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- Rezension: AUDIO CD -


Chthonic

2011-07-19
Titel / Title Takasago Army 
Label Spinefarm 
Web www.myspace.com/chthonictw
 
Gesamtspielzeit
Total run time
40:30 
Vö/Release22.07.2011 

Eines ist klar, hier scheiden sich die Geister – entweder du fährst drauf ab, oder eben nicht. Und ich muss sagen, mir gefällt die schräge Kombination von Folk (Melodien, Instrumentierung) und Black / Death / Power Metal ausgesprochen gut. „Daran ist doch nichts besonderes“, werdet ihr denken. Doch, wenn nämlich für europäische Ohren ziemlich exotisch klingende asiatische Folklore im Spiel ist - taiwanesische Volksmusik und Melodien in 5-Ton-Harmonien.

Chthonic stammen nämlich aus Taiwan, und das macht schon mal das Intro deutlich – traditionelle Klänge a la Pekingoper. Aber keine Bange, gleich danach wird derbe Gas gegeben mit „Legacy“, in etwa Cradle of Filth meets Konfuzius. Folkloreklänge und traditionelle Instrumente (diese typisch klingenden Flöten, Geigen/Lauten) werden auch dann eingesetzt, wo es andere Bands so wohl nicht wagen würden – z.b. mitten im brutalsten Geprügel, Gekeife und Gekreische, als Counterpart oder Begleitung - und genau deswegen klingt diese Band für mich interessant und spannend. Dazu kommen die manchmal eigenwillig klingenden Chöre (Takao), wohl von der nationalen Volksmusik geprägt. (Auch textlich scheinen hier historische Begebenheiten als Inspiration gedient zu haben.)

Wenn ich den Stil definieren sollte, wäre für mich wohl „Hybrid Metal“ am ehesten angebracht: Thrash-Speed trifft auf Black Metal Brutalität, gemischt mit Rock-Groove, plus epischer Breite einer Doom-Band (Oceanquake) und Power Metal Gitarrensoli – und dazu kommen noch die oben erwähnten Folk-Bits. Highlights für mich sind u.a. Kaoru (könnte von Dimmu Borgir sein), Jade – weil markanter Auftakt und herzzerreissende Geige/Laute-Soli sowie Mahkala – toller Midtempo-Groove und sehr eingängig. Fast etwas zu sehr, aber die Jungs schaffen es gerade noch, die Kurve weg vom Kitsch zu kriegen.

Fazit – wenn ihr was Originelles in der härteren aber doch melodiösen Abteilung sucht, mit diesem Album liegt ihr richtig.



1. The Island

2. Legacy of the Seediq

3. Takao

4. Oceanquake

5. Southern Cross

6. KAORU

7. Broken Jade

8. Root Regeneration

9. MAHAKALA

10. Quell the Souls in Sing Ling Temple

Klaudia Weber


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9/10