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- Rezension: AUDIO CD -


Bloodbound

2011-03-16
Titel / Title Unholy Cross 
Label AFM Records 
Web www.bloodbound.se
 
Gesamtspielzeit
Total run time
50:32 
Vö/Release18. 3. 2011 

Power Metal hat schon immer Traditionen Tribut gezollt. Ausnahmen wie Blind Guardian, Rhapsody, DragonForce und einige weitere eher experimentell orientierte Formationen ändern nichts daran, dass die meisten Bands dieses Genres so nahe wie möglich bei ihren Heavy Metal Wurzeln bleiben. Daher erfinden auch BloodBound nicht unbedingt das Rad neu, machen das aber mit Fokus auf und Respekt gegenüber eines kräftigen Old School Sounds wieder wett.

Vor 5 Jahren war das Debüt der Schweden eines der erfrischendsten und vielversprechendsten Power Metal Releases des Jahrzehnts, aber leider blieb das auch das stärkste Album der Band. Die vierte CD jedoch vermag wieder an die Zeiten von “Nosferatu” zu gemahnen und endlich dessen würdigen Nachfolger zu verkörpern. Ein reifes, durchdachtes und extrem homogenes Werk, voller bemerkenswerter Momente und Meisterwerke mit Hit-Potenzial. Wieder einmal liessen sich BloodBound von legendären Klassikern wie Iron Maiden, Helloween und auch Zeitgenossen wie Edguy und HammerFall inspirieren, jedoch mit sicherem Sinn für Stil und Zweck, um dem ganzen einen ureigenen Stempel aufzudrücken.

Keine leichte Aufgabe, einen Gesangstitan wie Urban Breed zu ersetzen, aber für“Unholy Cross” hätten sie kaum einen besser geeigneten Sänger als Patrik Johansson finden können. Bei jedem Song steht er im Mittelpunkt – egal ob aggressiv, emotionell oder mit seinen feurigen epischen Oratorien, er erschafft jedesmal auf einzigartige Weise eine besondere Stimmung. Während Vergleiche mit Tobias Sammet kaum zu vermeiden sind, hört man auch heraus, dass Pata mit etwas mehr Power singt als sein Vorbild, besonders wenn man an Herrn Sammets jüngste Werke denkt. Das Instrumentale betrachtet, gibt es einen soliden Anteil an energiegeladenen Arrangements: einfache, aber effektive Gitarrenarbeit kombiniert mit wunderbaren melodischen Soli, verstärkt durch schnelle Stakkatorhythmen. Das Hymnenartige zieht sich vom Anfang bis ins kompositorische Konzept der Platte durch, daher hat jede einzelne Episode – sei es das fast elegische “Moria”und “The Ones We Left Behind”, die aggressiven Tracks “Drop the Bomb” und “In the Dead of Night”oder die Ballade “Brothers of War” – das Zeug dazu, die Hörer vom Anfang bis zum Ende im Bann zu halten.

Wir kriegen ja selten so hochqualitative und moderne Neuinterpretationen des klassischen Heavy Metal zu hören, wie BloodBounds “Unholy Cross”. Das schwedische Sextett hat den Fehdehandschuh mal hingeworfen, mal sehen, wer von den grossen Namen die Herausforderung annimmt… oder das überhaupt schafft.


Dilyana Delcheva, transl. K.Weber


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8/10