Wer z.B. die letzte Dream Theater CD etwas enttäuschend fand, hier nun eine Alternative: Malpractice. Die Finnen, seit 1994 aktiv, haben mit ihrem zweiten Release bei Spinefarm wieder etwas mehr von ihren Wurzeln - Thrash Metal - zugelegt und mit Anssi Kippo (u.a. Children Of Bodom) als Producer ein gutes Händchen bewiesen. Astreiner klarer Sound, der auch den verfrickeltsten Basslauf rausbringt, fette Riffs und bei der zerbrechlichen Ballade "Waves" scheint dir Aleksi Parviainen direkt ins Ohr zu hauchen.
Apropos Gesang, es fällt schwer zu akzeptieren, dass es tatsächlich nur EIN Sänger ist. Von hoher glasklarer Stimme, die etwas an Psychotic Waltz erinnert ("Maze Of Inequity"), tiefen Tönen a la Ville Valo ("Deadline") bis zu rauhem Rock/Thrash Gerotze ("Deception"), der Mann hat alles drauf. Und die Band hat bei aller Komplexität auch nicht darauf vergessen, dass es noch immer um Songs schreiben geht... aber auch die Frickel-Fans kommen hier - beim Titeltrack - voll auf ihre Rechnung. Prog-Fans können hier schon mal unbesorgt zugreifen, und alle anderen sollten mal ein Ohr riskieren.
Klaudia Weber
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