professionelles Zeug, Popzeug. Normalerweise macht er eher so was wie Mainstream Popzeug, wie für den Typen, der World Idol gewonnen hat. Er mochte den Song so sehr, dass er es unbedingt machen wollte. Er hatte die Idee, uns in so einer Art Parkhaus spielen zu lassen. Dann gibt’s den Teil mit den beiden Mädels, die nachts mit nem Auto rumfahren und die machen dann ein paar versaute Sachen, schätze ich. Er hat uns gesagt, dass wenn man ein Video machen will, dann kann man immer irgendein „künstlerisches“ Zeugs drehen, aber ihr seid ja keine Doom Metal Band, sondern eine Hard Rock Band und da braucht man eine Band, die spielt, Autos und Mädels.

Also ist es im Grunde genommen ein Rapvideo?
Ich könnte in der Tat in einer Rapband sein und mein Ding durchziehen, schätz ich. Abgesehen von dem Spielen, sicherlich.

Puff Toschie?
Puff Toschie!

Autor: Samira Alinto, transl. K. Weber + K. Gransalke, photos: Pia Sundström and Audrey Horne
Eingetragen am: 2007-12-01

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