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- Rezension: BÜCHER - HÖRBÜCHER


Mustaine: Mein wahres Ich / Mustaine: A Life in Metal

2011-06-06
Author Dave Mustaine+Joe Layden (Andreas Schiffmann, Translator) 
Verlag / Publisher Harper Collins Publishers / Iron Pages Verlag 
Web www.ip-verlag.de
www.harpercollins.com

 
Vö/Release17.6.2011 (dt. Version) 

Wenn ich mich recht erinnere, hab ich ja wohl irgendwo erwähnt, dass meiner Meinung nach Dave Mustaine Gott ist. Falls ihr hier also einen Verriss lesen wollt – daraus wird nichts, Pech gehabt. Und nicht nur weil ich ein Megadeth-Fan bin, sondern weil es einfach ein geiles Buch ist, das ich unbesorgt empfehlen kann.

(Nun, zumindest die englische Ausgabe, die deutsche Fassung erscheint in Kürze - jedoch traue ich dem Iron Pages Verlag zu, dem Original gerecht zu werden.)

Warum ich es empfehlen kann? Nunja, diese Autobiographie des Megadeth-Masterminds, Guitareros + Sängers lässt sich einfach und flüssig lesen und ist unterhaltsam – so als ob du einem wirklich langen Gespräch zuhören würdest (ja, du kannst die Stimme des Meisters fast “hören”). Ein sehr persönlicher und schonungsloser Report eines durchgeknallten Rockstar-Daseins, mit all den typischen Ingredienzien Sex, Drugs (davon besonders viel) und Rock´n´Roll. Oder besser gesagt, Trash Metal, wo sich Mustaine ja als Miterfinder dieser Musikrichtung ja bereits seinen festen Platz in der Musikgeschichte gesichert hat. Jener Teil der Musikgeschichte, wo seine Rolle nach wie vor weithin unterschätzt ist, betrifft Metallica und die Geburt dieser Band und ihres Sounds (und diese Meinung vertrat ich schon lange bevor dieses Buch auf den Markt kam, wie viele Hardcore-Metallica-Fans, mit denen ich debattiert habe, wohl bezeugen können.) Klarerweise kommen Lars&Co auch nicht besonders gut weg... aber ich finde, die haben ihrem Image selbst mit ihrer eigenen Dokumentation mehr Schaden zugefügt als die bösen Mustaine-Kommentare ...

Apropos Sarkasmus – davon gibt es eine Menge, und so ziemlich zu jeder Person, mit der Mustaine gearbeitet hat. Aber so gnadenlos wie mit anderen geht er auch mit sich selbst und seinen Taten um – und sein düsterer Humor provoziert (zumindest bei mir) regelmässige Lachanfälle. Ein Beispiel, vom Umschlagtext:

Impoverished, transient childhood? Check.
Abusive, alcoholic parent? Check.
Mind-fucking religious weirdness (in his case the extremes of the
Jehovah´s Witnesses and Satanism)? Check.
Alcoholism, drug addiction, homelessness? Check, check, check.
Soul-crushing professional and artistic setbacks? Check.
Rehab? Check (seventeen times, give or take).
Near-death experience? Check that one, too.

Was ist sonst noch zu sagen? Für Megadeth-Fans ist dieses Buch ohnehin ein MUSS, auch für all jene, die an Heavy Metal und dessen Geschichte allgemein interessiert sind. Und es ist auch passende Lektüre für all jene, die Stories so richtig aus dem Leben gegriffen, über eine Existenz am Abgrund, Aufstieg und Fall und Wieder-auf-die-Beine-Kommen mögen – weil es nicht zuletzt eine Botschaft der Hoffnung ist, die weit über die Grenzen der Heavy Metal/Rock Szene hinaus reicht.

Und vielleicht gefällt es dem einem oder anderem Metallica-Fan auch.

PS: Es gibt eine weitere englische Ausgabe mit dem Titel „Mustaine: A Heavy Metal Memoir“ – identisches Buch, nur anderer Verlag (It Books)


Klaudia Weber


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