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- Rezension: AUDIO CD -


Finntroll

2010-03-14
Titel / Title Nifelvind 
Label Century Media 
Web www.finntroll.net
 
Gesamtspielzeit
Total run time
45:45 
Vö/Releasebereits erschienen / already released 

Finntroll - was soll man dazu noch sagen, ohne sich zu wiederholen? Tja, diese Band liefert unbeirrt seit Jahren Qualitätsarbeit ab, hat musikalische Meilensteine gesetzt, unzählige neue Bands inspiriert (von unverschämten Nachahmern ganz zu schweigen) und zählt zu der "blind zugreifen" Abteilung im CD Laden. Wo bei mir auch z.B. die finnischen Acts Amorphis, Swallow The Sun und Before The Dawn eingeordnet sind - sprich was völlig Neues und Unerwartetes liesse sich über genannte Bands nur dann verfassen, wenn diese einen Totalgriff ins Klo tätigen und Unsägliches wie Free Jazz/Bepop, Peking-Operngesang, Jodeln oder tibetische Knochenflöten in ihre Sounds einbauen sollten - was (hoffentlich) unwahrscheinlich ist...

Ahem, zugegeben, bei Finntroll bin ich mir nicht wirklich sicher, was Jodeln und Knochenflöten betrifft - hatten die Jungs doch schon immer ein Faible für etwas schräge Töne. So sind auf der neuen CD u.a. Maultrommel, Dudelsack, Bläser und Banjo vertreten, und die Rhythmen driften schon mal von Humppa zu Klezmer Musik, was die nächsten Tanz/Moshpits bei Finntroll-Gigs garantieren dürfte. Aber der Reihe nach...

Das 5. Full-length Album, das fast 3 Jahre lang auf sich warten liess, brettert nach dem hochdramatischen Intro "Blodmarsch" erstmal mit dem fetten aggressiven "Solsagen" los. Apropos fett - nein, Sänger Vreth hat seine Stromlinienform gehalten - der Sound hat es an Breite und Bombast in sich, was eventuell mit dem nun offiziellen neuen Bandmitglied, dem 2. Keyboarder Virta, zu tun haben dürfte. Was die Vocals betrifft - live fiel mir schon auf, dass Vreth nun voll in seiner martialischen Finntroll-Fronter-Rolle aufgeht, das lässt sich auch auf "Konserve" deutlich hören. Er schafft es auch, der schwedische Sprache etwas hypnotisch-magisches zu verleihen, wenn gelegentlich mal leisere "Barden" Töne angeschlagen werden (Galgasång, Tiden Utan Tid) Die Trolle geben erneut die volle Bandbreite - von groovigem Folk-Metal bis DM-Blastbeats, von einfachen Mitgröl-Parts (Under Bergets Rot) bis zu komplexerem BM-lastigem Gekeife (Fornfamnad). Von Troll-Bösartigkeit bis zu drolliger Verspieltheit mit akustischen Tongue-in-Cheek Erlebnissen: ein Track wie Dråp - Danny Elfman stand Pate - würde sich auch gut im Soundtrack eines Tim Burton Films machen.

Kurz - Nifelvind schliesst nahtlos an die Vorgängeralben an, hat das Zeug zum Klassiker und wird jene nicht enttäuschen, die bereits Finntroll-Fans sind. Wer die Finnen bisher verpennt hat - dringende Empfehlung, das Versäumte nachzuholen.

Klaudia Weber


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9.5/10