STALKER - Printversion
- Rezension: AUDIO CD -


Songs Of Lemuria

2007-09-29
Titel / Title Deep 
Label Wannsee Records/Sony BMG 
Web www.songsoflemuria.de
 
Gesamtspielzeit
Total run time
49:32 
Vö/Release28.09.2007 

Während der ersten paar Tracks wartete ich noch geduldig, in der Annahme, dass Musiker allgemein ein kreatives Völkchen sind und oft einen seltsamen Humor haben, also geben wir ihnen eine Chance... Das traurigste ist, dass diese CD kein Witz ist - diese Songs sollen tatsächlich Musik sein! Jetzt schäme ich mich fast, diese CD in meiner Sammlung zu haben.

Anzumerken sei, dass Songs of Lemura als Dark-Pop Projekt zweier respektabler Künstler ist, die vor allem durch Musical-Auftritte bekannt sind. Was sie dazu bewogen hat, ihre musikalische Passion weiter zu führen, kann ich nicht beurteilen, aber ich bin davon beeindruckt, dass zwei so begabte Leute mit so einem schwachen Album ankommen. Und noch etwas, "Deep" ist nicht ihr erstes Album, also sind sie sogar noch erfolgreich mit dem Projekt. Die Songs sind auch nicht von ihnen, sondern Covers, und ehrlich, wesentlich schlechtere Versionen. Dieses Album verwirrt, schockiert mich - ich frage mich nur, was ich davon halten soll, und was sich die Schöpfer des Albums dabei gedacht haben.

Erstens, so ein dramatischer und mysteriöser Name macht dich nicht automatisch zur Goth oder Alternativ-Underground Band. Lange schwarze Kleider und aufgesetzte Tragik machen dich nicht gleich zur Dark Band. Ein paar Klavierakkorde im Trauermarschtempo bietet nicht mehr Düsternis oder Tragik in der Musik. Jemanden ein trauriges Gedicht zu einer Melodie lesen zu lassen, hilft auch nicht viel mehr... und wenn es nicht mal ein Gedicht ist, sondern unzusammenhängende Texte über Schönheitsoperationen, Pay TV und Fußspuren am Mond im Refrain, dann gilt das auch nicht. Wenn das wirklich Songs von Lemuria sind, dann wundert es mich nicht, dass diese Kultur ausgestorben ist. Und jedes Mal, wenn ich einen Song von dieser CD spiele, sinkt Lemuria tiefer und tiefer...

Marina Sidyakina, transl. K. Weber


Kommentare lesen: 1                           Kommentar schreiben

4/10