STALKER - Printversion
- Rezension: AUDIO CD -


Boris Gott

2007-11-19
Titel / Title Bukowski-Land 
Label Langstrumpf Records / Cargo 
Web www.borisgott.de
 
Gesamtspielzeit
Total run time
46:12 
Vö/Releasebereits erschienen/already released 

“Bukowski Land“ von Boris Gott wurde von ihm und Bassmann Stefan Zacharias im Studio 27 in Dortmund produziert. Der Schwerpunkt liegt offensichtlich auf dem lyrischen Teil der Musik. Durch Textzeilen wie “Gib mir Schnaps und Kokain. Das Leben stinkt, ich brauch Parfüm...“ oder Titeln, wie “Borderline - Blues“, steht schon einmal fest, dass es sich um einen Künstler handelt, der kein Blatt vor den Mund nimmt und sagt, was er denkt. Und das worüber er sich so Gedanken macht, handelt meist von dem Leben an sich, mit all seinen Schattenseiten, wie Alltag, Alkohol und Problem aber auch von der Liebe. Gotts großes Vorbild ist Charles Bukowski, nach dem das Album benannt wurde. Kennt man den Dichter und Schriftsteller Bukowski, so wird schnell klar, dass er nicht nur einen großen Einfluss auf die Weltanschauung Boris Gotts hat, sondern auch wichtig für die Art des Verpackens dieser Gedankengänge darstellt. Dies geschieht, indem er wichtige sozialkritische und problematische Themen aufgreift, sie direkt und knallhart ausspricht und es gleichzeitig schafft, sie auf humorvolle und niveauvolle Weise zu vermitteln. Dabei nimmt er auch sich selbst auf die Schippe, was ungemein Sympathie ausstrahlt.

Ein bunter Mix aus ( alternativem ) Rock, Pop und einfacher Volksmusik, ist das
was “Bukowski-Land“ bietet. Boris Gott ist ein Liedermacher mit einem etwas ungewöhnlichen Line - Up. Neben Sänger bzw. Gitarrist Boris, einem Schlagzeuger und Bassisten gibt es noch einen Bläser, der für die Bedienung sämtlicher Blasinstrumente, angefangen von Mundharmonika über Maultrommel bis hin zur Melodika, verantwortlich ist. Hat man sich erst einmal in die Stücke hineingehört und sich mit der Musik vertraut gemacht, wird man kaum überrascht sein, an zwölfter Stelle eine Coverversion des Klassikers “Das Modell“ von Kraftwerk, vorzufinden. Neben dieser Truppe, stellt z. B. die Spider Murphy Gang einen doch nennenswerten Teil an Inspiration für den Dortmunder Musiker dar.

Wer keine virtuosen Spieltechniken und variantenreiche Klänge als Anspruch für dieses Album stellt, dem kann ich “Bukowski - Land“ nichtsdestoweniger alleine aufgrund des rhetorischen Aspektes empfehlen.

Melanie Sindel, transl. K. Weber


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6/10