STALKER - Printversion
- Rezension: AUDIO CD -


Profane Omen

2011-10-27
Titel / Title Destroy! 
Label Spinefarm Records 
Web www.profaneomen.net
 
Gesamtspielzeit
Total run time
40:15 
Vö/Release29.10.2011 

Profane Omen waren schon immer eine Band, die ich mir tierisch gerne live gebe, aber selten zuhause anhöre. Beides genaugenommen aus demselben Grund - ihre schier grenzenlos übersprudelnde Energie kommt einfach besser im Moshpit als auf dem Sofa. Das Vorgängeralbum, Inherit the Void, startete mit einem schönen Akustikintro, das einen melodischeren Ansatz versprach, aber der Rest des Albums war mir für häufiges Hören einfach zu hektisch.

Bei der neuen Scheibe Destroy! ist es zum Glück andersherum. Eingeleitet vom Plumpsgeräusch eines mangels Funktionstauglichkeit von der Brücke geworfenen Klaviers (stimmt wirklich!), legt der kurze Opener "A Force To Be Reckoned With" mit gewohnt treibendem Groove und einem Refrain nach Art der älteren Livehits "God In A Bottle" und "Right To Retaliate" los. Danach geht es mit "Wastehead" in ähnlichem Stil weiter, und auch "Predator" entfernt sich nicht allzu weit vom gewohnten Pfad. Ab "Feed On The Wasted" werden die Dinge jedoch interessanter: Profane Omen besinnen sich auf die alte Weisheit, dass ein langsameres Tempo - und eine Dosis Cleangesang - einen Song oft eher stärken als schwächen, und das Ergebnis ist eines der Highlights des ganzen Albums.

"Escape/Traceless" bietet im Vers standardmäßige PO-Kost, dazu jedoch einen ausgesprochen eingängigen Refrain und am Ende ein paar besonders tiefe Deathgrowls von Jules Näveri, dessen stimmlicher Einsatz im weiteren Verlauf ohnehin immer vielseitiger wird. Ein gutes Beispiel ist der nächste Song, "Bad Dreams", der sich allmählich steigert und in einem beinahe hysterischen letzten Refrain gipfelt. Mein Lieblingsstück ist jedoch die gefühlsstarke Ballade "Acedia" - untypisch für Profane Omen und gerade dadurch umso eindrucksvoller. Die beiden letzten Songs kehren zur gewohnten Form zurück; "Bound To Strive" bleibt nicht gerade im Gehörgang hängen, aber "Zombie Ride" wächst sich zu nahezu epischen Proportionen aus und rundet Profane Omens bislang stärkstes Album stilvoll ab. Wobei ich nichtsdestotrotz der Meinung bleibe, dass diese Band live am allerbesten funktioniert.


Tina Solda


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8/10