STALKER - Printversion
- Rezension: AUDIO CD -


Superbutt

2009-11-02
Titel / Title You And Your Revolution 
Label Edge Records 
Web www.superbutt.net
 
Gesamtspielzeit
Total run time
39:11 min. 
Vö/Release6.11.2009 

Ungarn ist schön – Slivowitz, Gulasz, Puszta, Balaton, Budapest, Superbutt. Superbutt? Beim Googeln zu Superbutt stolpert man prompt über „Sexy Hot Bruenette Super Butt Shaking Dance“. Holla! Aber die heiße Brünette von der Band, um die es eigentlich geht, ist männlich, glatzköpfig und brüllt mit slivowitzgespülter Stimme bis die Tapete Falten wirft. Die Ungarn sind los und metallern den Rock auf heavy! Laut ihres Labels in ihrer Heimat schwer angesagt vor ausgefüllten Hallen und x-fach preisgezeichnet, soll nun die Hürde genommen werden, an der des Öfteren östliche Bands ihre Schwierigkeit haben: Die Ausbreitung gen Westen.

Das Cover ist schon mal böse und zeigt eine enthauptete Blondine in verschiedenen untoten Posen. Vorgewarnt bezüglich des Musikgenres wird der Regler am Verstärker auf die Stellung „heute kippen wir den Nachbarn aus dem Bett“ gedreht. Korrekte Entscheidung – was bei „Last Call“ mit verdächtig leise zirpenden Gitarren startet, schüttelt 20 Sekunden später aufs energischste die Membranen. Sänger Vörös András hat eine Stimme, bei der man das Weißbrot auch ohne Toaster kross kriegt; brüllende Wut eines in der Toilette eingeschlossenen Wrestlers: „I push myself up against the wall“. Hier wird das Rezept, aus Milch die Butter zu stampfen, nicht neu erfunden, aber sie wird gestampft! Ein kleines Kind nuschelt zwischendurch was auf ungarisch, dann bricht „Killer“ los und nach einem befremdlichen Intervall einer ungarisch sprechenden Dame nebst charmanter Swing-Einlage das genauso zornige „Figure“, und beide Songs machen spätestens jetzt klar

1.) dass Pausen zum Atemholen nur sehr sparsam eingeplant sind
2.) dass der Wrestler immer noch auf Klo ist und dabei ist, dieses zu zerlegen
3.) er dies bis zum Ende der Platte nicht schafft, was den Wutpegel konstant oben hält, allerdings vokaltechnisch wenig Veränderung oder Varianten bringt.

So, liebe Primaten, wer sein Gulasz gern pusztascharf mag, mit Slivowitz den Brand runterspült und dazu gern rattenfette Rockmusik braucht, die knapp 40 Minuten lang das Fleisch warm hält, ohne allerdings mit überraschendem Stimmungswechsel zu verwirren, für den könnte dieser ungarische Export was sein.


Tracklist:
1. Last Call
2. Killer
3. Figure
4. In Vain
5. Lift Her
6. With Nails
7. You And Your Revolution
8. Mothers Day
9. Gone Far
10. Blisters


Andreas Torneberg


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7/10