Mit "Graceful & Light " haben die beiden Jungs und das Mädel von Cloudberry ihr bislang drittes Album am Start, aufgenommen von Kurt Ebelhäuser, der sich bereits um Bands wie Blackmail, Scrumbucket und Donots gekümmert hat, im Tonstudio 45.
Was die Hörerschaft auf diesem Scheibchen vorfinden wird, sind überwiegend schöne, poppige, melancholische Melodien, die zum Träumen verleiten. Doch trotz dieser Melancholie schafft es das Trio, nicht in Eintönigkeit und Lähmung zu verfallen, sondern sorgt durch auffrischende Elemente für Abwechslung, wie z. B. die poppige Gitarre, die immer wieder akzentuiert zum Einsatz kommt, oder durch Untermalung des Songs "A Feeling Justified" von einer Frauenstimme, sowie das Einbringen von Streichern auf "The Paintgarden". Auch die Einarbeitung von Orgelparts lockert Songstrukturen immer wieder auf.
Die Vielseitigkeit der Tracks drückt sich beispielsweise durch die Gegensätzlichkeit aus, wie bei "A Feeling Justified", das stark nach vorne drückt, und "Ripcord", das vorwiegend in leichten, luftigen Klängen schwelgt und dennoch die nötige Tiefe mitbringt. Stilistisch halten sich Cloudberry an Alternative und Rock / Pop, womit sie auf einer sicheren Schiene fahren und viele Hörer ansprechen werden. Das bedeutet allerdings nicht, dass das Trio austauschbar wäre und nur eine Band von vielen ist, denn an der nötigen Eigenständigkeit und Kreativität fehlt es ihr sicher nicht. Als vergleichbare Band sind lediglich The Smashing Pumpkins zu erwähnen, an die man sich stellenweise bei Moni Grysas Art zu singen entsinnen wird.
Auffallend ist die kurze Spielzeit dieses Werkes, die bei 14 Songs kaum mehr als
30 Minuten beträgt. Vielleicht ist aber gerade das das Erfolgsrezept der Band:
Kurze Stücke, die in sich eine eigene Harmonie tragen und zielgerichtet und schnell
auf den Punkt kommen. "Graceful & Light " ist ein Album, das ein unglaubliches Gefühl von Vertrautheit versprüht und sich perfekt für einen Abend mit Freunden eignet.
Melanie Sindel, transl. K. Weber
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