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- Rezension: AUDIO CD -


Nemhain

2010-02-24
Titel / Title From The Ashes 
Label Tiefdruck Musik 
Web www.myspace.com/nemhainband
 
Gesamtspielzeit
Total run time
45:09 min. 
Vö/Release22 / 01 / 2010 

Wenn ihr mal wieder Lust auf geradeaus gespielten Gitarrenrock habt, der ohne großes Anbiedern ans Marktgeschehen oder Zelebrieren von Effekten daherkommt, sondern Punk, Death`n´Roll und eine Prise morbid-nostalgischen 70er Hardrocks zu einer engagierten Mischung verarztet – der liegt bei der neuen Debut-Platte von Nemhain richtig. Hier wird die Musik nun nicht neu erfunden, aber das ist wohl auch nicht das Ziel, sondern erdig und handfest die Saiten, Felle, Wände und Gehörgänge zum Vibrieren gebracht. Zum Rock `n´Roll mischen sich dabei der Whisky in die Adern und auch der Sex: Als Frontfrau macht das bekannte Fetischmodel Morrigan nicht nur in Latex was her, sondern beweist nun – nach Erfahrungen bei Bühnen-Performances mit Motörhead und Cradle Of Filth – dass sie auch am Mikro eine kräftige Rockröhre hat. Sie nennt sich jetzt bei ihrem bürgerlichen Namen Amber Erlandsson; und Erlandsson ist ebenso der Nachname ihres Mannes, des schwedischen Schlagzeugers Adrian, der auch bei Paradise Lost die Stöcke wirbelt, so wie zuvor bei Cradle Of Filth. Der Mann kriegt offenbar nicht genug. Gierig auf Rock ist auch das kleine, aber feine Hamburger Plattenlabel Tiefdruck Musik, die dieses Teil Rockmusik unter Vertrag genommen hat – laut dessen Bericht von Musikern und Labelchef mit Blut unterzeichnet.

Die Platte beginnt kraftvoll und fett rockend. Die Klänge sind nicht spektakulär, sondern lassen Erinnerungen wach werden, die aber – wenn man auf diese Art Musik steht – alles andere als unangenehm sind. Die Produktion ist rotzig, geradeaus, spontan und sollte nicht in Wohnungen gespielt werden, wo der Nachbar gleich anfängt zu klopfen. Denn laut sollte es schon sein. „Ana“, der zweite Track, beginnt melancholisch verhalten auf trockene, typisch britische Art, aber dann bricht ein dickes Gewitter a la Ramones los. Die Gitarren schrammeln, dass die Fenster Risse kriegen. „Clear my Eyes“ holt riffmäßig und auch vom Ozzy-Gesang her Black Sabbath in den Kanal. Richtig Ruhe gönnt sich kein Stück. „Jane Doe“ macht auch erst einen trügerisch besinnlichen Anfang, dann röhrt die Band wieder bis zur Schmerzgrenze. Am Ende bleibt der Eindruck von einem energiegeladenen Album, bei dem man sich nur wünschen würde, noch etwas mehr Profil und Unterschiedlichkeit zwischen den einzelnen Stücken entdecken zu können, die alle durch die Bank von kleinen Ruhezonen abgesehen voll aufs Gas drücken.


Tracklist:
1. From The Ashes 4:29 min.
2. Ana 3:06 min.
3. Clear my eyes 4:12 min.
4. Second Skin 2:48 min.
5. Girls Like Honey 4:51 min.
6. Dirty Weekend 4:21 min.
7. Jane Doe 3:15 min.
8. Heroin Child 4:45 min.
9. Mr Bronson 4:01 min.
10. Babylonia 3:40 min.
11. The Filth And The Fury 3:03 min.
12. Speed Queen 3:26 min.

Nemhain is:
Amber Erlandsson - Twisted vocals (previous stage performer with COF & Motorhead)
Lakis - Guitar (Area 54, Love & Bullets)
Lisa Witch - Bass guitar
Sam Astley - Guitar (Ewws/Sangeeta)
Adrian Erlandsson - Drums (former At The Gates, The Haunted & Cradle of Filth, Paradise Lost)
Sam Astley – Guitar & incidentals


Andreas Torneberg


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7/10