STALKER - Printversion
- Rezension: AUDIO CD -


MY RUIN

2010-10-01
Titel / Title Ghosts And Good Stories 
Label Tiefdruck Musik 
Web www.myspace.com/myruin
 
Gesamtspielzeit
Total run time
45:54 min. 
Vö/Release27.08.2010 

Zu den Ehepaaren, die gemeinsam musikalisch kochen, gehören Herr und Frau Murphy aus L.A. und haben ihren Herd maximal auf Anschlag gedreht. Heiße Ware. Und reichlich komplex, was Einflüsse, Bezüge und Ideenfluss angeht. Um all das wirklich zu entdecken, muss man die Platte schon ein paar Dutzend Mal hören - und es hilft nichts: Am besten selbst kaufen und mit den Boxen Brandflecken an der Tapete erzeugen. Eigentlich sollte man sich kurz mal durch die musikalische Bandgeschichte wühlen, um eins zu erkennen: Dies ist Metalcore Trash Rock`n´Roll kompromisslos wie nie zuvor. Dabei spontan wie Sau.

"Ghosts and Good Stories" ist das sechste Studioalbum der Band, zu dem Mick Murphy alle Instrumente selbst eingespielt hat. Auch wenn der Bass prächtig rumort und das Schlagzeug mit diversen rhythmischen Ideen zu überzeugen weiß, merkt man von Anfang an, dass Micks Tennessee Seele in der dominierenden, elektrischen Gitarre zum Leben erwacht. "Ghosts" mögen akustische oder in der Erinnerung lebende Ahnen sein, die schon beim ersten Track sabbath-düster durch das Gemälde gespenstern. Schwere Riffs führen in das Album, auf die sich die rezitierende, tiefe Stimme von Tairrie B. legt. Sprache ist der Dame wichtig, die ganz ursprünglich aus der rappenden Hip Hop-Szene von Los Angeles entsprossen ist und hier konzeptmäßig Blut, Schweiß und Tränen aus Gott und Teufel quetscht.

Beim Rezitieren bleibt es nicht lange. Mit "Long Dark Night" wird abgebrüllt bis das Mikrofon verglüht. Bei "Excommunicated" geht es nicht zivilisierter zu und prädestiniert diese Platte für: Metalheads, Hardrocker und Punker. Das Gewitter wälzt sich von Anfang bis Ende durch die Stube - mit female Growls die gleich einer apokalyptischen Klospülung alles mit sich in den Abgrund reißen. Wir sind nicht zum Chillen hier, sondern um bitterböse zu fetzen, durchbrochen von edlen Soli, mit denen Mick seine fixen Fingerfertigkeiten auf den Saiten demonstriert. Diese Gitarrenpassagen haben absolut was 70er-haftes. Ruhe kommt nicht wirklich auf; es handelt sich aber um alles andere als tumbes Geschredder - willkommen im Land des engagierten Underground Core.

Im Prinzip besteht die Platte aus einem unaufhörlichen Dialog zwischen Stimme und Gitarre, die sich gegenseitig anstacheln und musikalisch kopulieren.


Trackliste:

01. Diggin´ For Ghosts
02. Long Dark Night
03. Excommunicated
04. Eyes Black
05. Money Shot
06. Abusing The Muse
07. La Cuidad
08. Suicide Tuesday
09. Saviourself
10. Malediction
11. Repose
12. Turned Out
13. Death Knell


Andreas Torneberg


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8/10