STALKER - Printversion
- Rezension: AUDIO CD -


HIM

2007-09-25
Titel / Title Venus Doom 
Label Sire Records, Warner Music 
Web www.heartagram.com
 
Gesamtspielzeit
Total run time
48:09 
Vö/Releasebereits erschienen/already released 

HIM schlagen mit ihrem neuen Album “Venus Doom” sehr düstere Töne an, wie der Titel schon vermuten lässt. Das Cover ziert ein Ölbild von David Harouni, das ein an eine Totenmaske erinnerndes Frauengesicht zeigt. Für Sänger Ville Valo die Inkarnation von Venus Doom, einer grausamen, launischen Liebesgöttin.

Geschrieben während der langwierigen Trennung von seiner Verlobten Jonna Nygren, ist die depressive Schwere der Songs nicht verwunderlich. Das Album ist im Vergleich zu seinem direkten Vorgänger „Dark Light“ wesentlich schlichter produziert, was in diesem Fall sicher die richtige Entscheidung war. Neben dem Produzenten Tim Palmer greift die Band auf einen alten Bekannten zurück, Hiili Hiilesmaa produzierte schon die erste HIM-Scheibe „Lovesongs Vol. 666“, ebenfalls in den Finnvox Studios, Helsinki. Mit dessen Hilfe wurde den Songs der nötige Freiraum gelassen, viele Stücke sind nicht weniger als 6 Minuten lang. Gen Ende sind die einzelnen Lieder nur noch schwer von einander zu trennen. Man merkt den Songs ihre enge Verwandtschaft an, das Album wirkt wie aus einem Guss.

Musikalisch liegt weniger Fokus auf HIM- spezifischen Keyboard-Melodien, dafür kommen aber Bass und Schlagzeug umso mehr zur Geltung. Keine Angst, Burton und Linde sind dennoch für viele schöne Melodiemomente verantwortlich, wie in dem wunderbaren Klavierintro zu „Sleepwalking past Hope“ und bei diversen Gitarrensoli zu hören. Stimmlich bewegt sich Mr. Valo in, zumindest für die feminine Hörerschaft, unerreichbaren Tiefen und experimentiert mit dem Ausdruck seiner Stimme, wie zum Beispiel in dem dreistimmigen Ville Chor-Part im Titeltrack „Venus Doom“. Das neue Werk ist in vielerlei Hinsicht ein bemerkenswertes, die Texte sind so persönlich und ehrlich, dass man sich mitunter fühlt als würde man in einem fremden Tagebuch lesen. Einblick in den Entstehungsprozess der Songs bietet das kurze Akustikstück „Song or Suicide“, das stellvertretend in seiner Urqualität erhalten blieb.

Kurzgesagt, das perfekte Album um an einsamen Abenden bei einer Flasche Wein über das eigene Liebesleben zu sinnieren. Man darf also auf die Live-Umsetzung gespannt sein, HIM planen eine kurze Deutschlandtour vom 16. bis 26.Februar!

Katrin Dietl


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