Wer behauptet, dreckiger Rock´n´Roll sei tot, hat definitiv noch nichts von den Finnen Mind Of Doll gehört. Visa, Sakke, Öre und Daisy legen auf ihrem Debut „Low Life Heroes“ schon mal richtig gut los mit dem fetzigen „Single Malt“: Alkohol- bzw. Motoröl-geschwängerter Haudrauf-Rock, wo The Hellacopters ebenso Pate gestanden haben wie Hanoi Rocks. Die Dosis an Glam hält sich gottlob in Grenzen, die „Low-Lifers“ halten den Abrock-Faktor und ein gewisses Live-Feeling nahezu das gesamte Album über und bringen eher „High Life“ ins Leben der Zuhörer.Visas rotziges aber doch melodiös-angenehmes Organ macht z. B. aus dem Midtempo-Track „Marks On My Face“ einen genialen hartnäckigen Ohrwurm mit hohem Mitsingfaktor... Nur die Ballade „Lovers“ als Abschluss ist mir doch ein bisschen zu schmalzig geraten, und die Spielzeit könne länger sein... Ansonsten uneingeschränkt empfehlenswert.
Klaudia Weber
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