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- Rezension: AUDIO CD -


DEGREES

2011-06-24
Titel / Title Dream On Dreamy 
Label Afmusic 
Web www.myspace.com/degreestranas
 
Gesamtspielzeit
Total run time
52:45 min. 
Vö/Release24 / 05 / 2011 

Tranås. Ein kleiner Ort in der schwedischen Provinz Småland. Dort wohnen Mikael Jacobson und Rickard Folke und machen zusammen unter dem Projektnamen Degrees eine Musik, die von dem umtriebigen Label Afmusic als „locker-flockiger, relaxter Indiepop“ deklariert wird. Eine Bezeichnung, die zunächst eher leichte Unterhaltungskost vermuten lassen könnte. Doch was die beiden Jungs da als ihr Debüt hinlegen, ist weit mehr als das!

Hier scheinen zwei Welten aufeinander zu treffen: epische, poetische Melancholie, die verwandt zu sein scheint mit ähnlichen nördlich schwermütigen Sphären wie bei Sigur Ros, und tänzerische, schwelgende Pop-Rhythmik, die an Werke von Barclay James Harvest in Richtung „Hymn“ erinnert, angereichert mit etwas Drive aus der Frühzeit der Pet Shop Boys. Die lang gezogenen Gesänge der hellen, klaren Stimme bieten schwebende, klangvolle Melodien und entwickeln mit der übrigen Instrumentierung aus psychedelischen polyphonen Synthesizern, elektronischer Programmierung und elektrischen Gitarren eine seit langem nicht mehr gehörte interessante Schönheit. Die anpassungsfähige Perkussion treibt den Spaziergang durch die Gärten aus Klang voran. Ein feines Gefühl der beiden Musiker vermeidet, ins Kitschige zu verfallen. Diese Musik besitzt eine Art inneres Licht.

Lieder zum Entspannen und Tagträumen in Moll, schön, aber auch ein bißchen traurig. Nicht so dunkel wie bei Fever Ray, nicht so tanzbar wie bei The Knife, irgendwie dabei, einen eigenen Kosmos zu entwickeln, der eine gewisse nostalgische Note besitzt. Auch wenn sich die Lieder in der Art ihrer Gestaltung ähneln und in den Verlauf der Platte geworfen der Hörer nicht sagen könnte, bei welchem Stück er sich gerade befindet, kommt keine Langeweile auf; vielmehr entsteht der Eindruck wie bei einer Suite, bei der die einzelnen Sätze zusammen gehören und eine Einheit bilden. Anstelle der englischen die schwedische Sprache könnte die Produktion noch spezifischer werden lassen. Faszinierende Scheibe.



Tracklist:
01. The Great Big Void 05:51
02. Oakland Mountain High 04:17
03. Boys of Distortion 05:22
04. Beach_Loveison 05:44
05. At Least Rock & Roll Won’t Leave A Hole In My Back 06:25
06. Idiot Dreaming 07:50
07. A New Dawn Fades, A New Dawn Waits 06:20
08. Roads Again 05:31
09. Dream On Dreamy 06:02


Andreas Torneberg


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8.5/10