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- Rezension: AUDIO CD -


Devildriver

2011-02-18
Titel / Title Beast 
Label Roadrunner 
Web www.devildriver.com
 
Gesamtspielzeit
Total run time
55:10 
Vö/Release18.02.2011 

Devildriver haben im wahrsten Sinne des Wortes eine Bestie freigelassen! „Beast“ ist nicht nur der Name des Albums, Scheibe Numero 5 IST eine Bestie!

Der Name verheißt eines: Pure Aggression – und genau die finden wir auf der Scheibe. Vom ersten Song an, klingt Sänger Dez Fafara so verdammt angefressen, dass man ihm nachts wohl nicht gerne in einer dunklen Gasse über den Weg laufen würde. Was auch immer für diese unglaubliche Angepisstheit verantwortlich ist, es macht seine Sache gut, und man kann nur hoffen, dass das Auskotzen auf CD eine Art Therapie ist – ansonsten wäre dieser Zustand wohl auf die Dauer ziemlich gesundheitsschädlich. Damit hätten wir also Hass, Raserei, fette Riffs, Groove einen massiven Drumsound und einen übelst angefressen Sänger – die Zutaten für ein erfolgreiches DD Album sind damit vorhanden.

Während ich persönlich nach dem ersten Durchlauf noch nicht so ganz sicher war, wo ich die Bestie einordnen sollte, kann ich nun ganz klar sagen, dass es eine ziemliche fette Scheibe geworden ist und ich kann den Stimmen, die „Beast“ für schwächer als den Vorgänger „Pray For Villains“ halten, nicht so ganz zustimmen. Mit jedem Durchlauf entdeckt man mehr Kleinigkeiten, wie leicht untypisch anmutende Rhythmen, superbe Gitarrenarbeit (wie man sie erwartet) usw.

Los geht’s mit dem epischen „Dead To Rights“ - wummernde, lauter werdende Drums, die Gitarren setzen ein, die Bestie ist von der Leine gelassen. Und baaam, nach knapp 30 Sekunden bemerkt man, wie man bereits mitwippt – damit hätten wir den ersten Kandidaten für die berühmt berüchtigten circlepits. Mit den beiden folgenden Stücken „Bring The Fight“ und „Hardened“ geht es weiter mit der Aggression, es wird intensiver und die Songs heizen den Wahnsinn ein wenig weiter an. Mit „Shitlist“ wird es minimal ruhiger, dank der atmosphärisch wirkenden Gitarrenmelodie zu Beginn, aber wer hier gedacht hat, der Frieden würde lange anhalten, liegt falsch. Hier galoppiert die Raserei. Selbiges gilt für das hasserfüllte „You Make Me Sick“ - falls irgendjemand einem verhassten Menschen mittels Musik seine Gefühle darbringen möchte, bitteschön, hier ist die musikalische Kriegserklärung. Dez speit Gift und Galle und verbreitet seine Hassbotschaft. Oder wie Dez sagen würde: „They're all playing their asses off.“Die melodischere Seite von Devildriver kommt mit „Black Soul Choir“ zur Geltung, aber wir reden hier nicht von fröhlichen Melodien, es handelt sich um die düstere Sorte mit einem black metallischen Touch. Dieser Melodieregen könnte sich gerne über mehr Songs ergießen, denn die würden wahrscheinlich dazu führen, dass manche Stücke einfach schneller hängen bleiben würden.

Alles in Allem ist das eine ziemlich starke Bestie geworden, moderner als sein Vorgänger und einen Schwund an Thrash Parts hat es auch zu verkraften – noch moderner muss es dann aber bitte nicht mehr werden.

Dem kalifornischen Quintett ist es wieder einmal gelungen, groovende Aggression auf eine Scheibe zu bannen in bester Modern American Metal Manier. Hier kann man blind zugreifen und sich auf kommende Touren freuen und hoffentlich noch eine Menge weiterer Bestien

Cornelia Wickel


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8.5/10