STALKER - Printversion
- Rezension: AUDIO CD -


Don Fernando

2009-11-12
Titel / Title The Banquet Of... 
Label Don Fernando 
Web www.don-fernando.com
 
Gesamtspielzeit
Total run time
39:37 min. 
Vö/Release2008 

Als Kyuss 1996 ihre Existenz quittierten, hat das einer Menge Leute nicht gefallen und diesen Jungs von Don Fernando aus Melbourne schon gar nicht. Aber anstatt sich schmollend in die Ecke zu setzen und zu plärren, haben sie sich die Gitarren geschnappt und versucht, das Loch zu füllen. „The Banquet Of…“ beginnt mit dem, was du brauchst, wenn dir die Zeiten sehr fehlen sollten, als Josh Homme noch zusammen mit Nick Oliveri in den Queens Of The Stone Age zusammenspielte. „Release Me Now“ macht das Rezept, geradeaus loszurocken, deutlich: Einfache Kompositionen mit furztrockenen Riffs bilden den Sound, den das Känguruh liebt, wenn es über die Prärielöcher hüpft, über „The Peeping Hole“, ein Song, der auch direkt aus den Dessert Sessions stammen könnte. Und „Don´t Go“ bedeutet natürlich: Gib Gas, und damit landen wir wirklich schnell in alten Kyuss-Zeiten, mitten im Klon „By Your Side“. Und mit dem folgenden „Rise In Sea“ entwickelt sich diese Reise zu einem instrumentalen Totenkult – der langsame Start sich endlos wiederholender, hypnotischer Gitarrenriffs, die sich zu einem massiven Donnerwetter entwickeln, lassen hautnah den Atem der Vorreiter spüren. Aber auf die Stimme von John Garcia muss man bis „The Handle“ und „Lowest Of The Low“ warten – dann aber haben wir einen Grabgesang direkt aus den Grüften nicht vergessener alter Klänge.

Ja, wir sprechen hier über etwas, was jemand mal vor langer Zeit Stoner Rock nannte, über ein vergangenes, nostalgisches, schon 1000 Mal gehörtes Stück Wüsten-Grunge. Eine Nachahmung? Ein Klon? Ja, klar. Aber ist das so schlimm? Ist das schlecht? Eigentlich nicht. Okay, die Zeiten der Originalität sind vorbei, aber es wird immer Ohren geben, die diesen fetten, psychedelisch rockenden Gitarrenklang gern hören, der trotz aller Wucht und Härte nicht scharf und aggressiv wird, sondern bemerkenswert voll und warm bleibt. Das ist schiere Nostalgie ohne großen Überraschungseffekt, die das Gefühl erweckt, schnell das nächste Bier heranzuholen und sich Zuhause zu fühlen. Es stellt sich allerdings die Frage, ob die Band nach diesem Debüt zukünftig in der Lage ist, eigenständigere Klangwelten zu entwickeln, die aus dem Schatten der Vorfahren stärker heraustreten. Wenn du Kyuss magst oder Bands wie die Spiritual Beggars oder Pothead – dann ist auch diese Scheibe vielleicht was für dich.


Tracklist:
1,) What You Need
2.) Release Me Now
3.) The Peeping Hole
4.) Don´t Go
5.) By Your Side
6.) Rise In Sea
7.) The Handle
8.) Hold On
9.) Lowest Of The Low
10.) Loredana

Andrew Simpson (guitar, vocals, bass, organ, piano)
Chris Roberts (drums)
Michael Simpson (vocals, bass)
Adrian Cummins (guitar, Farfisa)
Ricky Audsley (organ)


Andreas Torneberg


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7/10