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- Rezension: KONZERTE - CONCERTS -


Dope Stars Inc. | Entwine | Jesus On Extasy

2007-06-14
Stadt / City Hamburg 
Land / Country GER 
Web
 
Veranstaltungsort:
Location
Logo 
Datum / Date23.05.2007 
Bildergalerie / Picture gallery Dope,Entwine,Jesus_2007 
Photos: Maike Eisenmenger 

Schon kurz nach dem Einlass um 20:00 Uhr, eine Stunde vor Konzertbeginn, sitzen die Mädels aufgereiht wie die Hühner auf der Stange am Bühnenrand und harren der gutaussehenden Finnen, Italiener und Nordrhein-Westfalen, die da kommen mögen. Konstant füllt sich der gedrungene Raum mit gestylten, schwarz-gewandeten, hauptsächlich weiblichen und androgynen Wesen.

Um 20:50 entert die Formation Jesus on Extasy brachial und mit einem Sänger in Vogelmaskentarnung die Bühne. Diese reißt er sich aber sogleich vom holden Antlitz. Im Rest der Show passiert dagegen nicht mehr als Gepose. Bereits der erste Song klingt sehr dancefloorlastig und chartmusikverdächtig. Man nehme: zwei sinnliche Mädels und drei sexy Boys aus dem Ruhrgebiet, ein paar Kilo lange Haare, viiiiel Kajal, laszive Blicke und eine Prise Selbstdarstellung, eine Wagenladung Klamotten von XtraX, desweiteren natürlich viel stereotype Beats aus der Konserve, ein paar harte und treibende Gitarrenwände und eine getunte Stimme.

Die Gruppierung aus Nordrhein-Westfalen beweist, dass ein Rezept allein nicht ausreicht, um ein gutes Gericht zu kochen. Desweiteren, dass der seelenlose Kommerz sich auch in die alternative Szene durchgefressen hat. Aber anscheinend braucht die sogenannte „alternative“ Szene jemanden zum Anhimmeln und frisst mittlerweile längst gedankenlos aus der Konserve, die ihr aufgetischt wird. Bekanntlich bestimmt die Nachfrage ja auch immer das Angebot. Ein kurzer Aussetzer der Technik beweist, das die Sangqualitäten des „Dorian Deveraux“ auch zu wünschen übrig lassen.
Die Band wird gehypt und gepusht als die deutschen Newcomer und Zukunft des Industrial Rock, beweist mit ihrem Auftritt aber, dass die „Pardy inner Gruft“ eher auf unterem Level tobt.

Die langen Haare der Gitarristin verheddern sich in ihrem Instrument, aber das gleicht sie gekonnt mit einem professionellen Lächeln und sinnlichen Bewegungen aus. Die laszive Keyboarderin wiegt sich durchgehend in ihrem Korsett zu den Klängen.Um noch die letzten Mädels ins Delirium zu versetzen, zeigt das Glamour-Bübchen in der (mir völlig unerklärbaren) Zugabe noch seinen nackten Oberkörper, den er selbstverliebt streichelt und tiefsinnige kajalige Blicke ins Publikum schickt. Der charismatische Glitzerschal schützt seinen zarten Leib vor frischen Lüften.
Die Gitarristin kämpft noch immer lieblich lächelnd kuhäugig mit ihren Haaren. Bei dem unvermeidlichen Cover mit Titel „Nowhere Girl“ (von B-Movie) und der Textzeile „Don´t walk away“ denke ich nur noch „WALK AWAY“!
JESUS!!!

Die nächste Band ist Entwine aus Lahti in Finnland und eindeutig der eigentliche Headliner des Abends. Mika, der charismatische Frontmann, überzeugt durch authentisches Auftreten und erstklassigen Gesang. Der Raum zeigt sich nun schlagartig gefüllter und energiegeladener. Die Band hat das Publikum von der ersten Minute an auf ihrer Seite. Die Songs sind allesamt klar, eindringlich und packend mit Hitpotential, was die Menge mit ekstatischem Klatschen, Tanzen und Photographieren belohnt.

Auch ohne Live-Keyboarderin sind Songs wie „Fatal Design“, „Time of Despair“ und „Break me“, „Surrender“, „Out of you“ und viele mehr nicht minder mitreißend. Mühelos gewinnen die Finnen das Publikum, das jubelt und mehrfach Zugaben verlangt, mit gebrüllten Sätzen wie „EINER GEHT NOCH, EINER GEHT NOCH REIN!“ Wasser und Schweiß spritzt: Eine ehrliche, dreckige und überzeugende Rockshow! Wie man sie von den Finnen kennt und erwartet!



Nachdem das Publikum die Finnen nur schwerlich hat gehen lassen, entern die italienischen „Party-Gruftis“ Dope Stars Inc. mit kräftigem „Bumm Bumm“ nun als dritte Band die Bühne und verbreiten sofort ihre Partystimmung.
Nun ist die Stunde aller „Strähnchen-Girlies“ gekommen, welche sogleich zu tanzen beginnen. Wirklich alle haben sie farbige Haar-Strähnchen und lassen sich nur zu gerne von Sänger „Victor Love“ animieren, der – eher homoerotisch – mit schreiender und quäkender Stimme auf- und abhüpft wie ein Gummiball, wobei er wild mit den Armen rudert. Das Publikum geht ab, aber bei weitem nicht so wie vorher bei „Entwine“, obwohl sich die Italiener mit ihrem „Schrei-Techno“ übermässig ins Zeug legen.

Die Musik ist ähnlich wie bei Jesus auf Extasy, bis unter die Schädeldecke synthetisch zugeballert und dancefloorlastig. Bei soviel Äußerlichkeit muß das Innere und die Kreativität vermutlich einfach zu kurz kommen. Da ist einfach kein Platz mehr. „I wanna be a star“ scheint eine um sich greifende Krankheit zu sein, die in Zeiten von „Deutschland sucht den Superstar“ und „Popstars“ irgendwie allen auf´s Hirn tätowiert zu sein scheint. Wieder eine weitere Konserve im Regal. Dennoch überzeugt der Sänger durch seine Power und Leidenschaft.

Fazit:
Das Ganze sollte mehr sein als nur die Summe aller Teile.
Mehr Hausmannskost als Konservenfrass!

Maria Mann


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6/10



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