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- Rezension: AUDIO CD -


Violent Diva

2008-01-24
Titel / Title Six Violent Mornings 
Label  
Web www.violentdiva.com
 
Gesamtspielzeit
Total run time
34:07 
Vö/Releasebereits erschienen/already released 

Bisher war Italien ja nicht gerade für seine Electro-Bands bekannt. Abgesehen von den Dope Stars Inc. sind es doch hauptsächlich Female fronted Rock- und Metalbands a la The Lovecrave oder Lacuna Coil, die hierzulande bekannt sind. Dem wollte man mit der inzwischen dreiteiligen und kostenlos im Netz erhältlichen "Italian Body Movement"-Sampler-Reihe ein bisschen nachhelfen.

Eines der Highlights des zweiten IBM -Samplers war "Electrosuicide" von Violent Diva, das sich mit seinen eingängigen Strukturen schnell im Gehör festsetzte. Weitere Samplerbeiträge und diverse Auftritte im für Nachwuchsbands nicht immer einfachen Heimatland folgten, bevor das Duo aus Bologna nun mit Six Violent Mornings die erste EP präsentiert.

Während die Dope Stars in letzter Zeit verstärkt auf Gitarren und Rock setzen, bleiben Violent Diva sich dem elektronischen Konzept der ersten Songs treu - ohne sich aber nur auf die Tanzflächenhit-Formel reduzieren zu lassen. Einflüsse aus der klassischen und der Alternative-Musik sind ebenso verarbeitet wurden wie Hellectro-Passagen, die an VDivas Zweitband ADAM erinnern. Gerade die kleinen Details, die sich einem oft erst nach mehrmaligen Hören erschließen, sind es, die diese EP und Violent Diva so besonders machen.

Neben den vorwärts treibenden Songs wie dem Opener "White Dress" oder dem überarbeiteten "Elektrosuicide" ist es aber auch die eher untypisch ruhige Ballade "Neverending Nightmare", die mit VDivas tiefer Stimme pur überzeugen kann. An dem Duran Duran Cover "Wild Boys" werden sich wieder einmal die Geister scheiden, wenn auch zu den schwächeren Liedern der EP zählend, so ist es doch ein weiterer Verweis darauf, dass man auch gerne mal über den Tellerrand blickt.

Das thematische Konzept dürfte dem geneigten Fan spätens nach dem in IBM- Kreisen offensichtlich sehr beliebten Blade Runner Zitat am Anfang von "Flammable" klar sein, wobei man dem Cyberpunk-Image mit aktueller Sozialkritik eine wohltuende Frischzellenkur verpasst hat, die sich auch in dem von VDiva gestalteten Artwork wiederfindet und die EP auch für das Auge interessant macht.

Bleibt nur zu hoffen dass sich bald eine Plattenfirma für die Bologner findet.


Marie-Luise Führ


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8/10